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Augenzeugen

Augenzeugen

Titel: Augenzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Verdächtigen.»
    «Nicht für den Mord an Geldek!»
    «Aber das wusstest du noch nicht, als du dich mit Escher verabredet hast, Helmut.»
    Toppe warf ihr einen schnellen Blick zu. «Eigentlich hat Norbert mich auf die Idee gebracht, als er meinte, dass Escher dem Geldek so viel Milde hat zuteil werden lassen, weil er womöglich bei dem auf der Lohnliste gestanden hat. Was, wenn es tatsächlich so war? Ich habe mit Stein gesprochen, und wenn ich den richtig verstanden habe, hat Escher sich darum gerissen, den Fall zu bearbeiten. Wenn Geldek Escher damals bestochen hat, dann hatte er ihn in der Hand. Es könnte doch sein, dass Geldek den Herrn Oberstaatsanwalt jetzt damit unter Druck gesetzt hat, aus welchem Grund auch immer. Escher hat in seinem Leben schon zweimal gründlich eins auf die Mütze gekriegt. Ich glaube nicht, dass seine Nerven noch die besten sind.»
    «Zweimal? Ach, stimmt ja, der war mal kurz verdächtig, selbst an der Entführung beteiligt gewesen zu sein, und dann hat man versucht, ihn zum Kinderschänder zu stempeln. Aber es steckte doch nichts dahinter, es ist doch alles entkräftet worden.»
    «Das hat ihm auch nicht mehr helfen können, sein guter Ruf war dahin. Der Mann musste zweimal umziehen und ganz von vorn anfangen.»
    «Hm, und ich dachte, du hättest dich in die Entführung verbissen. Ich dachte, es hätte irgendwie etwas mit Katharina zu tun», fügte sie leise hinzu.
    Toppe trat auf die Bremse. «Mit Katharina?»
    «Na ja, ich weiß, wie Alina ausgesehen hat. Ihr Foto steht auf deinem Schreibtisch.»
     
    Der Freitagmorgen bescherte ihnen zwei groß aufgemachte Artikel über ihren Fahndungserfolg in beiden Lokalzeitungen und einen Anruf von Look, der wieder einmal Dienst vor Geldeks Haustür schob. «Seid ihr alle da?»
    Cox schaltete das Telefon auf Lautsprecher. «Jawohl, Kasperle!»
    «Was? Ach egal!», knurrte Look. «Zielperson hat Haus verlassen, geht in Garage.»
    Van Appeldorn tippte sich an die Stirn. «Zielperson!»
    «Was? Jetzt … Zielperson verlässt in blauem BMW, amtliches Kennzeichen …»
    «Geschenkt!», rief van Appeldorn.
    «Was? Ach so! Fährt vom Grundstück Richtung Schleuse. Wir folgen!»
    Dann bekamen sie eine detaillierte Wegbeschreibung und schließlich: «Ja, spinn ich denn? Ich glaub, die will zu euch. Tatsächlich! Jetzt hat sie eingeparkt.»
     
    Martina Geldek sah sehr müde aus. «Ich möchte eine Aussage machen.»
    «Was für eine aparte Idee!» Van Appeldorn nahm in aller Ruhe die Beine vom Schreibtisch. «Dann gehen wir doch am besten gleich in die gute Stube, wo das kleine Bandgerät steht.» Er sah Toppe fragend an: Du oder ich? Der zuckte die Achseln: Mach nur!
    Er ging zur Kreiskarte hinüber, die neben dem Fenster hing. Vielleicht fand er ja, bevor er nach Büderich fuhr, gleich noch die Zeit, sich Eschers früheres Heim in Donsbrüggen anzusehen, den Garten, aus dem man Alina entführt hatte. Da war der Nössling , eine Stichstraße hinter dem Donsbrüggener Sportplatz. Sie lag im Naturschutzgebiet. Wie hatte Escher dort eine Baugenehmigung bekommen können?
     
    Martina Geldek hatte am Tag nach der Ermordung ihres Mannes zwei anonyme Anrufe erhalten, in denen sie bedroht worden war. Beim ersten Telefonat hatte der Anrufer nur gesagt: «Das Schwein ist tot. Pass gut auf, dass es dir nicht auch an den Kragen geht.» Aber eine Stunde später war der Mann deutlicher geworden: «Unsereins geht auf dem Zahnfleisch, und ihr baut euch hier von meinem Geld eine Prachtvilla hin. Aber das ist deine Unterschrift hier auf dem Vertrag, du alte Sau. Ich hack dir die Hand ab, und dann schlitze ich dir die Kehle auf, ganz langsam.»
    Da hatte sie gewusst, dass der Anrufer niemand anderes als Eberhard gewesen sein konnte, und war in Panik geraten.
    Auf van Appeldorns Frage, warum sie sich nicht an die Polizei gewandt hatte, hatte sie einmal mehr geantwortet: «Ich lasse den Namen meines Mannes nicht in den Dreck ziehen. Seine Geschäfte waren reell.» Schließlich hatte sie Tobias Joosten angerufen und ihn um Hilfe gebeten.
    «Und als Sie heute früh in der Zeitung lasen, dass wir einen Bauern aus Reichswalde festgenommen haben, da sind Sie aus ihrer Trutzburg gekrochen gekommen.»
    «Ganz recht.»
    «Tobias Joostens Tod hat Sie dazu nicht bewegen können?»
    Mit versteinerter Miene unterschrieb sie das Protokoll und ging.
    «Ich hätte jetzt nichts gegen einen doppelten Cognac», meinte van Appeldorn, als sie weg war. «So was wie die hab ich noch nie

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