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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Der Mann schrie. Ich spürte sein Blut an meinen Lippen. Der Griff lockerte sich. Ich stieß den Kerl weg. Er taumelte auf ein Gebüsch zu, schrie und hielt sich den Hals.
    Sein Kumpan wußte im ersten Augenblick nicht, was los war. Dann begriff er aber, sprang vor und zog noch in der Bewegung seinen Degen.
    Wutschnaubend stürzte er sich auf mich.
    Ich hatte mich blitzschnell gebückt und einen faustgroßen Stein aufgehoben.
    Ich schleuderte den Stein noch in der Drehung.
    Der Kerl bekam ihn vor die Brust. Sein Gesicht verzerrte sich in wahnsinniger Wut, er fuchtelte wild mit dem Degen, wollte mich mit der Schneide durchbohren, doch ich tauchte geschickt unter dem Stoß hinweg.
    Dann war ich bei ihm. Ich packte ihn und warf ihn ungestüm zu Boden. Übereinander fielen wir ins Gras. Er lag unter mir und versuchte verzweifelt, meinen Körper zur Seite zu wälzen.
    Wieder biß ich zu.
    Der Mann zuckte zusammen, seine Augen weiteten sich erstaunt, dann blieb er schlaff liegen.
    Ich stand auf. Meine Brust hob und senkte sich unter heftigen Atemzügen. Dann ging ich zu den beiden am Boden liegenden Männern und sah sie mir an.
    Sie waren tot.
    Im ersten Augenblick bekam ich einen Schreck. Als ich die Leichen genauer betrachtete, sah ich, daß sich ihre Kehlen bläulich verfärbt hatten und geschwollen waren. Auch entdeckte ich jeweils zwei nadelspitze Einstiche in Höhe der Schwellungen.
    Ich versuchte erst gar keine Erklärungen zu finden, sondern ließ die Leichen liegen und rannte davon.
    Ich lief den ganzen Tag über, mied größere Orte und Ansiedlungen, doch gegen Abend – die Sonne sank schon dem Horizont entgegen – verspürte ich Hunger. Es war das erstemal seit meinem Weggang von der Hütte, daß mich dieses Gefühl überkam, für mich auch ein Zeichen, daß es mir wieder besserging, und das, je weiter ich in Richtung Süden ging.
    Ich trug keine Karte bei mir, nichts, das mir den Weg weisen konnte, und doch wußte ich, wohin ich zu gehen hatte. Irgendwann in der Nacht – ich hatte mein Hungergefühl erfolgreich bekämpft – schlief ich in einem Wald ein.
    Erst gegen Mittag des anderen Tages wachte ich auf. Ich ging weiter, Tag für Tag und oft auch die Nächte durch. Je mehr ich nach Süden kam, um so stärker wurden meine Kräfte. Manchmal lief ich sogar sehr beschwingt. Ich sang und fühlte mich außerordentlich wohl …
    Was ich an Nahrung zu mir nehmen mußte, besorgte ich mir. Dann – ich wußte nicht, wieviel Tage ich schon unterwegs gewesen war, und die Menschen redeten in einer mir fremden Sprache – erreichte ich einen Fluß, den ich unbedingt überqueren mußte.
    Er war sehr breit, und seine Fluten wälzten sich träge nach Süden. Als ich den Fluß sah und die Schiffe, die darauf fuhren, hatte ich eine Idee: Auf einem Schiff würde ich vielleicht viel schneller mein Ziel erreichen.
    Ich ging bis zur nächsten Ortschaft. Hier feierte man wohlein Fest, auf jeden Fall strömten die Menschen scharenweise dem Ort zu.
    Die meisten waren zu Fuß. Ich sah aber auch hochbeladene Wagen oder Gespanne und edle Herren, die auf ihren Pferden die staubige Straße entlangpreschten.
    Auf mich achtete niemand. Die Menschen hielten mich in meiner Männerkleidung für einen jungen Mann. Den letzten Rest der Strecke setzte ich mich auf das hintere Trittbrett eines mit Körben beladenen Marketenderwagens.
    Damit ließ ich mich in die Stadt fahren, deren Hafen ich schon aus der Ferne gesehen hatte.
    Vor dem großen Marktplatz sprang ich vom Wagen. Im Nu sah ich mich inmitten einer Menschenmenge. Die Leute strömten auf den Mittelpunkt des Platzes zu.
    Ich lief mit. Frauen hielten ihre Kinder an den Händen. Söldner, Offiziere, Soldaten, Bürger, alles war vertreten. Und dann sah ich den Scheiterhaufen.
    Die große Holzplattform stand etwas erhöht. Darunter befand sich Reisig, das wohl bald angezündet werden sollte.
    Ich kam nicht mehr weiter. Die Menge versperrte mir den Weg. Aber ich hatte Glück und konnte, wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte, den Pfahl auf der Plattform sehen.
    Man hatte den Verurteilten dort schon angebunden. Eine schwarze Binde verdeckte die Augen. Der Mann schrie wilde Beschimpfungen, bis ein Stadtwächter auf die Plattform kletterte und ihm ins Gesicht schlug. Da war der Mann ruhig.
    Die Menge starrte und gaffte. Eine Hinrichtung ließ sich niemand entgehen. Dann wurde eine Gasse aus Menschenleibern gebildet, damit die Honoratioren der Stadt durchkamen.
    Voran schritt der

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