Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
traten.
» He!«, schrie der Bandit. » Keinen Schritt weiter!«
Er griff nach seiner Pistole, zog sie heraus und gab, bevor Thomas reagieren konnte, drei Schüsse ab. Der alte Sergeant drückte sich fluchend rücklings an die Wand und lauschte dem Knallen der Kugeln, die draußen im Gang in die Wände einschlugen. Dann umrundete er die Ecke und erwiderte das Feuer.
Der Bandit war jedoch nicht dumm. Er suchte Deckung im Harem und schoss um den Türrahmen herum. Thomas ließ zwei weitere Kugeln in seine Richtung fliegen, dann wich er ins Kellertreppenhaus zurück. Marie war stehen geblieben; eine glitzernde Benzinspur führte hinter ihr über die Stufen hinab und über den Kellerboden.
» Wir sitzen in der Falle«, sagte Thomas. » Er ist in einer guten Position. Hören Sie, junge Frau, wir müssen ein Risiko eingehen. Diese Knarre hier kann automatisch schießen. Ich schalte sie ein, dann rennen wir beide in Richtung der T-Kreuzung. Sie wird vollautomatisch knallen, damit der Kerl seine Nase nicht aus der Tür schieben kann. Sie müssen jetzt genau hinter mir bleiben und dürfen die Benzinspur beim Laufen auf keinen Fall unterbrechen.«
» Verstehe.« Marie nickte. » Ich bin bereit.«
Die hat Mut, dachte Thomas. Aus ihr wäre vielleicht ein guter Soldat geworden.
Drei Pistolenschüsse warfen im Gang Echos, als der Bandit Thomas’ Feuer erwiderte. Thomas schaltete die Knarre auf Automatik, hob drei Finger und zählte stumm bis Null. Bei Null schwang er aus seiner Deckung hervor und betätigte den Abzug.
Die AK -47 fing sofort an, eine Kugel nach der anderen aus dem Magazin herauszurotzen. Thomas rannte den Gang entlang. Die Kugeln durchsiebten den Türrahmen des Harems und hinterließen überall Narben und rauchende Krater. Der Bandit hinter der Tür suchte Deckung.
Thomas erreichte die Kreuzung und hechtete um die Ecke. Marie war genau hinter ihm; sie trug noch immer den Benzinkanister.
» Wie viel ist noch drin?« Thomas deutete schwer atmend auf den Behälter.
» Etwa die Hälfte«, sagte Marie.
» Wir müssen in Bewegung bleiben«, sagte Thomas. Nun, da sie der Lagerhalle näher waren, konnte er Brewster und Krueger hören, die noch immer ballerten. Die beiden waren also noch nicht ausgeknipst worden. Den Geräuschen nach zu schließen hielten sie ihre befohlene Stellung im Lagerhaus weiterhin.
Thomas und Marie liefen eilig durch den Gang. Thomas schaute zurück, da er damit rechnete, dass der Bandit seine Deckung im Harem aufgab und ihnen folgte. Dann wagte der Kerl es wirklich, seine Nase um die Ecke zu schieben. Thomas jagte ihm ein paar Kugeln entgegen, die ihn aber knapp verfehlten. Ihm war bei jedem Schuss unbehaglich zumute, denn er wollte die Benzinspur mit einem Funken nicht zu früh in Brand setzen.
Als er und Marie in die riesige Lagerhalle stürzten, wurde das Knallen schlagartig lauter.
» Können Sie damit umgehen?« Thomas zog seine Pistole und hielt sie Marie mit dem Griff nach vorn hin.
» Ich habe schon mal geschossen«, erwiderte sie unsicher. » Ist aber Jahre her.« Sie nahm die Waffe entgegen.
» Es wird Ihnen schnell wieder einfallen. Zielen und schießen Sie. Niemand kommt durch diesen Gang hier.«
» In Ordnung.« Marie stellte den Benzinkanister ab und deckte Thomas den Rücken.
Thomas ließ sie stehen und lief dorthin, wo er Brewster und Krueger zurückgelassen hatte. Er stellte fest, dass es den beiden gelungen war, sich die Banditen vom Hals zu halten. Krueger war noch immer oben auf dem Laufsteg, wo er eine ausgezeichnete Schussposition hatte. Brewster trat schwere Kartons in die Öffnung des Gangs, aus dem die Banditen kommen mussten, und behinderte sie so. Ein feiner grünlich-grauer Nebel wogte aus dem Gang hervor. Brewster und Krueger trugen Gasmasken. Im gleichen Moment, in dem Thomas es bemerkte, nahm er auch den Geruch in der Luft wahr. Er erinnerte an ein weit entferntes Lagerfeuers. Die ersten Ausläufer des Dunstes trafen auf seine Nasenflügel.
Brewster und Krueger hatten das CS -Tränengas nicht vergessen.
Thomas fasste an seinen Gürtel und setzte die eigene Maske auf. Dann ging er an die Front, wo Brewster hinter einem dicken Kartonstapel kauerte und seine Schießeisen nachlud.
» Wo waren Sie, verdammt?«, schrie Brewster Thomas an, um das Gewehrfeuer zu übertönen. Seine Stimme drang dumpf hinter der Maske hervor.
Thomas beschloss, ihm den Rüffel wegen respektlosen Verhaltens später zu erteilen.
» Hab die Mission beendet«, gab er schnell
Weitere Kostenlose Bücher