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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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ein, daß dies kaum der richtige Ausdruck für einen tödlichen Unfall war, aber die Nachrichtenmedien gebrauchten dieses Wort immer häufiger im gleichen Zusammenhang.
    In der guten alten Zeit hatte es in der Innenstadt kaum jemals solche Unfälle gegeben, fiel ihm dabei ein. Er hatte irgendwo gelesen, daß ein Auto im Jahre 1970 doppelt so lange gebraucht hatte, um Manhattan zu durchqueren, als eine Kutsche im Jahre 1870 gebraucht hätte. Aber seitdem es die vollautomatisch gesteuerten Fahrzeuge gab, die angeblich einen großen Fortschritt auf verkehrstechnischem Gebiet darstellten, fuhren die Autos selbst in den Hauptverkehrszeiten in der Stadt ebenso schnell wie auf den Autobahnen. Oh, das war wirklich ein Fortschritt! Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle hatte sich innerhalb eines Jahres verdoppelt!
    Vor Einführung der automatischen Steuerung waren etwa eineinhalb Millionen Amerikaner bei Unfällen ums Leben gekommen – mehr als in sämtlichen Kriegen, an denen Amerikaner beteiligt gewesen waren. Aber seitdem ... nun, seitdem wurde die Sache von Jahr zu Jahr schlimmer.
    Selbstverständlich waren die alten engen Straßen ungünstig gewesen; sie waren so schmal gewesen, daß ein reaktionsschneller Fußgänger sich meistens noch retten konnte. Aber seitdem die Innenstadt fast ausschließlich aus Wolkenkratzern, Parkplätzen und Schnellstraßen bestand, konnten Fußgänger sich nur noch selten retten.
    Charles Henry erreichte schließlich den Eingang des U-Bahnhofs, kaufte dort eine Zeitung, faltete sie zusammen, um nicht von weiteren Unfällen lesen zu müssen, und fuhr die Rolltreppe hinab.
    Unten sah er eine Ankündigung, die er bereits seit Monaten erwartete:
     
    U-BAHN/S-BAHN STELLT IHREN BETRIEB AM 3. JULI 2015 ENDGÜLTIG EIN
     
    Das war in nur drei Tagen. Er hatte geahnt, daß es eines Tages dazu kommen würde, als die Busse vor einem Jahr plötzlich nicht mehr verkehrten.
    Morgens hatten nur wenige Passagiere den Zug benützt, aber jetzt war er der einzige, der auf den Fünfuhrzug wartete. Er ließ sich auf eine Bank fallen und sah sich langsam um.
    Erst dann wurde er auf den anderen Mann aufmerksam. Es war der gleiche kleine Mann mit dem runden Gesicht und der dicken Brille, mit dem er am gleichen Morgen an der Unfallstelle gesprochen hatte. Der Mann fing seinen Blick auf und kam näher.
    »Aha, Sie sind also auch ein Überlebender«, stellte der Mann fest. »Das hätte ich mir denken können, als ich Sie heute morgen gesehen habe. Sie waren im Gegensatz zu den übrigen Aasgeiern keineswegs begeistert.«
    »Überlebender?«
    »Ein Mann ohne Auto.«
    Charles Henry wurde rot. Darüber sprach er nur ungern. Das war sein wunder Punkt, der Agnes ständig irritierte. Ihrer Überzeugung nach hatten sie nur deshalb so wenig Freunde, während er sich mit einer untergeordneten Stellung bescheiden mußte. Schließlich hing viel davon ab, welchen Wagen man fuhr, denn die erste Frage, die ein neuer Bekannter stellte, lautete unweigerlich: »Welches Auto fahren Sie?«
    Da Charles Henry nicht den Mut besaß, die Wahrheit zu sagen, antwortete er meistens: »Ich habe einen alten Chevy. Er ist nicht mehr schön, aber er bringt mich zuverlässig ans Ziel.«
    »Tatsächlich? Wie alt ist er denn?« hieß die nächste Frage.
    »Fünf Jahre.«
    »Fünf Jahre?« wiederholten die anderen daraufhin, und Charles Henry wußte, daß er weit in ihrer Achtung gesunken war.
    Was würden die Leute von ihm halten, wenn er eines Tages den Mut fände, einfach zu antworten: »Ich habe keinen Wagen, weil ich mich vor den verdammten Kisten fürchte!« Er konnte sich vorstellen, wie die anderen reagieren würden. Heutzutage war es kaum noch vorstellbar, daß jemand zu arm war, um sich ein Auto zu leisten – aber die Idee, daß jemand freiwillig darauf verzichten könnte, war unfaßbar.
    Und trotzdem stand hier ein Mann vor Charles Henry, der nicht nur annahm, sein Gegenüber habe kein Auto, sondern der selbst zugab, daß er ebenfalls keines besaß.
    »Hören Sie«, fuhr der Mann fort, »ich vermute, daß wir die beiden einzigen Menschen dieser Stadt sind, die noch nicht eingefangen sind.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Als Autobesitzer eingefangen. Es gibt natürlich Leute, die nicht in Städten wohnen und auch keine Autos haben – ich kenne selbst einige –, aber ich bezweifle, daß es außer uns noch weitere in Los Angeles gibt.«
    Charles Henry starrte den kleinen Mann an. Es war unheimlich, seine eigenen Gedanken aus dem Mund eines

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