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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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habe das schon bei vielen Mandanten erlebt. Die einzige Möglichkeit, über den Tod eines geliebten Menschen hinwegzukommen und irgendeinen Sinn darin zu sehen, besteht für sie darin, andere Menschen davor zu bewahren, das gleiche Schicksal zu erleiden.«
    »Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich naiv zu glauben, dass man andere Musiker davor bewahrt, Koks zu schnupfen, indem man irgendeinen kleinen Angestellten einer Plattenfirma verklagt.«
    »Es wäre zumindest ein moralischer Sieg, wenn die Leute von den Plattenfirmen es sich durch so eine Klage in Zukunft zweimal überlegen, bevor sie versuchen, irgendwelche Kids mit kostenlosen Drogen zu beeindrucken – selbst wenn wir den Prozess verlieren sollten.«
    »Ohne Logan werdet ihr ihn auf jeden Fall verlieren. Alles steht und fällt doch damit zu beweisen, dass er keine Ahnung hatte, welches Risiko er einging, als er das Kokain genommen hat.«
    »Wir haben immer noch dich als Zeugin. Du kannst den Geschworenen bestätigen, in was für einer desolaten Verfassung er an dem Abend war. Darüber hinaus können wir ihnen die eidesstattliche Erklärung vorlegen, die Logan über den Verlauf des Abends abgegeben hat. Das wird natürlich nicht dieselbe Wirkung haben wie eine direkte – oder zumindest halbwegs direkte – Befragung, ist aber immer noch besser als nichts.« Sie ballte die Fäuste. »Wenn die Regierung letztes Jahr wie geplant die bestehenden Haftungsgesetze auch auf Drogendealer ausgeweitet hätte, hätten die Bosse von Warrant schon vor Wochen auf eine außergerichtliche Einigung gedrängt und die Sache wäre vom Tisch.«
    Ich wandte mich ab, damit sie mir nicht vom Gesicht ablesen konnte, welcher Gedanke mir durch den Kopf ging. Wenn sich der Prozess ohnehin nicht mehr verhindern ließ und die peinlichen Details des Abends sowieso an die Öffentlichkeit gelangen würden, konnte Logan auch gleich für immer hierbleiben. Die Frage war nur … wollte ich das?
    Ich presste die Handballen gegen meine glühenden Wangen. »Tut mir leid, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Mir ist das alles zu viel.«
    »Bitte setz dich einen Moment, Aura.« Gina zog zwei Stühle hervor. »Ich sage dir jetzt etwas, das ich praktisch noch nie jemandem erzählt habe. Der Einzige, der davon weiß, ist Pater Rotella.«
    Ich ließ seufzend die Hände sinken. Als ich vorhin zu Zachary gesagt hatte, dass mein Geburtstag vielleicht noch beschissener werden würde, hatte ich das eigentlich als Scherz gemeint. Gina setzte sich neben mich und strich nervös die grün-golden gemusterte Tischdecke glatt. »Du weißt, dass ich vor dem Shift zu den wenigen Menschen gehört habe, die in der Lage waren, Geister zu sehen. Aber du weißt nicht, dass ich einmal in einen Mann verliebt war, der …«, sie presste die Lippen zusammen, »… der starb und zum Geist wurde. Genau wie Logan.«
    »Warum hast du mir das nie erzählt?« Meine Stimme klang mindestens eine Oktave höher als sonst.
    »Weil ich damals verheiratet war … allerdings nicht mit ihm. Wir hatten eine Affäre.« Sie schob einen der Messing-Kerzenleuchter auf dem Tisch hin und her und wich meinem Blick aus. »Das ist aber noch nicht alles. Deine Mutter war auch in ihn verliebt. Wobei Maria sich so ungefähr in jeden Mann verliebte, der ihr über den Weg lief. Ihr Herz war wirklich sehr leicht entflammbar.« Gina lächelte bei der Erinnerung an ihre Schwester. »Aber ich wusste, dass es sie sehr verletzt hätte, wenn sie von der Affäre erfahren hätte.« Sie schabte mit dem Fingernagel einen Wachsfleck vom Leuchter. »Tja, und dann kam er bei einem Unfall ums Leben, kehrte als Geist zurück und suchte mich heim. Ich war so verstört über das, was passiert war, dass ich meinen Mann verließ. Ich habe ihm nie den Grund dafür genannt, sondern nur gesagt, dass ich ihn nicht mehr lieben würde.«
    Ich dachte daran, wie Zacharys Kuss die Sehnsucht nach Logan in mir nur noch verstärkt hatte.
    Die Kerze kippte aus dem Leuchter und Gina legte sie vor sich auf den Tisch. »Vermutlich war das in dem Moment sogar die Wahrheit«, fuhr sie fort. »Ihn zu verlassen, war trotzdem das Dümmste, was ich hatte tun können. Aber als mir klar wurde, was für einen Fehler ich gemacht hatte, hatte er sich schon mit einer anderen getröstet.«
    »Das muss schrecklich für dich gewesen sein«, sagte ich leise. Ich hatte zwar gewusst, dass Gina vor meiner Geburt ein paar Jahre lang verheiratet gewesen war, aber niemand aus meiner Familie hatte mir je

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