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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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nebeneinander über die Schnellstraße rumpelten. Dahinter wurden Infanteristen mit Bazookas und rückstoßfreien Geschützen sichtbar.
    »Soldaten!« rief jemand begeistert aus. »Die Stadt ist gerettet!«
    »Ich frage mich nur, warum die Panzer nicht an dem Aufstand beteiligt sind«, meinte Enders nachdenklich.
    »Weil sie noch manuell bedient werden«, erklärte ihm einer der Umstehenden. »Dort vorn kommen Panzer des Typs SL-100, die im Formosakrieg eingesetzt waren. Sie fahren noch mit drei Mann Besatzung. Wahrscheinlich sind sie für diesen Notfall entmottet worden.«
    Die Panzer rollten mit fünfzig Stundenkilometern vorwärts. Von Zeit zu Zeit blitzte Mündungsfeuer auf, und eines der fliehenden Autos explodierte.
    »Bravo! Schießt sie zusammen! Sprengt sie in die Luft!« rief ein Mann, und Charles Henry fragte sich unwillkürlich, ob er zu denen gehört hatte, die den Dexter Dash so begeistert begrüßt hatten. War das wirklich erst am vergangenen Abend gewesen?
    »ACHTUNG, ACHTUNG!« dröhnte plötzlich eine Lautsprecherstimme vom Himmel herab, und die Menschen auf der Mauer sahen einen Hubschrauber über sich kreisen. »ACHTUNG, HIER SPRICHT MAJOR PHILIP DE CAMP. LOS ANGELES WIRD VON DEN AUTOMATISCHEN FAHRZEUGEN ZERSTÖRT. DIE VIERTE PANZERDIVISION HÄLT DAS GEBIET ZWISCHEN DEN SCHNELLSTRASSEN NACH SAN DIEGO UND ZUM HAFEN BESETZT, UM DIE BEVÖLKERUNG ZU EVAKUIEREN. IN DIESEM GEBIET SIND DIE STRASSEN VERHÄLTNISMÄSSIG FREI. SIE WERDEN IN WENIGEN MINUTEN AUF UNSERE VORPOSTEN STOSSEN, DIE IHNEN DEN WEG ZUM HAFEN ZEIGEN, WO SCHIFFE FÜR SIE BEREITLIEGEN. WIR KÖNNEN IHNEN JEDOCH KEINE TRANSPORTMITTEL ZUR VERFÜGUNG STELLEN. ICH WIEDERHOLE: WIR KÖNNEN IHNEN KEINE TRANSPORTMITTEL ZUR VERFÜGUNG STELLEN. SIE MÜSSEN SELBST ZUM HAFEN MARSCHIEREN. ENDE DER DURCHSAGE.«
    Ein Stöhnen ging durch die Reihen der Flüchtlinge. Die meisten von ihnen waren in ihrem Leben noch keinen Kilometer freiwillig zu Fuß gegangen. Dieser Marsch zur Küste würde ihnen bestimmt nicht leichtfallen.
    Der Hubschrauber schwirrte davon, und Charles Henry erkannte, daß es sich um ein altes Modell mit Handsteuerung handelte, das vermutlich aus einem Museum stammte. Die Army hatte offenbar alle verfügbaren Waffen und Geräte zusammengekratzt, die nicht automatisiert waren, aber Charles Henry fragte sich, wie viele alte Panzer es geben mochte und wie lange sie dem Ansturm der Autos widerstehen würden.
    Die Stimmung der Flüchtlinge hatte sich auffällig gebessert; sie schienen zu glauben, nun sei alles in Ordnung, weil die Soldaten für sie sorgen würden. Aber der Major hatte nicht davon gesprochen, daß die Stadt zurückerobert werden solle. Er hatte nur davon gesprochen, daß die Überlebenden evakuiert werden sollten. Charles Henry fragte sich, wie es den Soldaten gelungen war, ihren vollautomatischen Panzern zu entgehen; vermutlich waren sie rechtzeitig gewarnt worden und hatten die Fahrzeuge bewegungsunfähig machen können.
    Vor ihnen wurde die Straße von Infanteristen mit rückstoßfreien Geschützen und Lasergewehren abgesperrt. Die Flüchtlinge kletterten über eine Strickleiter die Mauer hinab und wurden von Militärpolizisten in Empfang genommen.
    »Schneller, schneller!« rief ein junger Leutnant. »Wir tun unser Bestes, aber wir wissen nicht, wie lange wir die Straßen freihalten können.«
    »Wie kommen wir nach San Pedro?« erkundigte sich die Frau im roten Bikini.
    »Zu Fuß!« antwortete der Offizier. »Zu Fuß oder gar nicht.«
    »Aber dorthin sind es mindestens acht oder neun Kilometer!«
    »Sogar zehn«, stellte der Leutnant fest, »aber es gibt keine andere Möglichkeit. Die Taxis fahren nicht mehr.« Er deutete auf einige brennende Autowracks hinter sich. »Wir haben ihnen das Geschäft verdorben.«
    »Nun, Sie hätten wenigstens Lastwagen für uns bereitstellen können«, beschwerte sich die Frau und streichelte dabei ihren Pudel.
    »Hören Sie, der letzte Lastwagen, den ich gesehen habe, wollte mir den Kopf abfahren«, antwortete der Offizier.
    »Oh. Schön, dann ist eben nichts daran zu ändern.« Sie nahm ihren Pudel unter den Arm und marschierte in die angegebene Richtung davon. Charles Henry sah ihr nach und stellte fest, daß sie offenbar mehr Energie und Mut als die meisten anderen Flüchtlinge besaß. Wenn überhaupt jemand durchkam, würde sie bestimmt zu den Überlebenden gehören.
    »Das Flußbett ist der beste und sicherste Weg«, rief ihnen ein Captain zu, der mit einem Zug Pioniere eine

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