Aufstand der Maschinen
»Für einen Computer sehen wir alle gleich aus. Sie sind nicht so programmiert, daß sie eine Unterscheidung treffen könnten.«
»Sie können ihren Besitzer von Fremden unterscheiden«, wandte Jonas ein. »Warum sollten sie dann nicht imstande sein, einen bestimmten Menschen zu erkennen?«
»Aber warum? Weshalb würde ... wer würde sie so programmieren?« fragte Dirkman verständnislos.
»Er hat uns entdeckt!« sagte Helga erschrocken. Sie griff nach Charles' Arm. »Los, wir müssen verschwinden!«
»Nein.« Charles machte sich los. »Ich bleibe hier.«
»Los, Menschenskind, wir müssen fort!« drängte Dirkman.
»Kommen Sie mit, Chuck!« forderte Helga ihn auf, als die anderen davonliefen. Sie nahm seine Hand und zog ihn einige Schritte weit mit, aber als er El Toros Motor hinter sich hörte, bewegten seine Füße sich wie von selbst, und er vergaß, daß er diesmal dem Ungetüm hatte entgegentreten wollen.
»Unmöglich! Niemand kann einen Wagen so programmieren, daß er absichtlich Leute umbringt!« behauptete Dirkman, als sie durch den weichen Sand liefen.
»Er kommt! Er kommt!« rief Helga. »Lauft doch schneller! Schneller!«
Sie kamen in dem trockenen Sand zu schwer voran.
»Dort ... im nassen Sand ... besser zu laufen«, keuchte Charles.
Die drei Männer atmeten schwer und kamen nur mühsam voran, aber Helga lief scheinbar mühelos neben ihnen her.
»Wo haben Sie das gelernt?« fragte Charles, während er mit ihr Schritt zu halten versuchte.
»Ich war vor drei Jahren Mitglied der schwedischen Olympiamannschaft«, erklärte sie ihm lächelnd.
»Ist er noch hinter uns her?« erkundigte Dirkman sich keuchend. »Es wäre doch eine verdammte Sache, wenn wir hier an unserem Strand von diesem Ungetüm ermordet würden, was?«
»Halt's Maul und lauf weiter!« forderte Jonas ihn auf und gab ihm einen Stoß.
Nachdem sie einige Minuten lang gelaufen waren, sah Helga sich um und verlangsamte ihr bisheriges Tempo. »Er ist fort! Er verfolgt uns nicht mehr!«
»Wirklich?« fragte Charles. »Wohin ist er verschwunden?«
»Was?« Jonas drehte sich ebenfalls um, trat dabei in ein Loch im Sand, stolperte und landete im nassen Sand, wo ihn ein hereinkommender Brecher überspülte. Charles wollte ihm ausweichen, fiel jedoch ebenfalls und riß Helga mit, die ihn zu stützen versuchte. Dann brach sich die Woge am Strand, überspülte sie alle drei mit Salzwasser und ließ sie durchnäßt liegen.
Dirkman, der sich an der Spitze der Gruppe befunden hatte, drehte sich um und begann laut zu lachen.
»Hahaha! Ihr seht wirklich komisch aus! Wie drei gebadete Katzen!«
»Sehr komisch ... sehr, sehr komisch«, murmelte Jonas wütend und versuchte sich den Sand aus seinem Bart zu schütteln.
»Ein denkwürdiger Tag«, behauptete Dirkman grinsend. »Heute hast du erstmals seit Jahren wieder ein Bad genommen.«
Jonas reagierte nicht darauf; er war zu sehr mit seinem Bart beschäftigt. Charles sah verblüfft zu, wie er eine Sandkrabbe daraus hervorholte.
Dirkman krümmte sich vor Lachen. »Das muß man gesehen haben! Jonas als Vater Neptun, der sich Meeresbewohner aus dem Bart kämmt! Früher hat er darin immer nur Läuse gefunden.«
»Du unverschämter Farbenschmierer!« brüllte Jonas und sprang auf. Er bekam Dirkmans schwarzen Bart mit einer Hand zu fassen, holte mit der Faust aus und traf die Nase des anderen, der zu Boden ging.
»Ich zerreiße dich in der Luft!« drohte Dirkman, als er sich mit blutender Nase aufraffte und die Fäuste schwang. »Ich reiße dir den Kopf von den Schultern und ...«
»Aufhören! Aufhören!« mahnte Charles und versuchte die beiden voneinander zu trennen, als sie wieder ausholten. Sein Kopf war im Weg, und beide trafen ihn. Er hatte das Gefühl, zwischen die Backen eines großen Schraubstocks geraten zu sein; dann fühlte er gar nichts mehr, sondern sackte zusammen und blieb liegen.
»Seht ihr, was ihr getan habt?« meinte Helga vorwurfsvoll, während sie Charles' Kopf aus dem Wasser zog.
»Vielleicht haben wir ihn umgebracht«, meinte Dirkman. »Er sieht so weiß aus.«
»So ein Pech!« beschwerte Jonas sich. »Der beste Schlag meines Lebens muß an der falschen Adresse landen!«
»Er ist nicht tot«, stellte Helga fest. »Streitet euch nicht, sondern helft mir lieber, ihn zu mir zu bringen.«
Charles öffnete mühsam ein Auge und sah sich um. Dann riß er plötzlich beide Augen weit auf, als er eine Bewegung hinter den drei Menschen erkannte, die vor ihm standen.
»El
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