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Augen auf, Schwarze Sieben

Titel: Augen auf, Schwarze Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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so beleidigt habt!«
    »Binki hat angefangen«, verteidigte sich Colin finster, trotzdem fühlte er sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, schuld an Binkis Tränen zu sein.
    »Komm jetzt, Jack«, befahl Susie nun. »Oma wartet auf uns.«
    »Ja, ja, schon gut«, brummte Jack. »Du hast mir übrigens gar nichts zu sagen.« Er wandte sich an die anderen. »Treffen wir uns heute nachmittag?«
    »Wir können zu Frau Bolan hinaufgehen und sehen, wie es ihr in ihrer neuen Behausung gefällt«, schlug Peter vor. »Mutter hat uns Babysachen für sie gegeben, und ich will Benny meinen alten Bus schenken.«
    »Gut, ich kann um halb drei hiersein.«
    »Lieber um drei«, sagte Peter, und auch den anderen paßte diese Zeit am besten, »und unterwegs passen wir auf, ob wir vielleicht etwas von den gestohlenen Kleidungsstücken entdecken«, fügte er leise hinzu.
    »Ich habe alles gehört!« rief Susie. »Und ich weiß, daß ihr denkt, daß Binki und ich die Idioten waren, die die Vogelscheuche ausgezogen haben, aber wir waren es nicht! Und ich freue mich nur, daß die Schwarze Sieben sich auch einmal geirrt hat. Ihr bildet euch ja ein, daß ihr das Gras wachsen hören könnt. Aber paßt gut auf, sonst wird es euch leid tun!« Mit diesen Worten drehte sie den sieben den Rücken und entschwand, gefolgt von ihrer Freundin Binki.
    »Was soll denn das nun wieder heißen?« fragte Peter verwundert.

Ein Stück Stoff, ein Hut und ein alter Knochen
    Um drei Uhr an diesem Nachmittag machte sich die Schwarze Sieben auf, um quer durch die Felder zu dem Wohnwagen der Bolans zu gehen. Und wie gewöhnlich jagte Lump voller Freude vor den Kindern her.
    »Wir kommen an der Vogelscheuche vorüber«, sagte Colin, »ob sie etwas Neues anhat?«
    Ja, sie war von Kopf bis Fuß neu eingekleidet. Die Zusammenstellung mutete zwar etwas seltsam an, aber das brauchte man bei einer Vogelscheuche wo hl nicht so genau zu nehmen. Sie trug einen mit einer Feder geschmückten Damenhut, einen zerlöcherten Regenmantel und ein Paar nicht weniger zerrissene Hosen. Wie sie dort so verlassen stand, wirkte sie wahrhaftig ein wenig beschämt über ihr jämmerliches Aussehen.
    Als Janet den Hut entdeckte, brach sie in Gelächter aus. »Das ist ja der, den die Frau vom Melker immer zur Kirche trug. Wie oft habe ich sie beobachtet, wenn sie an einem heißen Sonntag im Sommer einnickte und wieder hochschreckte und die Feder auf dem Hut schwankte.«
    »Und die Hosen gehören ihrem Mann«, grinste Peter, »und der Mantel Matt. Sieht ziemlich abenteuerlich aus, unsere gute alte Vogelscheuche. He, kannst du uns nicht verraten, wer dir deine Sachen gestohlen hat?«
    Wie nicht anders zu erwarten, schwieg die Vogelscheuche, und die langen Ärmel flatterten im Winde. Noch immer lachend, verließen die sieben sie und gingen weiter hinauf zu Matts Häuschen, in dessen Nähe auch der Wohnwagen stand.
    Sie mußten eine Brücke überqueren, die über einen gurgelnden Bach führte, und der durstig gewordene Lump lief freudig voraus.
    Aber plötzlich blieb er stehen und begann eifrig und aufgeregt zu schnüffeln. »Was ist denn los, mein Liebling?« fragte Peter.
    »Warum kratzt du denn da so?«
    Lump bellte, scharrte in rasender Geschwindigkeit weiter, und die sieben sahen ihm lachend zu. Doch plötzlich stieß Janet einen Schrei aus.
    »Seht mal, was da hervorguckt. Es sieht wie ein Stück Stoff aus! Ob es vielleicht die gestohlenen Sachen von der Vogelscheuche sind?«
    »Es sieht tatsächlich aus wie grauer Flanell«, sagte Peter aufgeregt, »los, mein Liebling, such, such!«
    Lump scharrte, daß ihm und den sieben hinter ihm die Erde um die Ohren flog. Und endlich hatte er etwas mit den Zähnen gefaßt und zerrte es heraus.
    »Wuff«, machte er triumphierend, »wuff, wuff, wuff!« Peter hob das Stück Stoff auf, das nicht die geringste Ähnlichkeit mit einer Hose hatte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit Lump wieder zu, der von neuem zu scharren begonnen hatte und dabei aufgeregt winselte.
    »Da muß noch mehr sein«, sagte Jack, »vielleicht kommt jetzt der alte Hut zum Vorschein.«
    Und wahrhaftig, einige Minuten später beförderte Lump einen Hut ans Tageslicht. Einen alten, aus Stroh geflochtenen, mit einem Band geschmückt, einem Band, das den Mädchen nur allzu bekannt vorkam.
    »Das ist so einer, wie wir ihn in der Schule tragen! Was soll denn das bedeuten? Den hat die Vogelscheuche doch nie aufgehabt!«
    »Wuff«, machte Lump und steckte die Nase von neuem tief in das Loch.

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