Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
erregte ihre Aufmerksamkeit. Rebecca erstarrte, riss die Augen auf und drehte sich langsam um …
Brewster stand am oberen Ende der Treppe und blockierte ihren einzigen Fluchtweg. Er schien zu grinsen.
» Brewster«, sagte Rebecca und hob eine Hand, um ihn abzuwimmeln.
Der Soldat antwortete nicht. Er machte nur den Mund auf und beugte sich vor. Um zu töten.
9 . 21 Uhr
» Rebecca! Rebecca! Gottverdammt noch mal, wach auf!«, rief Krueger und rüttelte an ihrer Schulter.
Rebecca erwachte schlagartig und packte nach Kruegers Arm. Ihre Augen waren riesengroß, ihr Schlafsack von Schweiß fast aufgeweicht. Krueger musterte sie mitleidsvoll.
» Schon wieder geträumt, hm?«, fragte er.
Rebecca antwortete nicht sofort. Sie schaute sich im Tower um. Morgendlicher Sonnenschein hatte draußen die letzten Nebelreste verbrannt. Die Gruppe war bereits aktiv. Nur Wilson und Ron schliefen noch. Alle anderen waren auf den Beinen, reckten sich, gähnten und massierten die Wehwehchen, die sie sich beim achtstündigen Liegen auf dem Betonboden zugezogen hatten. Sherman, Thomas und Denton waren nicht zu sehen. Vermutlich waren sie schon draußen. Rebecca schaute hinter sich, zu ihrem Pistolengurt. Die Waffe war genau da, wo sie sein sollte.
» Yeah«, sagte sie nickend. » Wieder ein Traum.«
» War wohl kein schöner«, sagte Krueger. » Du hast im Schlaf gemurmelt.«
Rebecca nickte erneut und atmete tief durch, um Stabilität zu gewinnen. Sie hatten in den vergangenen Monaten alle von üblen Dingen geträumt, aber ihr letzter Traum war ihr bemerkenswert echt erschienen. Beunruhigend. Wenn sie auch am vorigen Abend keinen Hunger gehabt hatte: heute Morgen sah es anders aus.
» Komm mit.« Krueger richtete sich auf und reichte ihr die Hand. » Gehen wir runter. Tanken wir die Fahrzeuge auf und machen uns abmarschbereit. Sherman sagt, nach dem Frühstück geht es weiter.«
Der Gedanke an Essen ließ Rebeccas Magenwände zucken. Sie verzog zwar das Gesicht, nahm den ihr angebotenen Arm aber an, nachdem sie den Waffengurt angelegt hatte.
Krueger schnappte sich sein Gewehr und seinen Tornister, an dem sein zusammengerollter Schlafsack befestigt war. Dann half er Rebecca, das Gleiche mit dem ihren zu tun. Als sie an dem noch schlafenden Wilson vorbeikamen, stupste er ihn mit der Stiefelspitze an.
» Aufstehen, du Penner«, sagte Krueger. » Du verschläfst sonst den Tag.«
Wilson brabbelte etwas. Er war noch nicht ganz wach, aber es gelang ihm, Krueger zu verscheuchen.
Krueger lachte leise und lief dann die Treppe hinunter. Sie kamen an Brewster vorbei, der an einer Säule lehnte, die den Kontrollturm zusammenhielt. Er sah müde und erschlagen aus, denn er hatte die ganze Nacht Wache gehalten. Rebecca biss die Zähne zusammen, als sie ihn passierte, warf ihm aber aus den Augenwinkeln einen Blick zu.
Brewster, dem ihr Gesichtsausdruck nicht verborgen blieb, runzelte argwöhnisch die Stirn. » Was hab ich denn diesmal wieder angerichtet?«
Rebecca antwortete ihm nicht. Sie folgte Krueger in den Sonnenschein hinaus.
» Ja, danke, Hochwohlgeboren«, rief Brewster hinter ihr her. » Ich wünsche Euch auch einen Guten Morgen.« Er schüttelte den Kopf. » Also, Leute gibt’s!«
Denton stand neben dem Kleinlaster und leerte gerade einen Kanister in den Tank des Fahrzeugs. Drei leere Kanister lagen neben ihm im Gras. Der Karren mit den noch unberührten Behältern war keine zwei Meter weit entfernt. Als Krueger und Rebecca sich ihm näherten, winkte er ihnen zu.
» Der hier ist gleich voll«, sagte er. » Und auf dem Karren da sind noch elf Kanister. Ich schätze, mit vier weiteren ist der Werkstattwagen gut gefüllt. Dann noch drei für den Pkw. Dann haben wir noch siebzig oder achtzig Liter in Reserve. Das war ein schöner Fischzug, was?«
Krueger grinste. » Damit kommen wir ein paar Tage aus.«
» Das sind locker sechshundert Kilometer«, sagte Denton. » Aber bis wir da sind, wo wir hin wollen, brauchen wir noch mal so viel.«
» Tja, dann rauben wir halt unterwegs noch einen Flugplatz aus«, sagte Krueger und hob zwei Finger zum Siegeszeichen. » Problem gelöst.«
Denton kicherte.
» Wo sind Sherman und Thomas?«, fragte Rebecca.
» Im Flughafengebäude«, erwiderte Denton und deutete über seine Schulter. » Sie packen alles ein, was im Souvenirlädchen an Essbarem zu finden ist.«
Schon wieder das Essen, dachte Rebecca. » Können wir hier irgendwie helfen?«
» Ach nein«, sagte Denton. » Damit komme ich
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