Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Und zwar genau im richtigen Moment.
Ein Sprinter flog aus dem Dunkel hervor, das Maul weit aufgerissen, die Arme ausgebreitet, keine drei Meter von der Gruppe entfernt. Mindestens eine von Brewsters Kugeln hatte ihr Ziel getroffen. Blut spritzte aus dem Rücken des Infizierten. Er fiel, rutschte über den Boden und blieb vor Brewsters Füßen liegen. Brewster trat zurück, feuerte einen weiteren Schuss in seinen Schädel ab und spuckte auf den Leichnam.
» Hast mich verfehlt, Arschloch«, höhnte er.
Krueger ging hinter ihm in die Hocke. Er schoss ebenfalls. » Ich drängle nur ungern«, sagte er, » aber je länger wir hier sind, umso mehr von denen haben wir am Hals.«
» In Ordnung, bewegt euch, hauen wir ab.« Sherman schwenkte den Arm. Sie eilten mehr oder weniger auf die gleiche Weise weiter wie zuvor, und zwar so schnell, wie man wagen konnte, ohne die Übersicht über die Umgebung zu verlieren. Noch dreimal stürzten Überträger aus dem Dunkel hervor und griffen an, doch alle wurden zusammengeschossen, bevor sie jemanden erreichen konnten.
Die Gruppe kam schließlich an einen kleinen Hügel, an den Sherman sich erinnerte.
» Hier ist es«, sagte er mit den Händen auf den Knien und rang nach Atem. Für einen Mann seines Alters war er zwar sehr gut in Form, doch ein mehrere Kilometer langer Lauf durch die Finsternis in voller Montur, wobei man ständigen Attacken ausgesetzt war, hätte auch jeden anderen erschöpft. » Den Hügel hier kenne ich.«
» Sagen Sie mir, dass die Stadt gleich dahinter liegt«, keuchte Brewster und stützte sich auf den Kolben seines Karabiners.
» Nicht ganz«, schnaufte Sherman. » Aber gleich dahinter kommt ein flaches Feld … Dann ist es nicht mehr weit.«
» Ist besser als … im Wald«, sagte Krueger, der ebenfalls nach Luft schnappte. » Da kann man die … Wichser nicht gut kommen sehen.«
Ein lautes Knacken ließ sie zusammenschrecken.
Krueger riss sofort sein Gewehr hoch und suchte das Unterholz ab. Dann senkte er die Waffe wieder. » War nichts. Lasst uns weitergehen.«
Die vier Männer nahmen den Hügel in Angriff. Er war ziemlich steinig und nährte Dutzende von dicken Schmarotzern, die an Bäumen hochwuchsen und denen es gelungen war, kräftige und sich über den gesamten Boden schlängelnde Wurzeln zu schlagen. Auf halbem Weg verhedderte sich Kruegers Fuß in einer Schlingpflanze, und er fiel mit einem dumpfen Klatschen und einem von Schmerzen kündenden Stöhnen hin. Sein Gewehr schepperte über die Steine.
» Komm weiter, Kumpel, lass dich nicht hängen.« Brewster wandte sich zu Krueger um, weil er ihm auf die Beine helfen wollte. Dann erstarrte er und blickte bergab.
Am Fuß des Hangs standen drei Watschler. Sie waren aus einer Ecke des Busches gekommen, den Krueger nicht geprüft hatte. Nun arbeiteten sie sich Schritt für Schritt den Hügel hinauf und kamen auf die Männer zu. Ein Watschler legte den Kopf in den Nacken und stöhnte laut und klagend. In der Ferne war das Brüllen von Sprintern zu hören, die auf seinen Ruf reagierten.
Bald würden sie noch mehr Gesellschaft haben. Brewster verdoppelte seine Bemühungen, Krueger hochzuziehen.
» Komm schon!«, schrie er. » Die Zeit wird knapp!«
» Mein Scheißfuß steckt fest!« Krueger zerrte an seinem Bein. Sein Fuß hatte sich in den Wurzeln der Schmarotzerpflanze verfangen und hing fest. » Hilfe!«
Thomas und Sherman waren schon fast auf der Hügelkuppe, als sie Brewsters und Kruegers Wortwechsel hörten. Sie blieben stehen, wandten sich um und eilten dorthin zurück, wo ihr Gefährte in der Klemme steckte.
Sherman eröffnete das Feuer auf die Watschler. Seine erste Kugel traf eine der Gestalten seitlich in den Brustkorb. Das Geschöpf krümmte sich zwar, blieb aber auf den Beinen. Es richtete sich langsam wieder auf und stierte Sherman an. Sein verwesendes Maul verzog sich zu einem zähnefletschenden Grinsen, das Sherman fast höhnisch erschien.
Sein zweiter Schuss traf das Ding genau zwischen die Augen.
Der erste Sprinter hatte die Watschler nun eingeholt und brach am Fuß des Hügels fauchend durch die Büsche. Er hob den Kopf, sah die vier Menschen auf dem Hang und riss die Augen auf. Er knurrte, fletschte die Zähne und lief den Hügel hinauf. Thomas ließ Kruegers Arm los und griff nach seiner Pistole. Es gelang ihm, sie zu ziehen und abzufeuern, als das Ding ankam, und er warf es mit zwei Treffern in den Oberkörper von den Beinen. Natürlich würde es irgendwann als Watschler
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