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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Herold. Er trug einen flachen Hut miteiner geschwungenen Feder auf dem Kopf. Er hatte den rechten Arm ausgestreckt. Die Hand hielt eine Trompete. Er führte sie zum Mund und schmetterte ein Signal in den klaren Morgenhimmel.
    Hinter dem Herold gingen der Richter und der Bürgermeister, ältere Leute mit verschlossenen Gesichtern. Vor der Plattform blieben die drei Männer stehen. Der Bürgermeister verlas mit lauter Stimme das Urteil. Als er geendet hatte, johlte und pfiff die Menschenmenge begeistert.
    Drei Schergen liefen herbei und zündeten den Reisighaufen an. Im Nu loderten die Flammen auf.
    Rauch und Qualm nahmen mir die Sicht.
    Dann hörte ich die Schreie des Opfers. Sie gellten mir noch in den Ohren, als ich bereits den Hafen erreicht hatte.
    Dort herrschte ebenfalls reger Betrieb. Marktstände waren aufgebaut, und Händler boten ihre Waren an. Ohne mich erwischen zu lassen, stahl ich zwei Äpfel. Ich kauerte mich auf ein altes Faß und aß sie mit Heißhunger auf.
    Plötzlich hörte ich Pferdegetrappel. Zehn Berittene sprengten über das holprige Pflaster.
    »Die Werber kommen!« brüllte eine Stimme. »Flieht, die Werber kommen!«
    Der Schrei des Warnenden verstummte. Man hatte den Mann einfach niedergeritten.
    Ich versteckte mich hinter dem Faß. Die Reiter sprengten vorbei. Ich riskierte es, hob den Kopf und sah, daß die Wege zum Hafen hin ebenfalls von Werbern abgesperrt waren.
    Wenn ich den Leuten in die Hände fiel, war ich verloren.
    Ich verließ meine Deckung, mischte mich unter die schreienden Leute und rannte auf den steinernen Kai zu, von dem einige Holzstege bis zu den angelegten Booten führten.
    Ohne daß mich jemand beachtet hätte, huschte ich aufeinen der schweren Kähne. Er hatte noch keine Segel gesetzt. Auf Deck sah ich auch keinen Menschen, und es gelang mir, mich im Bauch eines Schiffes zu verstecken.
    Es war ein Loch, in das ich geraten war. Nicht viel größer als mein Verlies auf Schloß Mummelsee. Durch eine winzige Öffnung fiel Licht in mein Versteck. Ich sah eine alte Truhe, auf der eine Taurolle lag. Mit großer Kraftanstrengung gelang es mir, die Truhe zur Seite zu schieben. In dem Spalt zwischen Truhe und Wand hockte ich mich nieder.
    Jetzt hieß es warten.
    Das Klatschen des Wassers an der Bordwand des Schiffes machte mich schläfrig, und es dauerte gar nicht mal lange, da waren mir die Augen zugefallen.
    Ich erwachte durch Stimmengewirr. Männer schrien über mir auf Deck Befehle. Und wenig später legte der Kahn ab.
    Ich hoffte nur, daß er in Richtung Süden fuhr und hoffte weiter, daß niemand diesen Raum, in dem ich mich befand, betrat.
    Doch mein zweiter Wunsch ging nicht in Erfüllung.
    Über mir wurde eine Luke geöffnet. Dann sprang ein Mann in mein Versteck. Er hatte die Luke nicht geschlossen, und ich sah den Sternenhimmel funkeln.
    Ich wagte kaum zu atmen.
    Der Mann, ein ziemlich fetter Kerl mit einem gewaltigen Schmerbauch, machte sich an der Truhe zu schaffen.
    Noch hatte er keinen Verdacht geschöpft, und ich betete, daß es so blieb.
    Plötzlich stutzte der Mann. Ihm war aufgefallen, daß etwas nicht stimmte. Er beugte sich weiter vor. Eine Wolke von Schweißgeruch streifte meine Nase. Ich machte mich so klein es eben ging.
    Aber nicht klein genug.
    Der Mann entdeckte mich.
    »Ha!« rief er. Dann schoß seine Pranke vor. Er riß mir die Mütze vom Kopf. Seine Finger wühlten in meinem langen roten Haar.
    Wie eine Puppe zog er mich hoch. Er mußte Bärenkräfte besitzen. Er sagte irgendetwas, das ich nicht verstand und schlug mir mit der freien Hand ins Gesicht.
    Ich schrie, er lachte.
    Dann warf er mich gegen die andere Wand.
    Schwerfällig kam er näher. Sein Blick war starr auf meinen Körper gerichtet. Mir war klar, was er von mir wollte, und da überkam es mich wieder.
    Ich ließ ihn dicht an mich heran, und als er dachte, leichtes Spiel zu haben, biß ich zu.
    Der fette Kerl stöhnte, dann fiel er zurück.
    Ich setzte mir meine Mütze wieder auf den Kopf, sprang hoch und bekam mit beiden Händen den Rand der Luke zu fassen. Ein Klimmzug, und ich war an Deck.
    Nur wenige Laternen brannten, aber ihr Lichtschein reichte aus, um den zweiten Mann zu sehen, der – wohl durch die Schreie und Geräusche angelockt – auf die offene Luke zustürmte.
    Er hielt eine Axt in der Hand.
    Ohne ein Wort zu sagen, schlug er zu. Es gelang mir auszuweichen, und die scharfe Schneide splitterte das Holz des Lukenrandes auf. Ich war schnell in seinem Rücken, und mein Tritt

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