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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Decke lieferten ihm genug Helligkeit. Er nahm an, dass die Banditen irgendwo einen Generator aufgestellt hatten.
    Thomas verlangsamte zu einem schnellen Gehen und dachte über seine Annahme nach. Wenn die Banditen tatsächlich einen Generator hatten, mussten sie auch den dafür nötigen Brennstoff besitzen.
    Er überschlug im Geiste noch einmal die Ziele dieses Unternehmens, wobei er sich einbildete, Shermans Stimme zu hören, die sie für ihn wiederholte.
    » Geht rein, richtet so viel Chaos an wie möglich und haut wieder ab.«
    Thomas gestattete sich ein seltenes Grinsen. Wenn er den Generatorraum fand, konnte er kolossalen Schaden anrichten. Die Frage war nur: Welchen Weg sollte er gehen?
    Er kam an eine T-förmige Kreuzung und schaute nach links und rechts. Beide Gänge waren leer. Er musste schnell eine Entscheidung treffen. Er vertraute seinem Bauchgefühl und ging nach links. In diesem Gangabschnitt gab es nur drei Türen. Die erste war verschlossen. Auch die zweite. Die dritte war offen. Er schob sie langsam auf, dann trat er ein, die Pistole schussbereit.
    Was er sah, drehte ihm beinahe den Magen um. Er stand vor einer Reihe von Behelfszellen. Man hatte sie aus dem Material eines Maschendrahtzauns hergestellt. In jeder Zelle befanden sich eine schmutzige schmale Koje und ein Stapel abgelegter Kleider. Außerdem befand sich in jeder Zelle eine Frau. Manche waren in einem besseren Zustand als andere. Als sie Thomas sahen, wichen sie alle winselnd an die Rückwand ihrer Zelle zurück. Was immer die Banditen ihnen auch angetan hatten: Es hatte sie traumatisiert.
    » Beruhigt euch«, brummte Thomas. » Ich tu euch nichts.«
    Sein Abscheu vor den Banditen wuchs schnell zu schwelendem Hass heran. Das hier war ein Harem. Sie hatten Frauen entführt und hielten sie fest, damit sie sich mit ihnen verlustieren konnten.
    Sie waren Abschaum. Thomas’ Plan, dem Gebäudekomplex so viel Schaden wie möglich zuzufügen, musste verschoben werden. Er steckte seine Pistole ins Holster.
    » Ich bin Sergeant Major Thomas von der US Army«, sagte er und schritt voran. » Und ich werde Sie hier rausholen.«
    Einer Frau nach der anderen wurde nun klar, dass dieser Mann nicht zu ihren Häschern gehörte und nicht gekommen war, um ihnen weiteres Leid anzutun. Sie klammerten sich an die Vorderseiten ihrer Käfige und streckten, als er an ihnen vorbeiging, die Hände nach ihm aus. Viele waren dünn und unterernährt, und mehr als eine wies blaue Flecke und Schrammen im Gesicht oder am Körper auf. Die meisten waren kaum bekleidet und trugen nur dünne Gewänder, ramponierte Hemden und Unterwäsche. Man hatte sie offenbar schrecklich behandelt.
    » Die Schlüssel«, sagte er und schaute die Frauen rechts und links an. » Wo finde ich sie?«
    » An der Wand.« Eine der Frauen deutete ans andere Ende des Raumes. » Sie werden immer irgendwo da drüben aufgehängt.«
    Thomas setzte sich schnell in Bewegung und nahm das Schlüsselbund an sich. Mehrere Schlüssel hingen daran; es gab für jedes Schloss der Behelfszellen einen. Er befreite zuerst die Frau, die mit ihm gesprochen hatte, dann gab er ihr das Schlüsselbund.
    » Holen Sie alle anderen raus. Wir treffen uns an der Tür. Ich behalte den Gang draußen im Auge. Bei mir sind zwei Männer, die sich mit den Banditen schießen, und ich muss so schnell wie möglich wieder bei ihnen sein.«
    Die Frau nickte, schluckte, nahm das Schlüsselbund an sich und lief dann von einer Zellentür zur anderen, um die restlichen Gefangenen zu befreien. Als die letzte Frau frei war, versammelten sie sich um Thomas, der im Türrahmen stand und den Gang sorgfältig im Auge behielt.
    » Kennt sich eine von Ihnen hier aus?«, fragte Thomas und schaute die Frauen an.
    » Ich«, sagte die, der Thomas die Schlüssel gegeben hatte. » Bevor das Virus zugeschlagen hat, habe ich hier gearbeitet. Ich heiße Marie.«
    » Mir ist aufgefallen, dass es hier noch Strom gibt, Marie. Ich nehme an, dass irgendwo ein Generator steht.«
    » Stimmt.« Marie nickte. » Er ist im Keller. Ich kann ihn Ihnen zeigen.«
    » Lagern die dort auch den Brennstoff?«, fragte Thomas.
    » Ich glaube ja«, sagte Marie, die nicht genau wusste, warum er dies wissen wollte. » Es sei denn, sie lagern ihn inzwischen woanders.«
    » Gut«, sagte Thomas. » Kommen Sie mit. Die anderen … Ich möchte, dass Sie zum Hauptlagerhaus gehen. Gehen Sie den Gang dort runter, biegen Sie an der ersten Ecke rechts ab und gehen Sie dann geradeaus. Dort

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