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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Gewürzgläsern da vorne gebastelt hat?«
    Siobhan lachte. »Du hast ja recht.« Sie wischte sich mit der Serviette die Tränen aus dem Gesicht. »Wahrscheinlich bin ich nur neidisch, weil ich selbst gern ein Freak wäre.«
    Sobald ich es schaffte, mit den Krücken ins Bad, in die Küche und wieder zum Sofa zu humpeln, ging Tante Gina zum Arbeiten wieder in die Kanzlei. Ich blieb zu Hause, weil ich mit meinem verstauchten Knie nicht selbst Auto fahren konnte und auch keine Lust hatte, während ihres Zwölf-Stunden-Arbeitstags bei ihr im Büro zu sitzen und Akten zu ordnen (obwohl ich das Geld wirklich gut hätte brauchen können).
    Logan ließ sich nicht mehr blicken. Ich lag jede Nacht wach und wartete, rief aber nie nach ihm. Obwohl ich wusste, dass es für uns beide so das Beste war, erschien mir mein Leben mit jedem Tag ohne ihn immer grauer und sinnloser. Die Unsicherheit und die Angst raubten mir den Schlaf, und bald fühlte ich mich selbst wie ein Schatten – zerrissen, wie elektrisch aufgeladen und extrem schlecht gelaunt.
    Zachary rief mich einmal an, fasste sich aber sehr kurz und wollte sich nur über unser Projekt mit mir unterhalten. Ich wusste, dass das seine Art war, mir Zeit und Freiraum zu geben, aber seit ich ihn nicht mehr sah, ging es mir viel mieser als während der Zeit, in der wir uns regelmäßig getroffen hatten. Zwei Tage vor dem Prozess versuchte ich mich abzulenken, indem ich für die Halbjahresprüfungen lernte. Megan wollte später vorbeikommen, um mit mir ein bisschen Mathe zu büffeln, danach wollten wir zu ihr rübergehen und dort zu zweit ins neue Jahr hineinfeiern.
    Als es schon eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit an der Tür klingelte, wunderte ich mich. Megan war nie pünktlich und schon gar nicht überpünktlich. Ich humpelte zur Tür und zog den Vorhang am Fenster ein Stück zur Seite, um einen Blick auf die Veranda zu werfen.
    Zwei Männer standen dort. Der größere der beiden – er hatte dunkle Haare und eine albern aussehende Topfschnittfrisur mit Pony – schaute zur Tür, sein etwas kleinerer blonder Partner (der dieselbe lächerliche Frisur hatte) stand seitlich zu mir und schien die Straße im Auge zu behalten. Ich erkannte die beiden sofort als Agenten des DMP , allerdings waren ihre Uniformen nicht weiß, sondern tiefschwarz.
    Obsidians.
    Ich wich instinktiv zurück und hätte auf meinen Krücken fast das Gleichgewicht verloren. Bevor ich den Vorhang wieder zuziehen konnte, hatte der Dunkelhaarige mich schon bemerkt und hielt seine Marke an die Scheibe. »Ms Salvatore?«, rief er. »Wir würden uns gern mit Ihnen unterhalten.«
    Mein Blick wanderte zum Türriegel, um mich zu vergewissern, dass er vorgeschoben war. »Kommen Sie später wieder, wenn meine Tante zu Hause ist.« Ich war mir nicht sicher, ob es klug war, ihnen zu sagen, dass ich allein war, aber eine bessere Ausrede, warum ich nicht mit ihnen sprechen wollte, fiel mir auf die Schnelle nicht ein.
    Der Agent beugte sich vor und spähte durchs Fenster. »Ich könnte mir vorstellen, dass es da ein paar Dinge gibt, von denen Ihre Tante vielleicht lieber nichts erfahren sollte. Dinge, die Logan Keeley betreffen.«
    Mir wurde eiskalt. Dann wussten sie also, dass Logan – wenn auch nur für ein paar Sekunden – zum Schatten mutiert war. Besaßen sie womöglich Detektoren, mit denen sie sämtliche Schatten in der Stadt aufspüren konnten? Was hatten sie vor? Ihn einfangen und in ein schwarzes Kästchen sperren?
    Mir blieb nichts anderes übrig, als die Tür zu entriegeln und sie hereinzulassen. »Aber nur eine Minute.«
    Der Dunkelhaarige verbeugte sich kurz, bevor er ins Haus trat. »Guten Tag, ich bin Agent Falk. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Sein Kollege folgte ihm, stellte sich jedoch nicht vor, sondern blieb in der Tür stehen und behielt weiter die Straße im Auge, während Falk ins Esszimmer ging.
    »Darf ich?« Er deutete auf den Tisch.
    »Was wollen Sie von mir?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Wir wollen Ihnen nur helfen, das Beste aus Ihren Fähigkeiten zu machen.«
    »Welchen Fähigkeiten? Geister zu sehen? In der Hinsicht bin ich nicht gerade einzigartig.«
    »Nein, da haben Sie recht – in der Hinsicht nicht.« Ohne Platz zu nehmen, zog er einen Tablet-PC aus der Tasche und legte ihn vor mich auf den Tisch. Agent Falk scrollte durch eine Liste von nummerierten Dateien, bis er schließlich eine davon öffnete. Auf dem Display ging ein Foto auf, bei dessen Anblick sich mein

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