Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
Vom Netzwerk:
zuraste. Wollte er absichtlich ... oder ...
    »Deckung!« brüllte Charles Henry und drückte Enders' Kopf nach unten, als der heranrasende Wagen mit einem gewaltigen Sprung über die Mauer setzte und sie dabei fast streifte.
    »Jetzt haben sie bereits Stabhochsprung gelernt«, stellte Enders erschrocken fest.
    »Nun, wir wissen zumindest, daß sie auch springen können«, sagte Charles Henry und beobachtete den Wagen, der sich jetzt der Mauer von der anderen Seite her näherte.
    »Was sollen wir nur tun?« erkundigte Enders sich verzweifelt.
    »Wir fliehen weiter«, antwortete Charles Henry gelassen. »Da unsere Verfolger an beiden Seiten der Mauer warten, müssen wir hier auf der Krone bleiben.«
    »Ich ... das kann ich nicht«, behauptete Enders ängstlich.
    »Sie müssen aber«, versicherte Charles Henry ihm. »Sie sind der einzige Maschinenphilosoph, den ich kenne, und Sie dürfen uns jetzt nicht im Stich lassen.«
    »Ja ... Sie haben recht ... das bin ich der Menschheit schuldig«, murmelte Enders. Er folgte Charles Henry, sah jedoch nur geradeaus und nie nach unten.
    »Tüt ... tüt ... tüt!« Die Verfolger zu beiden Seiten der Mauer schienen sich durch Hupsignale zu verständigen.
    »Wie weit führt die Mauer überhaupt?« wollte Enders wissen.
    »Wir sind hier auf der Stützmauer einer ehemaligen Straße«, erklärte Charles Henry. »Sie ist mehrere Kilometer lang, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Und hier oben sind wir vor ihnen sicher.«
    »Es sei denn, sie nehmen Anlauf und springen zu uns herauf«, stimmte Charles Henry zu. »He, sehen Sie sich das an!«
    Sie näherten sich einem zehnstöckigen Gebäude, aus dessen Fenstern ihnen Menschen zuwinkten.
    »Hierher!« rief ein Mann. »Die Türen sind verbarrikadiert, aber wir ziehen Sie durch ein Fenster herein.«
    Der zweite Stock des Gebäudes war kaum einen Meter von der Mauer entfernt; es mußte verhältnismäßig einfach sein, das nächste Fenster zu erreichen.
    »Sollen wir?« fragte Enders. »In einem so großen Gebäude kann uns eigentlich nichts passieren.«
    »Vielleicht«, stimmte Charles Henry zögernd zu, ohne die fünfundzwanzig oder dreißig Wagen, die sich vor dem Gebäudeeingang versammelt hatten, aus den Augen zu lassen. Sie hatten offenbar versucht, die Barrikaden am Eingang zu überwinden, waren jedoch gescheitert. Jetzt waren sie eifrig mit geheimnisvollen Vorbereitungen beschäftigt, deren Zweck nicht sofort erkenntlich war.
    »Los, kommt her, wir holen euch herauf!« rief der Mann wieder. »Wir sind hier einige hundert Menschen, und wir wollen aushalten, bis Hilfe kommt. Wir können nur dieses Fenster öffnen, weil das Gebäude vollklimatisiert ist.«
    »Bis Hilfe kommt«, murmelte Charles Henry nachdenklich vor sich hin. Woher sollte sie eigentlich kommen? Bestimmt nicht von der Polizei, deren Fahrzeuge sich bereits selbständig gemacht haben würden. Nein, wer sich in einem Gebäude verschanzte, forderte nur eine Belagerung heraus, falls die Autos genügend Geduld dazu aufbrachten. Und er war fest davon überzeugt, daß sie genug Geduld aufbringen würden.
    »Worauf wartet ihr noch?« rief eine andere Stimme.
    »Danke, aber wir wollen lieber weiter«, antwortete Charles Henry. »Vielleicht können wir euch von außerhalb Hilfe schicken.«
    »Okay, aber seht euch vor«, sagte der Mann am Fenster. »Im Radio ist eben durchgegeben worden, daß sie sämtliche Straßen kontrollieren, so daß niemand mehr seines Lebens sicher ist.«
    Charles Henry winkte ihm zu und ging weiter; Enders blieb ihm dicht auf den Fersen.
    »Vielleicht ... vielleicht wäre es doch besser gewesen, vorläufig dort zu bleiben«, meinte Enders mit einem Blick auf die umliegenden Straßen, auf denen überall Leichen verstreut lagen.
    »Was hätte uns das genützt?« fragte Charles Henry. »Ich dachte, Sie wollten zu Ihren Freunden – und sind Sie nicht der Mann, der die Menschheit retten wollte?«
    »Hmmm ... ich möchte schon, aber mir ist bisher noch keine praktische Lösung eingefallen.«
    »Aber vielleicht fällt mir etwas ein«, sagte Charles Henry. »Haben Sie nicht behauptet, das alles werde von Detroit aus gesteuert?«
    »Ja, natürlich. Das glaube ich noch immer.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Dann müssen wir natürlich nach Detroit, um dort etwas dagegen zu unternehmen.« Charles Henry hatte zum erstenmal in seinem Leben das Gefühl, völlig Herr der Lage zu sein.
    Enders antwortete nicht; er sah sich nach dem großen Appartementhaus um. »Dort geht

Weitere Kostenlose Bücher