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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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wird geschossen. Bleiben Sie in Deckung und beten Sie zu dem Gott, an den Sie glauben, dass meine Männer Ihnen die Banditen vom Hals halten können, bis ich wieder bei Ihnen bin.«
    Die Frauen standen einen Moment reglos da und schauten sich an. Sie schienen nicht zu wissen, was sie tun sollten.
    » Gehen Sie! Los!«, schrie Thomas, sodass sie zusammenzuckten und sich in Bewegung setzten. Einige rannten, andere hinkten aufgrund der Verletzungen, die man ihnen in der Gefangenschaft zugefügt hatte.
    » Zur Kellertreppe geht’s dort entlang, Sergeant«, sagte Marie. Sie nahm Thomas am Arm und führte ihn durch den Gang. Der Weg führte in die andere Richtung der Kreuzung, an der er zuvor gewesen war. Auf halbem Weg durch den Korridor kamen sie an eine neutrale Tür. » Hier.«
    Thomas versuchte den Türknauf zu drehen. Die Tür war nicht verschlossen. Er zog sie auf, die Pistole in der Hand, doch er sah nur ein leeres Treppenhaus. Es ging nach unten.
    » Der Generator ist nebenan«, sagte Marie und ging die Treppe hinunter. Thomas hielt sie an der Schulter fest, und sie verharrte. » Was ist?«
    » Ich gehe vor«, brummte Thomas und schob sich an ihr vorbei. Er schritt langsam die Treppe hinunter und schaute an jeder Ecke vorsichtig nach Anzeichen von Feinden aus. Der Kellerraum war in hellem Weiß gestrichen, sehr sauber und frei von Müll. Reinigungskram, wie Hausmeister ihn verwendeten, nahm eine Wand ein und war in einem Regal gestapelt, das hoch genug war, um bis an die Decke zu reichen. In einer anderen Ecke ragten Warmwasserbereiter und Installationszugänge aus der Wand, und in einer weiteren Ecke befand sich eine betriebseigene Wäscherei. Dem Eingang gegenüber war eine weitere schwere Tür zu sehen.
    » Er ist, glaube ich, dahinter«, hauchte Marie, die hinter Thomas stand. Sie streckte eine magere Hand aus und deutete auf die Tür.
    Thomas näherte sich dieser mit festen Schritten und öffnete sie. Die Scharniere quietschten und verrieten, dass sie jahrelang mangelhaft geölt worden waren. Als die Tür aufging, schwoll der Generatorkrach so an, dass er den ganzen Kellerraum mit einem dumpfen Brüllen erfüllte. Vor Thomas breitete sich der Generatorraum aus. Links von ihm stand die riesige Maschine. Sie nahm den größten Teil der gekalkten Betonwand ein. Rechts von ihm befand sich ein Käfig voller Stahltrommeln, die sämtlich versiegelt und mit Aufklebern bepflastert waren, auf denen » Feuergefährlich« stand. Thomas musste sich ein Grinsen verkneifen. Es war genau der Raum, den er sich erhofft hatte.
    Genau vor ihm jedoch hockte ein Jemand, mit dem er nicht gerechnet hatte. Mit dem Rücken zur Tür sitzend lungerte ein Bandit auf einem einfachen Holzstuhl und den Füßen auf einem Schreibtisch herum und qualmte ungeachtet der Tatsache, dass er den Raum mit vielen hundert Litern Benzin teilte, eine Zigarette. Es war offensichtlich, dass der Mann den Auftrag hatte, den Generator nachts, wenn nötig, mit Treibstoff zu versorgen und sich um eventuelle technische Probleme zu kümmern.
    Er war außerdem zweifellos ein Faulenzer, da er einen Videorekorder und einen kleinen Fernseher direkt an den Generator angeschlossen hatte und sich auf dem Bildschirm kichernd eine alberne Militärklamotte anschaute. Der Lärm des Generators hatte Thomas’ und Maries Eintreten übertönt, sodass der Mann auch dann nichts bemerkte, als der Sergeant sich ihm näherte. Thomas’ Blick wanderte nach unten. Der Wächter verfügte über eine Kalaschnikow, die aber an den Schreibtisch gelehnt war.
    Thomas schaute kurz zu Marie zurück, die am Generator stand, gleich neben dem Brennstoff. Dann fiel sein Blick wieder auf den Mann, der sich vor ihm fläzte. Ohne weiteres Zögern zog er seine Pistole und feuerte einen einzelnen Schuss in den Hinterkopf des Wachmanns ab. Blut spritzte auf den Fernsehschirm und unterbrach die Rede eines gewissen Hawkeye, der sagte, er trüge nie eine Waffe bei sich.
    Marie stand hinter Thomas, hielt sich die Hand vor den Mund und starrte den Toten an, der über dem Schreibtisch zusammengesackt war.
    » Man gewöhnt sich dran«, brummte Thomas. » Wir leben in einer schönen neuen Welt. Fassen Sie doch mal mit an.«
    Marie erholte sich schnell von ihrem Schreck – viel schneller als Thomas erwartet hatte, denn er hatte sie für ein Heimchen gehalten. Er entfernte die Kunststoffschutzhüllen, die die zahlreichen Benzinfässer bedeckten. Marie wollte ihm helfen, die Fässer fortzurollen, um sie im Raum

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