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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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endlich finden würde, obwohl sie doch haargenau wusste, dass die vom Labor irgendetwas mit ihr angestellt hatten. Etwas, das sie sich nicht erklären konnte, weil ihr Gehirn gegen starke Mauern lief. Ständig wieder. Je mehr sie sich anstrengte , desto härter der Aufprall. Kein Wunder, dass sie Kopfschmerzen hatte.
    Sie seufzte. Das kam wohl eher von der Überanstrengung und der zu geringen Flüssigkeitsaufnahme.
    »Du würdest dich immer noch freuen, wenn sie uns finden. Hab ich recht?«
    »Quatsch!«
    »Lügnerin.«
    »Und, was nun? Trägst du mich über den Fluss?« Oh, sie konnte ja spontan sein. So langsam spülte etwas durch sie hindurch, das sie veränderte. Oder …
    Zac grinste. »Wusst ich’s doch. Hinter der verdrehten, spießigen und langweiligen View steckt ein freches Kämpferherz.«
    In View stieg Wärme auf, die ihre Wangen zum Glühen brachte. Rasch wandte sie sich dem Flusslauf zu. »Wie breit ist er? Drei, vier Meter?«
    »Eher fünf. Ziemlich reißend, das Wasser.« Die Stimme verriet seine Sorge. Um sie? Um sich?
    »Und eiskalt.« Sie rieb die klammen Finger aneinander. »Was meinst du, wo sind wir? So ganz grob, meine ich.«
    »Schon wieder eine Frage?«, fragte er streng.
    »Ich, äh.« Sie hörte sein leises Lachen. »Ach, du!«
    »Schon gut, nicht kratzen, Kätzchen. Also die wenigen Leute im Labor, mit denen ich Kontakt hatte, sprachen alle Englisch mit unterschiedlichen Dialekten. Da würde ich auf Amerika tippen, wobei sie auch aus dem Ausland stammen könnten. Außerhalb des Labors empfand ich die Luft als ziemlich dünn. Ich schätze auf gute tausendfünfhundert Höhenmeter. Hm, wir haben Sommer und die Temperaturen sind auch nachts recht mild. Leider habe ich noch nicht auf die Sternbilder geachtet. Ich weiß aber nicht, ob ich mich an das erinnern würde, was ich mal über die Positionen gelernt habe. Tja, was noch?«
    View drehte sich, weil sie dachte, er würde sich umsehen. Ihre Schuhe knirschten über Sand.
    »Die Vegetation ist üppig, aber nicht tropisch und bisher habe ich nichts von Menschenhand Geschaffenes gesehen, woran man die Kultur oder so was erkennen könnte. Ich tippe auf die USA. Russland wäre kälter, Spanien vielleicht oder Kroatien. Nein, vergiss es. Ich habe keine Ahnung.«
    Er klang niedergeschlagen, dabei hatte er doch sehr gut kombiniert. Fand sie. »Hey, ist doch auch egal. Wenn hier jemand wohnt, dann bekommen wir Hilfe. Ich kann Englisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch und Französisch sprechen. Wir werden uns schon verständlich machen können.« Sie lächelte.
    »Und das kommt dir nicht seltsam vor?«
    Ihr Lächeln verschwand. »Was?«
    »Kannst du das alles perfekt sprechen?«
    Worauf wollte er hinaus? »Hm, ja, so ziemlich. Ich denke.«
    »Sie haben deinen Kopf beschäftigt, damit du nicht auf dumme Ideen kommst, sondern Vokabeln lernst und dich in fremden Sprachen mit deinem Computer unterhältst. Dennoch, eine davon ist deine Muttersprache. Oder mehrere.«
    View nickte langsam. Gedanklich sagte sie ihm in allen fünf Sprachen, dass er recht hatte. Jede klang einfach, sie könnte problemlos sofort in eine andere Sprache wechseln. Sie atmete tief aus.
    »Dir wird’s schon wieder einfallen.«
    »Ich hoffe.«
    »Bestimmt. Bist doch eine Kämpferin.«
    Sie lächelte, ohne es wirklich zu wollen, und nickte. »Lass uns eine Stelle suchen, an der wir den Fluss überqueren können. Am besten, ohne nass zu werden, sonst holen wir uns den Tod.«
    »Okay«, sagte er und klang erleichtert und besorgt zugleich, »dann mal weiter.«
    Sie folgten dem Fluss bergab. Erst jetzt bemerkte View die unzähligen Insekten, die das Wasser und den durchweichten Boden zu ihrem Lieblingsplatz erkoren hatten. Sie fühlte sich zu erschöpft, um die stechenden und beißenden Viecher ständig davonzujagen. Als die Nacht mit ihren unverkennbaren Geräuschen hereinbrach, verschwanden die Moskitos, aber der unebene Waldboden stellte ihnen weiterhin seine Fallen. »Wir müssen auch wieder ganz zurück«, sagte sie kaum vernehmlich.
    »Wie?«
    »Zurück zu der Stelle, wo die Abdrücke waren.«
    »Ja, klar. Möchtest du eine Pause machen?«
    »Bist du denn nicht erledigt?«
    »Doch, schon …«
    Er klang nicht wirklich müde, immer noch nicht. Also riss sie sich erneut zusammen. »Überqueren wir noch den Fluss, dann können wir uns ausruhen.«
    »Okay.«
    Sie stolperten weiter, bis Zacs erleichtertes »Gott sei Dank« sie aus ihrer Lethargie riss.
    »Ein Baumstamm. Reicht fast bis
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