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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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alten Knaben als nächstes ein?«
    »In welchem Jahrhundert soll es dazu kommen?« erkundigte Dirkman sich.
    »Richtig, für wann hat Weltuntergang-Enders diese Katastrophe vorausgesagt?« warf Jonas ein. »Wir müssen uns schließlich darauf vorbereiten.«
    »Die Katastrophe ist bereits eingetreten«, erklärte Charles ihnen so ruhig wie möglich. »Die Autos halten große Teile von Los Angeles besetzt, und wir müssen annehmen, daß es in anderen wichtigen Städten ähnlich aussieht.«
    Dirkman und Jonas starrten ihn verblüfft an; dann begann Jonas schallend zu lachen und seinem Freund auf die Schulter zu schlagen. »Er hat uns hereingelegt!« brüllte er. »Ich wäre fast darauf hereingefallen. Ich wußte eben schon nicht mehr, ob ich ...«
    »Das ist mein heiliger Ernst«, versicherte Charles ihm nachdrücklich. »Ich kann es jederzeit beschwören. Millionen Amerikaner sind bereits gestorben und andere befinden sich in diesem Augenblick in höchster Gefahr, während Sie hier sitzen und wie ein Paar Hyänen lachen.«
    Die beiden lachten jetzt nicht mehr, sondern beobachteten ihn. Jonas schüttelte den Kopf. »Das hätten wir früher merken müssen«, behauptete er. »Schon sein wilder Blick zeigt klar, wo es bei ihm fehlt – hier oben.« Er tippte sich an die Stirn.
    »Richtig«, stimmte Dirkman zu und wandte sich wieder an Charles. »Haben Sie mit Enders in einer Klapsmühle in der gleichen Zelle gesessen?«

 
9.
     
    Charles ballte unwillkürlich die Fäuste, beherrschte sich jedoch und legte die Hände auf den Tisch. Er hielt nichts von Gewalttätigkeiten, aber in diesem Augenblick wäre er am liebsten über die beiden Säufer hergefallen. Nur die Einsicht, daß Dirkman und Jonas ihm körperlich überlegen waren, hielt ihn davon ab.
    »Wo steckt der Professor jetzt?« erkundigte Jonas sich. »Haben Sie ihn in eine Zwangsjacke geschnürt und irgendwo zurückgelassen?«
    »Das ist nicht nett«, sagte Helga vorwurfsvoll. »Chuck ist nicht übergeschnappt. Vielleicht hat er sogar recht.«
    »Meine liebe Helga, du bist eine Schönheit, aber deine Fähigkeit, logische Schlußfolgerungen zu ziehen, läßt doch sehr zu wünschen übrig. Wie bist du zu diesem Schluß gekommen?«
    »Ich richte mich nur nach dem, was ich gestern abend gesehen habe«, erklärte sie ihm.
    »Und was war das?« fragte Dirkman.
    »In meinem Appartement war es zu heiß, deshalb bin ich an den Strand gegangen und habe mir den Himmel angesehen.«
    »Du hast dir den Himmel angesehen? Wunderbar! Vermute ich richtig, daß du die Sterne gezählt und romantische Gedanken gehabt hast?«
    »Nein«, antwortete Helga. »Ich habe in Richtung Los Angeles übers Wasser gesehen, und der Himmel war dort blutrot, als brenne die ganze Stadt.«
    »Unsinn!« warf Jonas ein. »Los Angeles besteht zu neunzig Prozent aus Stahlbeton. Wie kann es da brennen?«
    »Wahrscheinlich hast du einen Waldbrand gesehen«, behauptete Lew Dirkman. »In Südkalifornien gibt es oft Waldbrände.«
    »Sie hat Los Angeles gesehen«, stellte Charles fest. »Die Stadt hat überall gebrannt. Ich sage Ihnen, die Autos ...«
    »Danke, das wissen wir bereits. Die Autos haben mit Molotowcocktails um sich geworfen.« Dirkman schüttelte ungläubig den Kopf. »Das möchte ich sehen!«
    »Meiner Meinung nach ist es eher ein Vorteil, wenn Los Angeles abbrennt«, warf Jonas ein. »Die Architektur ist selbst für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich scheußlich.«
    »Können wir nicht vernünftig miteinander reden?« fragte Charles verzweifelt. »Professor Enders liegt todkrank in der Arztpraxis, während Sie beide ...«
    Jonas sprang auf. »Was haben Sie gesagt?«
    »Ist der alte Knabe wirklich krank?« erkundigte Dirkman sich.
    »Ja. Als wir am Kai von einigen Autos angegriffen wurden, hat er einen Herzanfall bekommen.«
    »Lassen wir vorläufig Ihre komischen Autos«, schlug Dirkman vor, »und sprechen wir lieber über den Professor. Er hat jetzt einen Dachschaden, aber früher war er wirklich ein intelligenter Bursche, das können Sie mir glauben.«
    »Lassen Sie mich doch endlich ausreden«, bat Charles verzweifelt. »Es handelt sich nicht um ein Produkt meiner überreizten Phantasie, sondern um Tatsachen ...«
    Jonas trank sein Glas leer. »Kommt, wir sehen nach, wie es dem alten Knaben geht.«
    »Richtig«, stimmte Dirkman zu. »Vielleicht können wir ihm seine Hirngespinste ausreden.«
    Charles seufzte schwer. Es war zwecklos. Niemand würde ihm glauben, bis sie die Wahrheit mit

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