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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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Straßensperre zu errichten versuchte, ohne schweres Gerät zur Verfügung zu haben. »Immer geradeaus, bis Sie an den Fluß kommen; dann brauchen Sie ihm nur noch zum Hafen zu folgen.«
    Die meisten setzten sich in diese Richtung in Bewegung, aber ein elegant gekleideter junger Mann, der einen Koffer trug, wandte sich ab.
    »Ich denke nicht daran, zwei oder drei Stunden zu marschieren«, stellte er fest. »Ich gehe zum Flughafen und fliege nach New York. Dort sitze ich bequem im Hotel, bevor Sie den Hafen erreicht haben.«
    Einige andere trennten sich von der Gruppe, um ihm zu folgen. Charles Henry wollte protestieren, zuckte dann jedoch mit den Schultern und schwieg. Wenn diese Leute so dumm waren, daß sie nicht erkannten, auf welcher Seite die vollautomatischen Luftfahrzeuge standen und daß die Situation in New York und allen anderen Städten vermutlich nicht besser als in Los Angeles war, würden sie sich auch von seinen Argumenten nicht überzeugen lassen.
    »Kommen Sie, wir müssen weiter«, drängte Enders. »Wir müssen uns in Sicherheit bringen, solange der Weg zum Fluß noch frei ist.«
    Charles Henry nickte wortlos. Er sah in eine Seitenstraße hinein und erkannte dort einen ausgebrannten Panzer, der von Autowracks umringt war. In der Stadt gab es Millionen von Autos; es würde also nicht lange dauern, bis die wenigen Panzer außer Gefecht gesetzt waren. Und ohne Panzer waren die Soldaten hilflos.
    Irgendwo in der Ferne hupten Autos, als sie sich auf den Weg zum Fluß machten.

 
6.
     
    »Was war das?« fragte Enders plötzlich und blieb kurz stehen. Er meinte nicht die hupenden Autos, sondern ein dumpfes Grollen, das in regelmäßigen Abständen an ihre Ohren drang.
    »Geschützfeuer«, erklärte Charles Henry. »Ich habe den Eindruck, daß es näherkommt. Vielleicht müssen die Soldaten sich bereits zurückziehen.«
    Die Umstehenden machten besorgte Gesichter und eilten dann weiter.
    »Der Smog wird dichter«, stellte Enders fest.
    Charles Henry nickte. Obwohl er seine Smogmaske trug, fiel ihm das Atmen immer schwerer, und die dunkelgrauen Rauchschwaden nahmen ihnen die Sicht.
    »Glauben Sie, daß der Smog absichtlich erzeugt wird?« fragte Enders.
    »Sie sind der Professor für mechanische Philosophie«, antwortete Charles Henry, »aber es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich vorgenommen hätten, die Luft zu verpesten, um uns das Leben schwer zu machen.«
    Im Nebel vor ihnen blitzte etwas auf; dann folgte ein harter Knall.
    »Was war das?«
    »Wieder Geschützfeuer – diesmal ganz nahe«, antwortete Charles Henry. Die restlichen Angehörigen der Gruppe waren stehengeblieben und sahen sich erschrocken um. Einige schienen gute Lust zu haben, in die Richtung zurückzugehen, aus der sie gekommen waren.
    »Am besten geht jemand vor und erkundet die Lage«, stellte Charles Henry fest. Er machte eine Pause, weil er hoffte, daß jemand sich freiwillig für diese Aufgabe melden würde; als niemand vortrat, zuckte er mit den Schultern und machte sich selbst auf den Weg.
    Wenige Minuten später hatte er eine Barrikade vor sich, die auf der Straße errichtet worden war. Möbelstücke aus umliegenden Häusern waren zu beiden Seiten eines ausgebrannten Lastwagens aufgetürmt und riegelten so die Straße ab. Etwa dreißig Soldaten unter dem Befehl eines Captains lagen hier in Deckung. Zwischen den nächsten Gebäuden stand ein Panzer feuerbereit. Vor der Barrikade brannten zwei Autos.
    Charles Henry kam vorsichtig näher. Er räusperte sich zweimal, aber der Offizier drehte sich nicht nach ihm um.
    »Entschuldigen Sie, Captain, aber ...«, begann er schließlich.
    »Was gibt's?« fragte der Offizier ungeduldig, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
    »Dort hinten wartet eine Flüchtlingsgruppe«, erklärte Charles Henry ihm. »Wir wollen zum Fluß, wissen aber nicht, ob der Weg noch frei ist.«
    »Woher soll ich das wissen?« knurrte der Captain.
    »Aber wir sind fast hundert Leute und ...«
    »Zivilisten? Sprechen Sie von Zivilisten?«
    »Ja, natürlich!« antwortete Charles Henry scharf.
    »Was gehen mich Zivilisten an?« meinte der Captain. »Sehen Sie nicht, daß hier gekämpft wird?«
    »Man hat uns versichert, das Militär sei zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt«, sagte Charles Henry aufgebracht.
    »Ich habe nur Befehl, diese Stellung zu halten. Ich weiß nicht, was die Leute im Pentagon vorhaben. Niemand hat mir gesagt, daß ich Zivilpersonal unterstützen soll.«
    »Wir sind eigentlich

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