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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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wird.«
    »Ich denke nicht, dass es eine Frage von zulassen –«, setzte ich an,
doch Morrison fuhr ungerührt fort.
    »Ich glaube, wenn es ein Vakuum gibt, dann wird es auch gefüllt.
Schon viel zu lange haben wir das Gefühl, dass es im Hinblick auf die
polizeiliche Verfolgung der Drogenhändler hier in der Gegend ein Vakuum gibt.
Wir schlagen ja nicht vor, dass Gruppierungen wie The Rising die Polizei
ersetzen sollten. Doch als Bürgervereinigung wissen wir die Gelegenheit zu
schätzen, unserer Enttäuschung in einer fokussierten, gewaltfreien Weise Ausdruck
zu verleihen. Wie Inspector Devine schon sagt«, fuhr er grinsend fort, »wir
alle wissen, wer diese Leute sind. Wir wollen, dass sie erfahren, dass sie in
unserer Gemeinde nicht willkommen sind.«
    Ehe Forbes etwas sagen konnte, warf ich ein: »Wenn ich hier einmal
einhaken dürfte: Die Vorbehalte, die An Garda diesbezüglich hat, bestehen
darin, dass Gruppierungen wie diese die Leute in den Untergrund treiben können.
Neulich wurde vor dem Haus einer Person demonstriert, mit der wir hinsichtlich
neuerer Aktivitäten in unserer Gegend sprechen wollten – allerdings möchte ich
an dieser Stelle betonen, dass die fragliche Person nur gesucht wird, um uns
bei unseren Ermittlungen zu helfen. Wir suchen immer noch nach dieser Person,
möglicherweise weil sie sich jetzt versteckt hält. Wir würden es vorziehen,
wenn solche Leute dort blieben, wo wir sie sehen und überwachen können.«
    »Sie zu überwachen löst das Problem nicht«, konterte Morrison. »Der
Inspector hat eine Demonstration erwähnt. Der fragliche Mann wurde des Mordes
an einem Drogendealer verdächtigt. Der Mann ist selbst Drogendealer.«
    »Angeblich«, betonte Forbes. »Wir müssen vorsichtig sein mit dem,
was wir sagen, wenn wir auf Sendung sind.«
    »Ich möchte nicht, dass solche Menschen in meiner Gemeinde
leben«, sagte Morrison.
    »Ihre Gemeinde«, wiederholte ich. »Soweit ich weiß, wohnen Sie in
Derry, Mr Morrison.«
    »Ich lebe in Portnee, außerhalb von Lifford, nicht weit von Ihnen,
Inspector«, sagte Morrison lächelnd. »Unsere Kinder gehen sogar in dieselbe
Schulklasse. Es ist also sehr wohl meine Gemeinde.«
    Diese Eröffnung überrumpelte mich derartig, dass mir keine Antwort
einfiel. Forbes, der das offenbar spürte, dankte uns beiden und beendete das
Interview, ehe er einen Knopf auf seinem Mischpult drückte und ein Song von
Johnny Cash einsetzte.
    »Fand ich jetzt passend«, erklärte er und sah uns an, als erwartete
er, wir würden seinen Humor sowie dessen Einschätzung teilen. »Danke, meine
Herren, das war … ähm, interessant«, fügte er hinzu.
    Wortlos verließen wir das Studio. Erst als wir zur
Eingangstür kamen und kurz stehen blieben, ehe wir uns hinaus in den Regen
wagten, nahmen wir einander wieder zur Kenntnis.
    »Große Party heute Abend, nicht wahr?«, bemerkte Morrison. »Die
Kinder werden begeistert sein.«
    »Was soll das werden, verdammt noch mal?«, fragte ich. »Dieser
Quatsch über die Gemeinde. Was steckt dahinter?«
    Morrison zuckte die Achseln, als wüsste er nicht, was ich meinte.
»Gar nichts. Ich will, dass meine Kinder in einer netten Umgebung aufwachsen.
Ihr Laden tut einen Scheißdreck gegen den Drogenhandel im Grenzgebiet. Ich habe
mich einer friedlichen Bürgervereinigung angeschlossen. Ich habe meine Zeit
abgesessen, keine Klagen. Ich glaube an Neubeginn, deshalb bin ich bereit, die
Dinge auf sich beruhen zu lassen.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    »Das liegt ganz bei Ihnen. Tut mir leid wegen dem ›Devine‹ – das war
einfach zu verlockend.« Er zwinkerte mir zu und trat mit den Händen in den
Taschen hinaus in den Regen, als wäre er immun gegen die Elemente, die um ihn
herum tobten.

14
     
    Als ich auf der Wache in Lifford ein wenig Papierkram
erledigt und mir durch die Fluten, die unsere Straße unpassierbar zu machen
drohten, langsam einen Weg nach Hause gebahnt hatte, war die Abendessenszeit
bereits vorbei. Penny war in unserem Zimmer und probierte verschiedene
Kleidungsstücke an, während Debbie sie beriet und Shane auf dem Teppich hockte
und mit seinen Dinosauriern spielte.
    Als ich die Treppe hinaufging, kam Penny aus dem Zimmer gelaufen, um
mich zu begrüßen. Sie lächelte so breit, dass ihre Augen beinahe nicht zu sehen
waren.
    »Was meinst du?«, soufflierte mir Debbie und nickte in Pennys Richtung.
Jetzt erst bemerkte ich, dass sie für die Party ihre besten Kleider angezogen
hatte. Sie trug Jeans und ein

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