Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
Vom Netzwerk:
Sie diesen Bullen in Strabane nicht bitten, das zu
erledigen?«, fragte Patterson, vermutlich um sich die fünf Minuten Papierkram
zu ersparen, die der Antrag ihm abverlangen würde.
    »Er hat mir gestern schon einmal mit Aufzeichnungen ausgeholfen –
ich will mein Glück nicht überstrapazieren.«
    »Das haben Sie doch zum Beruf gemacht, Ihr Glück überzustrapazieren.
Ein Mal mehr macht bestimmt keinen großen Unterschied«, entgegnete Patterson,
doch ich vermutete, er würde den Antrag trotzdem stellen. Eine zweite falsche
Identifizierung würde sich wirklich schlecht für ihn als Polizeichef machen.
    »Sie müssen auch die Exhumierung anordnen«, fügte ich hinzu.
    »Verdammt noch mal, Devlin«, fluchte Patterson, doch ich wusste
wirklich nicht, warum. Er sollte die Exhumierung schließlich nicht selbst
durchführen. »Sonst noch was, wo Sie schon mal dabei sind?«
    »Damit sollten wir an alles gedacht haben, denke ich.«
    »Ich hatte gerade den Assistant Commissioner am Apparat.« Der
Assistant Commissioner ist der Leiter der Polizeiregion Nord. »Er hat mir eine
Standpauke gehalten wegen dieses Fiaskos bei der Kundgebung von The Rising.
Fotos überall in den Scheißzeitungen. Ich warne Sie, wenn über diese neue Panne
auch nur ein Wort an die Presse durchsickert, hänge ich Ihnen die ganze
verfluchte Sache an. Sie haben das vermasselt.«
    »Das weiß ich, Sir. Weshalb ich garantiert der Letzte bin, der den
Zeitungen davon erzählt.«
    Er zögerte kurz, ich hörte ihn atmen. Aus dem Lautsprecher der
Freisprechanlage klangen die Atemgeräusche verzerrt. »Also, was ist dann hier
passiert, verdammte Scheiße?«, fragte er schließlich. »Hängt Irvine da drin
oder nicht?«
    »Vielleicht war The Rising für Hutton verantwortlich. Von seinem
Nachbarn wissen wir, dass Tony Armstrong am letzten Tag, an dem er gesehen
wurde, bei ihm war und seitdem noch einmal in dem Haus war. Wir wissen, dass
das Haus auf den Kopf gestellt wurde. Wir könnten ihn auf die Wache holen, ein
bisschen Druck auf ihn ausüben und mal sehen, was passiert.«
    »Zwecklos«, meinte Patterson. »Der kommt gleich mit seinem Anwalt
und sagt gar nichts. Graben Sie tiefer. Worin besteht dann die Verbindung zu
Kielty?«
    »Da liegt das Problem. Wenn Kielty seinen Tod selbst inszeniert hat,
sind The Rising aus dem Schneider. Sein Fall hat mit denen vielleicht gar
nichts zu tun. Vielleicht hat er Angst bekommen und ist abgehauen. The Rising
hat Druck auf ihn ausgeübt, also versucht er sein Glück jetzt woanders.
Vielleicht hat er den weißen Transporter, der bei seinem Haus gesehen wurde,
benutzt, um seinen Bunker abzutransportieren. Fängt irgendwo von vorne an.«
    »Irgendetwas Brauchbares über den Transporter?«
    »Jim Hendry hat mir das Kennzeichen besorgt. Dem gehe ich jetzt
nach.«
    »Also haben wir zumindest Kielty für den Mord an Hamill?«
    »Sieht so aus.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wo der ist?«
    »Nein. Aber falls wir seine Lebensgefährtin finden, kann Kielty
nicht allzu weit weg sein«, schloss ich und sagte Patterson dann noch, ich sei
unterwegs zurück zur Wache.
    Ich hatte gerade aufgelegt, da klingelte das Handy. Es war Joe
McCready.
    »Was gibt’s, Joe?«, rief ich in die Freisprechanlage.
    »Eine ganze Menge, Sir.« McCreadys Stimme klang blechern aus den
kleinen Lautsprechern. »Ich habe was Neues zu Adam Heaney.«
    Ich war von den neuesten Entwicklungen so abgelenkt gewesen, dass
ich gar nicht mehr an den Jungen gedacht hatte. »Was ist passiert?«
    »Er ist heute Morgen mit einem blauen Auge und einer aufgeplatzten
Lippe angekommen. Sein Vater hat ihn offenbar nach Strich und Faden versohlt,
als sie nach Hause kamen.«
    »Ich nehme an, er hat uns einen Namen genannt?«
    »Murphy. Er sagt, Murphy würde an ihrer Schule Stoff verkaufen, auf
den Toiletten und in den Pausen auf dem Schulhof. Offenbar verdient er ganz gut
dabei.«
    »Murphy dealt das Kokain aber nicht auf eigene Faust. Jemand
beliefert ihn. Mal hören, was er selbst dazu sagt.«
    »Ich hole ihn jetzt ab. Heaney hat gerade seine Aussage unterschrieben.
Bis Sie hier sind, sollten wir Murphy bereits in Gewahrsam haben, Sir.«
    »Ich bin so schnell wie möglich bei Ihnen«, sagte ich. »Ich muss nur
noch eine andere Sache erledigen, bevor ich zu Ihnen fahre.«
    Ich rief beim Verkehrsdienst von An Garda an und bat die Kollegen,
das Kfz-Kennzeichen des weißen Transporters zu überprüfen. Höchstwahrscheinlich
war es Kieltys Fahrzeug, doch es lohnte dennoch, diese

Weitere Kostenlose Bücher