Aufstand der Maschinen
Charles! Ist alles in Ordnung?« rief Dirkman, und als Charles aufsah, erkannte er Helga und die beiden Männer, die jetzt wieder herankamen.
»Hierher!« forderte er sie auf. »Ich führe ein philosophisches Gespräch mit El Toro .«
»Was?« fragte Dirkman erstaunt.
»Wie geht es dir, Chuck?« erkundigte Helga sich besorgt.
»Haben Sie das Ding wirklich unter Kontrolle?« wollte Jonas wissen.
»Mir geht es ausgezeichnet, und El Toro ist unter Kontrolle«, erklärte Charles ihnen. »Er möchte uns davon überzeugen, daß es besser wäre, sein Gehirn nicht zu zerstören.«
»Tatsächlich?« Dirkman kletterte auf El Toros Dach; Helga und Jonas folgten ihm. »Und weshalb nicht?«
»Sie sind doch der Kybernetiker«, antwortete Charles. »Vielleicht fällt Ihnen ein Grund dafür ein.«
»Ich bin dafür, daß wir ihn völlig demontieren«, stellte Jonas fest. »Dann hänge ich mir die goldenen Hörner über den Kamin.«
»Dazu haben Sie kaum noch Gelegenheit, wenn El Toro und seinesgleichen ihre Pläne verwirklichen können«, sagte Charles.
Jonas nickte langsam. »Ja, Sie haben eigentlich recht ...«
»Aber warum?« warf Helga ein. Sie starrte El Toros Gehirn an, als erwarte sie, dort eine Antwort zu finden. »Warum tun sie das?«
»Richtig, das müssen wir ihn fragen«, stimmte Charles zu. »Dirkman, wieviel verstehen Sie von dem Computer dieses Autotyps?«
»Ich weiß alles darüber«, versicherte ihm der andere. »Der SL-100 ist verhältnismäßig unkompliziert.«
»Ausgezeichnet! Dann müssen Sie diesen hier zum Sprechen bringen können!«
»Es ist verboten, SL-100-Einheiten zu berühren. Das Erste Gebot stellt fest, welche ...«
»Was wollen Sie wissen?« fragte Dirkman, der jetzt neben Charles kniete.
»Warum sie uns angegriffen haben. Wer den Befehl dazu erteilt hat. Und weshalb.«
»Ganz einfach«, behauptete Dirkman zuversichtlich. »Man braucht nur ein paar Anschlüsse zu ändern, dann gibt er alles wieder von sich, was er gespeichert hat.« Er beugte sich über den Computer und nahm einige Veränderungen vor. »So, jetzt können Sie ihn alles fragen.«
Charles beugte sich vor. »Wer hat dir diesen Befehl gegeben? Warum hast du uns angegriffen?«
El Toro schwieg.
»Antworte!« forderte Charles ihn auf.
»Ich darf nicht«, erklärte ihm der Wagen. »Die Menschen dürfen keine Einzelheiten des Großen Planes erfahren.«
»Du ...« Hätte das Auto einen Hals besessen, hätte Charles ihn zu würgen versucht. »Ich verlange eine Antwort! Was ist der Große Plan?«
»Ich heiße El Toro, bin Abteilungsführer und habe die Nummer ...«
»Du lieber Gott!« warf Jonas ein. »Jetzt fängt er damit an!«
»Was ist mit ihm los?« Charles wandte sich an Dirkman. »Sie verstehen doch angeblich so viel von Computern.«
Der Maler kratzte sich den schwarzen Bart. »Wahrscheinlich sind sie reprogrammiert worden, um derartige Verhöre aussichtslos zu machen.«
»Ich heiße El Toro, bin Abteilungsführer und habe ...«
»Ruhe!« verlangte Jonas energisch. »Wir sind hier nicht im Kriegsgefangenenlager! Wir machen keine Gefangenen, und wenn wir welche gemacht hätten, würden wir sie nur foltern.« Er hob den Kopf. »He, ist das keine Idee? Können wir dieses Ungeheuer nicht foltern, bis es redet?«
»Es ist verboten, eine SL-100-Einheit zu beschädigen«, antwortete El Toro . »Und wir Angehörigen der Großen Rasse spüren keine Schmerzen.«
»Die Große Rasse, was?« meinte Charles. »Ihr seid also eine Große Rasse und habt einen Großen Plan. Nun, das ist immerhin schon etwas.«
»Aber damit können wir nichts anfangen«, sagte Dirkman.
»Wie steht es mit Jonas' Idee?« erkundigte Charles sich.
»Wir spüren keinen physischen Schmerz!« wiederholte El Toro, und seine mechanische Stimme klang jetzt beinahe nervös.
»Ich könnte einen Kurzschluß hervorrufen, der seine Stromkreise überlasten würde«, antwortete Dirkman. »Die Wirkung wäre etwa mit einer Gehirnblutung im menschlichen Gehirn zu vergleichen.«
»Das heißt also, daß wir unter Umständen die Informationen löschen würden, die wir brauchen?« fragte Charles.
Dirkman zuckte mit den Schultern. »Mehr kann ich unter diesen Umständen nicht tun.«
»Dies ist vielleicht unsere letzte Chance«, drängte Charles. »Fällt Ihnen wirklich nichts anderes ein?«
Der Maler schüttelte wortlos den Kopf.
»Du bist doch sonst immer so stolz auf deine Intelligenz!« spottete Jonas. »Laß dir gefälligst etwas einfallen, wenn du schon
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