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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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»Am besten alarmieren wir die Regierung und ...«
    »Bilden Sie sich etwa ein, daß uns jemand zuhören oder gar glauben würde? Und welche Lösung hätten Sie vorzuschlagen?«
    »Nun ... die Produktion müßte zunächst eingestellt werden«, antwortete Charles Henry zögernd.
    »Die Wirtschaft unseres Landes ist so sehr von der Autoproduktion abhängig, daß sie völlig zusammenbrechen würde, wenn die Fließbänder in Detroit auch nur vierundzwanzig Stunden lang stillstünden«, erklärte Enders ihm.
    »Aber wir müssen doch irgend etwas unternehmen können«, wandte Charles Henry ein.
    »Am besten gehen wir zuerst zu Ihnen«, schlug Enders vor. »Ich bin gestern abend ausgeräuchert worden.«
    » Was? Von wem?«
    » Sie haben es versucht. Ein Tankwagen voll Benzin ist in meiner Einfahrt in Brand geraten.«
    »Großer Gott!«
    »Die Polizei glaubt an einen Unfall«, fuhr Enders fort und nahm das lange Paket unter den linken Arm, »aber bisher weiß noch niemand, was der Tankwagen überhaupt in meiner Einfahrt zu suchen hatte.«
    »Schrecklich! Ihr ganzer Besitz verbrannt ...« Charles Henry schüttelte bedauernd den Kopf. »Das tut mir wirklich leid. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Sagen Sie einfach nichts«, wehrte Enders ab. »Ist Ihnen nicht klar, daß wir beide in Lebensgefahr schweben?«
    »Gefahr? Ich ...«
    » Sie müssen inzwischen wissen, was wir vermuten, und Sie glauben doch nicht etwa, daß sie uns mit diesem Wissen frei herumlaufen lassen?«
    »Ich ... ich weiß nicht«, antwortete Charles Henry verwirrt. »Alles klingt so phantastisch! Es erinnert mich an alte Gruselfilme, die manchmal im Fernsehen gezeigt werden ... Der Aufstand der Maschinen.«
    »Nein, nicht aller Maschinen«, wandte Enders ein. »Ich glaube es jedenfalls nicht. Es handelt sich nur um die Autos, und man kann kaum von einem Aufstand sprechen, da sie uns ohnehin seit hundert Jahren beherrschen. Nein, ich vermute, daß sie jetzt zu der Überzeugung gekommen sind, wir könnten ihnen nicht weiter nützlich sein und müßten deshalb einfach ausgerottet werden.«
    »Aber das ist doch unmöglich! Auf der Erde leben vier Milliarden Menschen! Sie können unmöglich alle umbringen!«
    »Vielleicht nicht. Wahrscheinlich wird es in einsamen Gebieten, die schwer zugänglich sind, einige Überlebende geben. Aber auch diese Leute können nicht lange ohne Hilfe von außen existieren. Sobald unsere Zivilisation zerstört ist, haben sie nicht mehr lange zu leben. Selbst primitive Völker sind längst von der Technik abhängig. Afrikanische Eingeborene und tibetanische Bergbewohner sind schon seit Jahrzehnten nicht mehr imstande, sich selbst zu ernähren, obwohl sie früher autark waren. Sobald die Lebensmittellieferungen ausbleiben, auf die sie angewiesen sind, geht es mit ihnen zu Ende.«
    »Aber warum mußte es dazu kommen?« fragte Charles Henry verzweifelt. »Warum?«
    Enders wollte antworten, wurde jedoch unterbrochen, als drei Taxis nebeneinander die Straße entlang auf sie zurollten. Ihre Scheinwerfer bewegten sich, als suchten sie etwas. »Los, kommen Sie mit, Mann!« rief er Charles Henry zu. »Sie sind hinter uns her! Wir müssen verschwinden!«
    Charles Henry gehorchte widerspruchslos und lief hinter Enders her. Die Motoren der drei Taxis heulten auf, als sie die Verfolgung begannen.
    »Zum U-Bahnhof!« stieß Enders hervor. »Das ist unsere einzige Chance!«
    »Schaffen ... wir ... es?« keuchte Charles Henry angestrengt.
    »Wir müssen es schaffen! Dorthin können sie uns nicht folgen!« Enders lief für einen Mann seines Alters erstaunlich schnell.
    Charles Henry blieb ihm dicht auf den Fersen; das Motorengeräusch spornte ihn an. Sie hatten den Eingang des U-Bahnhofs schon fast erreicht, aber nun holten die Taxis auf. Einer der Wagen verließ die Fahrbahn und rollte auf dem Gehsteig weiter, als die beiden Männer die Treppe vor sich sahen und in die Dunkelheit hinabeilten.
    »Gott sei Dank!« sagte Charles Henry. Über ihnen krachte es, denn das vorderste Taxi war gegen das Eisengitter am Eingang gefahren und beleuchtete jetzt die stillstehende Rolltreppe.
    Sie mußten sich mit Gewalt Zutritt zu den Bahnsteigen verschaffen, weil das Eisengitter, das Charles Henry am Vorabend überklettert hatte, inzwischen mit Brettern verschalt worden war. Und während sie dieses Hindernis beseitigten, leuchteten die Autoscheinwerfer über ihnen, und die Taxis hupten wie aus Wut über eine entgangene Beute.
    Eineinhalb Stunden

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