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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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du wohl gern.« Er lächelte durchtrieben. »Aber so wie bei dir Küsse etwas kosten, verlange ich etwas für Insider-Geschichten. Du musst schon mindestens zwei Minuten nett zu mir sein.«
    »Ich bin schon die ganze Zeit nett zu dir.«
    »Noch netter.« Er stupste sanft mit seinem Knie an meines.
    Mir wurde heiß. Ich wollte sogar sehr gern nett zu Zachary sein, aber vorher musste ich noch etwas klären.
    »Warum hast du mir deinen Lieblingssong eigentlich nicht gleich verraten, sondern erst, als wir in der Kartoffelkiste saßen?«
    »Musik bedeutet dir so viel, und du kennst dich so gut damit aus, dass ich Angst vor deiner Reaktion hatte.« Er fuhr mit den Fingern die Linien in meiner Handfläche nach. »Ich dachte, dass du den Song vielleicht nicht cool genug finden würdest.«
    Die Berührung schickte einen warmen Schauer durch meinen Körper. » I Will Possess Your Heart ist definitiv cool genug«, sagte ich mit belegter Stimme.
    »Siehst du. Du hast ein Urteil darüber gefällt. Was wäre gewesen, wenn ich irgendeinen anderen Song gut gefunden hätte, der dir nicht cool genug gewesen wäre?« Er wandte den Blick ab. »In der Kiste war es so dunkel, dass ich es wenigstens nicht gesehen hätte, wenn du die Augen verdreht hättest.«
    Ich riss mich zusammen und blieb ruhig sitzen, statt mich auf ihn zu stürzen und ihn zu küssen, weil ich ihn so süß fand. »Ich finde es jedenfalls rührend, dass du mich beeindrucken wolltest.«
    »Darum ging es mir gar nicht. Sonst hätte ich mir irgendeinen Song überlegt, von dem ich genau weiß, dass du ihn gut findest. Einen, bei dem du nicht jeden Satz analysieren und dich fragen kannst, ob ich dabei an uns denke, wenn ich ihn höre.«
    Ich sah ihm in seine strahlend grünen Augen. »Denkst du denn bei jedem Satz an uns?«
    »Bei den Sätzen, wo er erzählt, wie er vor ihrem Fenster steht, nicht.« Zachary hob meine Hand an seine Lippen. »Nur bei denen, wo er sagt, dass er weiß, dass er eines Tages ihr Herz besitzen wird«, murmelte er.
    Ich schloss die Augen, als er die zarte Haut an der Innenseite meines Handgelenks küsste, und fragte mich, ob ich ihn darauf hinweisen sollte, dass der Song kein Happy End, sondern ein offenes Ende hat. Aber das wusste Zachary bestimmt selbst und darum ging es auch überhaupt nicht. Es ging um das Wünschen und das Warten. Und um die Gewissheit, dass es passieren würde. Irgendwann.

Neunzehntes Kapitel
    Tante Gina und ich schwiegen die meiste Zeit während der kurzen Heimfahrt. Ich war nach dem, was ich im Gespräch mit ihr und Zachs Vater erfahren hatte, immer noch so verwirrt und auch wütend, dass ich lieber meinen eigenen Gedanken nachhing und versuchte, die Ereignisse des Tages in Schubladen zu sortieren: schön (Zacharys Kuss), unschön (die Verfolgung durch den DMP ) und beängstigend (der Angriff des Killerschattens).
    Andererseits hatte das, was schön gewesen war, zugleich auch unschöne und sogar beängstigende Aspekte an sich, weshalb ich nicht wusste, wie ich es einordnen sollte. Ich wusste nur, dass ich todmüde war.
    Als wir ins Haus traten, legte Gina mir eine Hand auf den Arm. »Es tut mir leid, wenn ich dich mit dem, was ich über deinen Vater gesagt habe, verletzt habe, Aura. Ich will nur dein Bestes.«
    »Das weiß ich doch«, seufzte ich. »Ist schon okay. Es war ein ziemlich verrückter Tag.«
    »Vor allem war es dein Geburtstag und deshalb …« Sie führte mich ins Esszimmer, wo ein kleines, in blaue Folie gewickeltes und mit einer violetten Schleife verziertes Päckchen auf dem Tisch lag (Tante Gina wusste, wie sehr ich es hasste, meine Geburtstagsgeschenke in Weihnachtspapier zu bekommen, nur weil beide Feste zeitlich so nah lagen). »Ich wollte es dir erst geben, wenn wir allein sind. Hoffentlich hast du nicht gedacht, ich hätte deinen Geburtstag vergessen.«
    »Natürlich nicht.« Ich umarmte sie, dann klappte ich als Erstes die Karte auf und las ihre Geburtstagswünsche, damit es nicht so aussah, als könnte ich es nicht erwarten, mein Geschenk aufzureißen. »Vielen Dank, Tante Gina. Das ist wirklich lieb von dir.« Ich griff nach dem Päckchen und schüttelte es. »Oh! Schmuck?«
    »Hoffentlich bist du nicht enttäuscht, dass du nur ein einziges Geschenk bekommst.« Sie räusperte sich verlegen. »Ich … na ja, mir hat es kurz den Atem verschlagen, als ich den Preis hörte, aber ich wollte es dir unbedingt schenken, weil du letztes Jahr ständig darüber geredet hast, wie sehr du dir so etwas

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