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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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ein Uhr waren wir endlich zu Hause. Auf dem letzten Streckenabschnitt
vor Lifford hatten starke Windböen den Wagen mehrfach zur Seite gedrückt, und
die Ulmen, welche die Straße säumten, bogen sich im auffrischenden Sturm.

13
    Mittwoch,
7. Februar
    Am folgenden Morgen tobte der Sturm immer noch. Trotz des
großen schwarzen Regenschirms, den ich trug, waren die unteren Hälften meiner
Hosenbeine dunkel vor Nässe, als ich am Ende einer kleinen Prozession, die
Martin Kieltys letzte Reise einleitete, die Kirche betrat.
    Der Priester sprach in seiner Predigt über Kieltys Liebe zu seinem
Kind und das Leid, das sein Tod über seine Mutter Dolores gebracht hatte. Ich
entdeckte die Frau auf einer Bank im vorderen Teil der Kirche. Neben ihr saß
Kieltys Schwester, die ihrer Mutter den Arm um die Schultern und den Kopf an
ihren Kopf gelegt hatte. Beide Frauen weinten. Elena McEvoy hingegen saß eigenartigerweise
getrennt von den beiden auf der vordersten Bank. Sie trug einen schwarzen
Hosenanzug und eine weiße Bluse sowie ein gepunktetes Tuch um den Hals, das sie
seitlich geknotet hatte. Ab und an fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare
und warf sie nach hinten, sodass ich ihr Profil sehen konnte: Ihre Augen waren
klar und trocken.
    Neben ihr auf der Bank schlief ihre Tochter in einer Babytrage – ich
sah, wie der Schnuller sich zwischen den Tüchern bewegte.
    Nachdem Kieltys Leiche hinausgetragen worden war, entschieden die
meisten Trauergäste sich gegen die Fahrt zum Friedhof und zerstreuten sich, um
aus dem Regen ins Trockene zu kommen. Elena McEvoy trat zu Kieltys Mutter.
Weder küssten, noch umarmten sie sich, und ich vermutete, dass Kieltys Mutter
die Freundin ihres Sohnes nicht gebilligt hatte.
    McEvoy sagte etwas, und die ältere Frau begann zu widersprechen,
doch McEvoy deutete auf das Baby, das unter der dünnen Stoffabdeckung der
Babytrage kaum vor dem Regen geschützt war, wandte sich dann ab und schritt zu
einem der großen schwarzen Trauerfahrzeuge.
    Trotz der Feuchtigkeit gelang es mir, unter dem Vordach der Kirche
eine Zigarette anzuzünden, dann beobachtete ich, wie der Rest von Kieltys
Familie langsam durch das Unwetter zu einem anderen Auto ging. Ein korpulenter
Bestatter ging ihnen entgegen, als er sie kommen sah, und hielt seinen Schirm
über ihre Köpfe.
    Um dreizehn Uhr kam ich beim Lokalradiosender 108 FM
an. Der Parkplatz war voll, daher musste ich in der Siedlung auf der anderen
Straßenseite parken. Als ich über die Straße rannte, schlug mein Schirm im Wind
um, und die Speichen brachen. Ich rannte weiter zur Eingangstür und klingelte.
Der Wachmann am Empfang telefonierte gerade. Von Multitasking schien er noch
nichts gehört zu haben, denn er ließ mich im Regen stehen, bis er sein
Telefonat beendet hatte. Nur weil das Wasser aus meinen Haaren ins Gästebuch
auf dem Schreibtisch tropfte, gab er mir einen Stapel Papierhandtücher, der
neben ihm auf dem Tisch lag, damit ich mich abtrocknen konnte.
    »Nass draußen«, sagte er für den Fall, dass ich es noch nicht
bemerkt haben sollte. »Was möchten Sie?«
    »Ich bin gebeten worden, über Drogen zu sprechen. The Afternoon
Show .«
    Er lehnte sich zurück und deutete auf einen kleinen Raum auf der
linken Seite.
    »Der andere Mann ist schon da. Trinken Sie eine Tasse Tee, bevor die
Sie ins Studio holen, falls Sie noch Zeit haben.«
    Ich dankte ihm, gab ihm die durchnässten Papierhandtücher zurück und
ging dann über den Korridor zu dem Raum, auf den der Wachmann gedeutet hatte.
Der andere Mann stand mit dem Rücken zu mir an einer Teemaschine und nahm sich
eine Tasse Tee.
    »Himmel, was für ein Tag«, sagte ich.
    »Soll noch schlimmer werden«, erwiderte der Mann und wandte sich zu
mir um. »Schön, Sie wiederzusehen, Inspector.«
    In der Zeit, die ich für die Formulierung meiner Antwort benötigte,
ordnete ich nicht nur das Gesicht des Mannes ein, sondern erkannte überdies,
dass ich ihn einige Tage zuvor schon gesehen hatte, als er mir nach der
Demonstration vor Lorcan Huttons Haus im Vorbeigehen zugenickt hatte. »Vincent
Morrison?« Das hatte nicht wie eine Frage klingen sollen.
    Morrison war der Eigentümer einer Speditionsfirma gewesen, die in
den Schmuggel militärischer Software nach Osteuropa und illegaler Immigranten
von dort nach Irland verwickelt gewesen war. Trotz seiner Beteiligung an
verschiedenen kriminellen Unternehmungen war das Einzige, was wir ihm hatten
nachweisen können, Treibstoffbetrug gewesen. Als ich ihn

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