Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
über alles gemacht. »Mir ist nicht wohl, wenn wir uns trennen.«
    »Ich bin in der Nähe. Komm morgen früh einfach raus, ich finde dich schon.«
    »Wenn du meinst.«
    »Dann komm, damit du nicht noch auf den letzten Metern umkippst.«
    Zac zählte ihr flüsternd die Automarken auf, die von Mercedes-Benz über Maybach bis hin zu Bentley reichten. Seltsam, dass sie nicht wusste, wer ihre Eltern waren, aber dafür, wie ein SLK aussah.
    »Keine Sorge, das wird klappen«, sagte Zac, vermutlich, weil er ihre besorgte Miene deutete. »Sie werden dich sofort in ein Zimmer schleusen, damit du den mäkligen Promis in dem Aufzug nicht begegnest. Ich verschwinde jetzt. Schlaf gut. Bis morgen.«
    View setzte sich mit einem echt miesen Gefühl im Magen, das nichts mit ihrem nagenden Hunger zu tun hatte, auf die Stufen. Sogleich kam auch ein Mann zu ihr herab. Der Portier brachte sie rasch ins Büro der Chefin, die sie fürsorglich begrüßte. Wie in Trance führte sie das gespielte Gespräch mit ihrem Dad, der versprach, sich sofort auf den Weg zu machen, um seine Ausreißerin nach Hause zu holen.
    View war all das unendlich peinlich und doch sagte sie gern zu allem ja, was die Dame des Hauses ihr wie von Zac prophezeit anbot. Ihre Besorgnis klang echt und allein würden sie es keinen Meter mehr weiter schaffen. Sie war dankbar, dass keiner ihr groß Fragen stellte, denn so erschlagen, wie sie sich fühlte, hätte sie wohl kaum vernünftig antworten können. Das sehr kurze Gespräch flog irgendwie an ihr vorbei.
    Nach einer heißen Hühnerbrühe mit viel Gemüse und Brot und Zitronenwasser zum Trinken entkleidete sie sich und legte sich in eine Badewanne. Der Form nach war es ein Whirlpool und den wundervollen Düften des Shampoos und des Duschgels zufolge war die Einrichtung ebenso edel wie die vor dem Hotel parkenden Autos.
    Todmüde krabbelte sie in ein großes Bett. Schade, dass Zac jetzt nicht bei ihr war. Sie würde ruhiger schlafen, wenn er das Bett oder wenigstens das Zimmer mit ihr teilen würde, sie seine Stimme hören könnte.
    Noch viel lieber hätte sie sich in seinen Armen eingerollt, sich an seine Brust geschmiegt, hätte seinem Herzschlag gelauscht, seinen Atem gespürt, vielleicht seine Haut berührt …
    »Piri.« Wie benommen friemelte sie das Hightechband aus der Tasche ihrer schmutzstarrenden Hose. Piri fest in ihrer Faust eingeschlossen, schlief sie auf der Stelle ein.
     
    *
     
    Wenn er könnte, würde er View jetzt berühren. Um ihr zu zeigen, dass er da war, für sie und bei ihr, aber auch, weil er sich nach einer Berührung sehnte. Nach Hautkontakt. Er! Das war ihm noch niemals passiert. Er wusste doch genau, dass er wie bei einem Stromschlag zusammenzuckte, sobald jemand auch nur seine Schulter oder Hand berührte. Dad hatte sich von allen am normalsten ihm gegenüber verhalten, auch wenn es Steven schwerfiel, ihn nicht und wenn, dann nur sehr sanft zu berühren, damit er sich nicht vor Schmerz krümmte. Seit er im Labor sein einundzwanzigstes Lebensjahr erreicht und einen weiteren Schub in seiner Gabe erhalten hatte, würde es noch viel schlimmer sein als zuvor. Schlimmer als damals, als er mit sieben die Schule und sein altes Zuhause, den Bauernhof, verlassen musste.
    Und jetzt, nach den Jahren des Eingesperrtseins … Es würde in einer Katastrophe enden und doch sehnte er sich danach. Sehnte sich nach Verständnis und Zärtlichkeit von einer Person, die er benutzte. View.
    Er beobachtete Views ab und an gefurchte Stirn, als träumte sie etwas, das sie nicht verstand. Sein Blick berührte anstatt seiner Finger die schwarze Strähne, die über ihrer Wange lag und sie bei geringen Bewegungen an der Nase zu kitzeln schien. Ihre Haut schimmerte in einem hellen Bronzeton. Glatt und rein wie Seide. Ihre langen blauschwarzen Wimpern bildeten einen wundervollen Fächer. Das zart geschnittene Gesicht verriet nicht, welch große und ausdrucksstarke Augen sie besaß. Anziehend und unendlich wie der sternenklare Nachthimmel würden sie sein. Da war er sich sicher.
    View … für einen Blick in ihre Augen würde er sterben.
    Er schlug die Lider nieder. Scham erhöhte seinen Puls.
    Was brachte es, dass er über sie wachte? Nichts, rein gar nichts. Und doch konnte er nicht anders, als zu beobachten, wie sich die weiße Bettdecke über Views Brust hob und senkte. Obwohl sie vollkommen fertig gewesen war, beinahe nicht mehr bei Sinnen, hatte sie sich aufgerappelt und war weitergegangen. Ihr Herz war so rein wie

Weitere Kostenlose Bücher