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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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wurde, schlug ihm mit der flachen Hand auf
den Arm.
    »Sag es ihm«, befahl er.
    »Ein Typ namens Hamill in der Rossanure Avenue«, murmelte Cahir.
    »Was?« Ich beugte mich über den Tisch.
    Murphy reckte das Kinn. »Rossanure Avenue, ziemlich weit hinten. Die
Hausnummer weiß ich nicht. Das mit der grünen Tür.«
    »Nein, der Name«, fuhr ich ihn an. »Wie war der Name?«
    »Hamill. Ian Hamill.«
    »Du lügst. Ian Hamill ist tot«, sagte ich. »Er ist vor ein paar
Wochen gestorben.«
    Murphy lächelte und schüttelte den Kopf. »Dann muss das ein anderer
Ian Hamill sein. Der, den ich kenne, war noch vor zwei Tagen gesund und munter
und hat abends Koks verkauft.«
    Mir kam eine Idee, und ich zog das Foto von Martin Kielty aus der
Jackentasche.
    »Ist das der Mann, den du meinst?«
    Murphy nahm mir das Foto ab und betrachtete es. Er nickte und hielt
mir das Bild vor die Nase, als wäre ich begriffsstutzig.
    »Das ist er«, sagte er. »Ian Hamill.«

31
    Dienstag,
13. Februar
    Während Joe McCready Murphys Aussage aufnahm, rief ich auf
der Wache in Letterkenny an und ließ mir eine Kopie von Kieltys Akte faxen. Mir
war eingefallen, dass für ihn eine Adresse in Sligo verzeichnet war, und nach
wenigen Minuten hatte ich die Bestätigung, dass diese Adresse tatsächlich in
der Rossanure Avenue war. Kielty hatte offensichtlich beschlossen, dieses Haus
zu benutzen, um weiterhin zu dealen, wenn auch in Hamills Namen. Zudem nahm ich
an, dass er seine Vorräte mitgenommen hatte – und vermutlich auch seine
Freundin. Überdies hatte ich so eine Ahnung, wer den beiden beim Umzug geholfen
haben könnte.
    »Ich will, dass Rory Nicell festgenommen wird«, sagte ich
Patterson, als ich ihn an diesem Morgen zu Hause besuchte. Es war gerade kurz
nach sechs, der Himmel war dunkel und ganz klar, die Sterne schienen hell, und
lediglich ein Schimmer am Horizont kündigte eine trügerische Dämmerung an.
    Er zuckte die Achseln. »Kommen Sie rein.« Dann stapfte er in die
Küche. Er trug eine Freizeithose und ein T-Shirt unter einem Frotteebademantel.
In der Spüle stapelte sich schmutziges Geschirr, aus dem er nun eine Tasse heraussuchte
und sie spülte, während er darauf wartete, dass die Kaffeemaschine durchlief.
    »Ich glaube, wir haben Martin Kielty gefunden, und ich glaube, dass
Rory Nicell etwas mit seinem Verschwinden zu tun hatte.«
    »Gründet sich das auf irgendwas?«, fragte Patterson. »Abgesehen von
Ihrem üblichen Misstrauen Kollegen gegenüber.«
    »Auf den weißen Transporter, der bei zwei separaten Gelegenheiten
gesehen wurde: zum ersten Mal, als Kielty vermeintlich starb, und zum zweiten
Mal, als seine Freundin hier ihre Zelte abgebrochen hat. Jim Hendry hat mir ein
Kfz-Kennzeichen besorgt. Das ließ sich zurückverfolgen zu An Garda, und zwar
zum Rauschgiftdezernat.«
    »Und?«
    »Jemand operiert von Kieltys Haus in Sligo aus und verwendet dafür
Ian Hamills Namen. Ich glaube, Kielty lebt, und Rory Nicell hat ihm aus
irgendeinem Grund geholfen, aus dem Grenzgebiet nach Sligo zu ziehen. Aber vor
allem muss Nicell von dem Mord an Ian Hamill und der Inszenierung von Kieltys
Tod gewusst haben oder sogar daran beteiligt gewesen sein. Wenn wir Kielty
einkassieren, müssen wir sicher sein, dass Nicell uns keinen Strich durch die
Rechnung macht.«
    Patterson stellte unaufgefordert eine Tasse Kaffee vor mich hin. Der
Kaffee schwappte über den Rand auf seine weiße Resopaltheke.
    »Kassieren Sie Kielty ein, falls er es ist. Ich werde Nicell mit
einem Team zur Befragung auf die Wache holen – falls Kielty ihn
belastet, vorher nicht. Aber Sie sollten sich Ihrer Fakten ganz sicher sein.«
    »Das bin ich. Oder jedenfalls so sicher, wie man sich sein kann.«
    »Und reden Sie mit niemandem darüber«, fuhr Patterson fort. »Die
sind in letzter Zeit schon genug über uns hergefallen, eine neue Panne können
wir uns nicht leisten. Ich habe Ihnen ja erzählt, dass ich den Assistant
Commissioner am Telefon hatte und der uns gewarnt hat, wir dürften uns jetzt
keinen Ausrutscher mehr leisten. Dieser Mist bei der Kundgebung neulich macht
uns schwer zu schaffen. Wir müssen in den nächsten Monaten eine lupenreine
Bilanz haben, bis der Trubel sich ein bisschen gelegt hat. Das Ganze bleibt
also unter uns, hören Sie?«
    Noch vor neun Uhr war ich wieder in Sligo. McCready hatte
sich bereit erklärt, ein Team von Uniformierten zusammenzustellen, die uns bei
der Festnahme von Kielty helfen sollten. Mit mehreren neutralen Fahrzeugen
fuhren

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