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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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zu verteilen, doch in dieser Hinsicht hatte sie wenig Glück. Die Fässer waren schwer, und selbst Thomas musste sich abmühen, um sie in Bewegung zu setzen.
    Mehrere Minuten später war es ihnen gelungen, die zum Miniaturtreibstofflager gehörenden Fässer zu enthüllen, zu öffnen und zu verteilen. Es waren fast fünfzig Stück. Thomas schraubte den Deckel eines Fasses ab und durchsuchte dann aufgeregt den Raum.
    » Was suchen Sie?« Marie kam hinter ihm her und warf neugierige Blicke über Thomas’ Schulter, während er einige schimmlige Pappkartons in der Ecke durchsuchte.
    » Eine Lunte«, brummte Thomas. Er drehte sich um, die Hand in die Seiten gestemmt, und faucht leicht aufgebracht. All die Mühe und keine Lun …
    Sein Blick fiel plötzlich auf die zusammengesunkene Gestalt des Mannes, den er getötet hatte. Er trug ein T-Shirt, ein Oberhemd und verschmutzte, ölfleckige Tarnhosen. Thomas schritt zu ihm hinüber, zerrte an dem Hemd, zog es der Leiche aus und hob es hoch, um es zu begutachten. Neben ihm fiel der Leichnam vom Stuhl und landete auf dem Boden.
    Marie schluckte und sah weg, als Blut aus dem Kopf des Mannes strömte und sich auf dem Beton ausbreitete. Thomas schien es nicht mal wahrzunehmen.
    » Das wird reichen«, verkündete er und nickte in Richtung Hemd.
    » Wozu?«, fragte Marie.
    » Hab ich doch gesagt«, erwiderte Thomas leicht ungehalten. » Ich brauche eine Lunte.«
    Marie schaute sich im ganzen Raum um und musterte sämtliche Fässer, dann schaute sie Thomas zu, der das große Hemd zu einer meterlangen Lunte flocht und verknotete, bis sie endlich kapierte.
    » Sie wollen alles in die Luft sprengen!«, sagte Marie und beobachtete mit weit aufgerissenen Augen, wie Thomas ein Ende der Lunte ins nächste Benzinfass stopfte.
    » Nein«, knurrte Thomas. » Will ich nicht.«
    » Was wollen Sie dann, verdammt?«, fragte Marie und deutete aufgeregt auf das Hemd, die Fässer und Thomas.
    » Ich fackle den Laden ab.« Thomas sah sie an. Das war zwar nur eine kleine Korrektur, aber er war auch bei Kleinigkeiten immer präzise. » Wir haben nicht genug Sprengkraft, um den Laden in die Luft zu jagen. Aber es ist genug da, um ihn abzubrennen, und zwar schnell. Die erste Explosion müsste reichen, um unseren Rückzug zu decken.«
    » Ähm«, machte Marie. » Hören Sie, ich habe eine Menge gesehen und bin nicht blöd, aber das Hemd da wird uns nie genug Zeit geben, hier rauszukommen, bevor …«
    » Bevor es knallt?«, fragte Thomas. Er zuckte die Achseln. » Ja und nein. Ich setze auf eine verzögerte Detonation. Sehen Sie den Benzinkanister da drüben?«
    Er deutete hinter sich, auf den Generator. Neben dem Tank des Generators stand ein Zehn-Liter-Kanister.
    » Ja«, sagte Marie. » Was soll ich damit tun?«
    » Füllen Sie ihn aus einem der Fässer auf. Und zwar schnell, denn wir müssen gleich hier weg.«
    Marie tat, worum sie gebeten worden war. Sie füllte den Kanister, was ihr nicht ganz leicht fiel, aus einem der Fässer und stellte ihn dann neben Thomas ab.
    » In Ordnung.« Thomas sorgte dafür, dass seine Behelfslunte von der Oberseite des Fasses bis auf den kalten Betonboden reichte. » Jetzt geht’s zur Sache. Ich möchte, dass Sie Folgendes tun, Marie. Ich gehe zuerst raus, um uns Deckung zu geben. Sie bleiben mit dem Benzinkanister genau hinter mir. Während Sie gehen, schütten Sie das Zeug nach und nach aus. Ich möchte, dass Sie hinter uns eine Benzinspur erzeugen. Haben Sie mich verstanden?«
    Marie nickte. Nun verstand sie, was er vorhatte.
    » Sollte sich uns jemand in den Weg stellen, kümmere ich mich um ihn. Sie kümmern sich ausschließlich um die Spur, die wir hinterlassen.«
    » Okay, Thomas«, sagte Marie. » Ich bleibe hinter Ihnen.« Sie nickte noch einmal.
    » Gut«, brummte Thomas. » Jetzt an die Arbeit.«
    Thomas nahm die am Boden liegende AK -47 des toten Banditen an sich, prüfte, ob sie durchgeladen war, und begab sich zum Ausgang. Er gab Marie das Zeichen zum Loslegen, und sie folgte ihm und schüttete, angefangen beim Ende der Lunte am Boden, bei jedem Schritt weiter Benzin aus.
    Thomas führte sie aus dem Keller hinaus nach oben. Erst als sie den Hauptgang im Parterre erreichten, sahen sie jemanden. Allem Anschein hatte ein Bandit die Gefangenen kontrollieren wollen. Das, was er nun sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er stand am anderen Ende des Gangs und kratzte sich beim Anblick der leeren Drahtkäfige am Kopf, als Thomas und Marie in sein Blickfeld

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