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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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auch nicht. Er beugte sich langsam zu ihrem Ohr hinab und strich zärtlich eine lange Haarsträhne von ihrem Hals. »Danke.« Der höfliche, sexy Unbekannte zog bei einer gewissen Art Frauen fast immer.
    Gemächlich verließ er das Café und joggte durch einige Gassen zum Parkplatz. Ein Feixen brauchte er sich nicht zu verkneifen. Auf sein Gespür konnte er sich verlassen. Auch dieses Mal hatte es sein Opfer direkt in seine Arme getrieben.
     
    *
     
    »Total krass, dass du die VIP-Karten gewonnen hast«, sagte Sara und flirtete mit ihrem Spiegelbild.
    »Ich bin so aufgeregt. Das wird einfach geil«, schloss sich Alessia Sara an.
    Auch ich fuhr mir zum hundertsten Mal mit der Bürste durch das Haar, damit es auch bis nach dem Konzert seidig glänzte. Gott, wenn ich doch nur nicht so nervös wäre.
    »Nervös?«, fragte Sara und grinste mich so breit an, dass ihre Zahnplättchen im grellen Licht des Badezimmers aufblitzten.
    »Quatsch!«
    Alessia sah mich an und wir lachten. Wir alle drei waren, seit die drei VIP-Karten für das große Konzert unseres absoluten Lieblingssängers in der Post gelegen hatten, totale Nervenbündel. Beinahe unmöglich, aber seitdem zierten noch mehr Poster von Mr. Night mein Zimmer und heute, an meinem vierzehnten Geburtstag, war es endlich so weit. Der Oberhammer!
    » Und, hast du nun herausgefunden, ob’s deine Grandma war? Hat sie die Karten organisiert?«, fragte Sara und überprüfte penibel ihre Wimperntusche.
    »Sie sagt, sie hat das nicht eingefädelt, aber so ganz glaub ich ihr das nicht.«
    »Na, es wissen ja noch ein paar mehr, dass du Mr. Night magst.«
    Ich grinste. »Ich liiiiiebe Mr. Night.«
    »Ey, ich auch!«
    Alessia hob beide Fäuste und zog ein gespielt ernstes Gesicht. »Hey, ja? Er gehört mir!«
    Wir lachten noch, als der dreifache Gong der Haustür anschlug. Der Wagen mit Chauffeur war da.
    Mein Herz sackte mir kurzzeitig in die coole neue Hose. Mr. Night besaß eine Stimme wie ein junger Gott, sah mehr als umwerfend aus, zum Dahinschmelzen, und war laut Presse noch solo. Ja, er war wohl ein wenig zu alt für mich, aber es war doch total up to date, sich eine jüngere Frau zu angeln. Und nun war ich ja fast eine.
    Ich schnappte mir mein schillerndes Täschchen mit den unzähligen Pailletten und huschte mit meinen Freundinnen die Wendeltreppe hinab. Als ich in meine neuen Pumps schlüpfte, erreichte meine Aufregung einen Höhepunkt. »Gut, dass meine Eltern nicht da sind.«
    »O ja!« Sara kicherte.
    »So hätten mich meine niemals losziehen lassen«, bestätigte Alessia wie immer Saras Aussage und zupfte an ihrem leicht durchscheinenden Seidenoberteil.
    »Rattenscharf«, versicherte ich ihr noch einmal.
    Der im großzügigen Flurbereich widerhallende Gong ertönte erneut. Normalerweise nervte mich dieser affige Klingelton jedes Mal, doch heute gab es fast nichts Schöneres. Außer Mr. Nights Stimme selbstverständlich. Und, dass ich ihm heute so nahe kommen würde … seinem sexy Body , seinen umwerfenden Augen. »Wir kommen«, rief ich und warf mir Mammas dünne Lederjacke über die Schulter. Inzwischen passten mir einige ihrer Designerklamotten hervorragend.
    Im kiesbedeckten Rundportal parkte eine schwarze Limousine. An sich überhaupt nichts Besonderes, das kam in den Kreisen, in denen meine Eltern verkehrten, schon mal vor, doch diese hier war mir von Mr. Night persönlich geschickt worden. Redete ich mir zumindest ein. Der Chauffeur mit Mütze neigte kurz den Kopf und öffnete die hintere Tür für uns.
    »Abgefahren«, hauchte Sara.
    »Und wie!« Alessia grinste mich an und griff nach meiner Hand. Die Tür schloss sich vornehm leise. »Du siehst megageil aus. Die Kontaktlinsen sind … boah, sooo genial. Die musst du mir mal borgen.«
    Ich schüttelte lachend den Kopf. Alessia wusste genau, dass ich die Dinger nicht verlieh, aber dennoch freute ich mich, dass ich anscheinend die richtigen gewählt hatte. Ein dunkles Braun, fast Schwarz, mit einigen winzigen Silberpunkten. Seit mein Augenarzt Dr. Filippo mir vor ziemlich genau sieben Jahren welche verschrieben hatte, trug ich sie zum Selbstschutz. Zum Glück hatte er recht behalten. Meine Augen waren leider übersensibel, aber seitdem ich sie trug, hatten die Kopfschmerzen, Albträume und grusligen Gedanken aufgehört. Ich konnte mich noch genau an die Zeit erinnern, obwohl es schon so lange her war. So etwas wollte ich niemals wieder durchmachen, deshalb setzte ich die von Dr. Filippo maßangefertigten

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