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Aufstand der Maenner

Titel: Aufstand der Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Tralow
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den Wind schwoien. Und dann . . . Wie jedoch der Ausgang auch sein mochte - Garp war erzogen, sein Leben jederzeit einzusetzen und, wenn es sein müsse, tapfer kämpfend zu verlieren. Als Schmach empfand er es, den stolzen Amaza nur darum entflohen zu sein, um der Sklave einer Sipha zu werden, die sich zweifellos weder auf einem Pferderücken zu behaupten noch mit Pelta und Sagaris umzugehen wisse. Auch sei das bewegte, fließende Meer ein männliches Element. So betete er denn inbrünstig zu den Unbekannten der Tiefe um die Huld, daß er nicht ungerächt an seinen Feinden zu ihnen hinabsteigen möge. Rudernd betete er. Mit jedem Zug seines Blattes durch die Wogen beschwor er die Namenlosen, und als er voll neuer Kraft sein Haupt erhob . . . fand er sein Gebet erhört!
    Über die Kimmung stieg ein Segel auf, ein phönikisches Segel mit einer Schrägrahe - außer Garp hatte es noch niemand bemerkt. Scharf waren seine jungen Augen, und Freude kam über ihn. Freilich wußte er auch, daß viele Phöniker die See kreuzten. Aber Jokbet hatte sich in Milet eine neue Rahe beschafft, und diese Rahe glänzte hell in der Sonne.
    Nun wollte er leben! Ein wildes Verlangen ergriff ihn, wohl der »Labrys« den Untergang zu bereiten, sich dann aber als einziger vielleicht an Jokbeds Bord zu retten. Sehen wollte er die Vernichtung des Verräterschiffes; mit offenen Augen sie erleben. Er schätzte die Entfernung von Jokbeds Segel und zögerte nicht mehr.
    Das erste in seinem Plan war, daß er sein Ruder nur lässig führte und aus dem Takt kam. Fluchend näherte sich der Treiber, derselbe, dem Sipha ihn empfohlen hatte. Seine Waffen, die er nicht ablegen durfte, beschwerten ihn, und das machte ihn nicht sanfter. Die Dame Sipha solle mit ihm zufrieden sein, dachte der Mensch, und vielleicht könne ein Geschenk für ihn dabei abfallen.
    Wenn er weniger Getöse gemacht und besser beobachtet hätte, wäre ihm wohl etwas Lauerndes an Garp aufgefallen. Es hätte ihm nichts geschadet, wäre er auf seiner Hut gewesen. Denn gerade als er mit dem Knotenstrick ausholen wollte, legte sich Garps rechter Fuß blitzschnell um die Beine des Grölenden. Wie ein entfesselter Gott stand Garp über dem Gefällten, auf dessen Gesicht noch der Ausdruck grenzenlosen Erstaunens lag, als ihm das eigene Schwert schon die Kehle durchbohrt hatte.
    Ganz schnell war alles geschehen. Als die andern Bewaffneten mittschiffs aufmerksam wurden, kniete Garp schon mit Bogen und Pfeilen hinter dem Viereckschild des Getöteten. Ihm waren diese großen Schilde im engen Schiffsraum recht unpraktisch erschienen, aber nun ersah er deren Vorteil. Wie verschanzt war er, und der erste Waffenträger, der sich in den Mittelgang wagte, schrie auf, wie einer, dem ein Pfeil im Auge steckt, schreit.
    Das Beispiel der Amaza und Wadds harte Schule bewährten sich jetzt an Garp.
    So stockte der Angriff. Kaum noch eine Helmkuppe konnte
    Garp erspähen. Er gewann auf diese Weise die Zeit, sich hastig selbst zu wappnen, so gut es hinter dem Schild ging. Von den Rudersklaven hatte er nichts zu furchten. Auch ohne Ketten wären sie ihm wohl nicht gefährlich geworden. Angstvoll starrten sie zu ihm hinüber und beruhigten sich halbwegs, als sie merkten, daß Garp seine Pfeile an sie nicht verschwenden würde. Von da ab drückten ihre Augen eher Bewunderung und Zustimmung aus. Nur die Augen. Zu etwas anderem fehlte ihnen der Mut. Das einzige, was sie wagten, war, daß sie zu rudern aufhörten. Nur das Segel hielt das Schiff noch soweit in Fahrt, daß es dem Steuer gehorchte.
    Sogar die Trommel verstummte, und eine kurze Weile herrschte statt des Dröhnens und Krachens der Ruder eine drohende Stille, bis dann um so lauter Gekreisch aus der Hütte kam. Hin und her getrieben zwischen der Furcht vor den Folgen des Ungehorsams und der vor den Zufällen eines Männerkampfes, steckten Dienerinnen ihre Köpfe heraus, um den Herrinnen melden zu können, was sich draußen ereigne.
    Schon hatte Garp den Pfeil angelegt - da ließ er den Bogen sinken. Er wußte selbst nicht, warum. Wären Amaza ebenso schußgerecht vor ihm erschienen, so hätte er ganz ohne Bedenken den Pfeil von der Sehne gelassen. Aber diese zweibrüstigen Mutterfrauen waren keine Amaza. Wie sollte er, ein Junge, wissen, was sie waren? Aber daß er sie, die Waffenlosen, nicht töten dürfe, empfand er tief. Offenbar waren sie auch im Besitz eines Zaubers, und keines geringeren, als es Lampeto gewesen war.
    Ohne die Stütze der Ruder

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