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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Minuten kam Brian auf die Bühne geschlendert und griff lässig nach seinen Stöcken. Er wirbelte sie einmal durch die Luft und legte dann sofort mit einem ultraschnellen, knallharten Schlagzeugsolo los, das die Menge in Ekstase versetzte.
    Die Verkrampfung in meinen Schultern löste sich, sobald ich an Brians sicherem Rhythmus hörte, dass er nüchtern war. Das waren schon mal gute Voraussetzungen.
    Connor und Siobhan traten als Nächste ins Scheinwerferlicht, griffen nach ihren Instrumenten und nahmen betont langsam ihre Positionen links und rechts des bereits völlig verschwitzten Brian ein.
    Brian schlug einen kurzen Wirbel auf der Snare, um den beiden das Startsignal zu geben, worauf Siobhan den Bogen über die Fiedel hüpfen ließ und die ersten Takte von Streams of Whiskey von den Pogues anstimmte. Connors langer schlaksiger Körper wippte im Takt, während er sich über seinen Bass beugte und die Begleitung zupfte. Das Tempo war sogar noch rasanter als das des Originals, und ich konnte nur hoffen, dass Logan seine Zungenlockerungsübungen gemacht hatte, um stimmlich mithalten zu können.
    Erst ganz zuletzt kamen die beiden Brüder auf die Bühne geschlendert. Logan und Mickey hatten sich die Arme um die Schultern gelegt, und jeder konnte sehen, wie die Energie zwischen den beiden förmlich Funken schlug. Beide grüßten kurz mit erhobenen Fäusten in die Menge, dann nahm Mickey seine weiße Fender vom Ständer und Logan bückte sich nach dem Mikro.
    Ich wusste, dass der erste Song immer eine reine Gesangsnummer war, mit der er seine Nerven beruhigte, sein Territorium als Frontmann absteckte und sich in Stimmung brachte. Er lächelte mir kurz aufmunternd zu, als wüsste er, dass ich sogar noch aufgeregter war als er, und begann dann zu singen.
    Das Mikro mit beiden Händen umklammernd, blickte er starr in den Zuschauerraum, während er hochkonzentriert die zungenbrecherischen Strophen heruntersang. Er hatte mir mal gesagt, dieser Song sei so, als würde man an die Stoßstange eines fahrenden Autos gefesselt versuchen, Schritt zu halten — stolperte man, war man rettungslos verloren und schleifte mit dem Gesicht über den Asphalt.
    Aber Logan gab alles und hielt das halsbrecherische Tempo. Beim Refrain hüpfte er am Bühnenrand auf und ab, als hätte er Sprungfedern in seine knöchelhohen karierten Vans eingebaut, und schwenkte die Arme, um das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Jeder andere hätte dabei wahrscheinlich komplett lächerlich ausgesehen, aber Logan verströmte ein solches Charisma, dass ihm die Leute zu Füßen lagen und nach mehr flehten.
    Um mich herum war inzwischen alles in Bewegung, nur ich stand ganz still da, hielt mich am Bühnerand fest und ließ Logan nicht aus den Augen. Jeder Muskel meines Körpers war angespannt, und mein Herz hämmerte im Rhythmus des Songs so schnell gegen meine Rippen, dass mir schwindelig wurde.
    Als die Nummer abrupt endete und die Menge in frenetischen Beifall ausbrach, stieß Logan triumphierend die Faust in die Luft und zwinkerte mir zu. Ich merkte ihm an, dass er genauso erleichtert war wie ich, und sah, wie er sich kurz bekreuzigte, als er uns den Rücken zukehrte, sich hinkniete und nach seiner glänzend schwarzen Stratocaster griff. Vielleicht bedankte er sich beim lieben Gott dafür, dass alles gut gelaufen war, möglicherweise wollte er ihn aber auch wegen der Songauswahl um Verzeihung bitten. Die Keeley-Eltern sahen es nämlich gar nicht gern, wenn ihre Söhne musikalisch das Klischee der ewig betrunkenen Iren bedienten. Als gäbe es so eine große Auswahl an irischen Folksongs, in denen es nicht um Bier oder Whiskey ging.
    Aber Mr and Mrs Keeley waren weit weg auf ihrer Kreuzfahrt, sodass Logan singen – und später mit mir tun – konnte, was er wollte.
    »Danke, Leute«, rief er atemlos ins Mikro, und seine Augen leuchteten, als die Menge im Saal ihm zujubelte. »Wow. Ihr seid das beste Publikum aller Zeiten. Danke.«
    Er ließ sich noch einen kurzen Moment lang feiern, während Mickey seine Gitarre wegstellte und nach einer Mandoline griff. »Okay, das war unser Tribut an die Pogues, aber jetzt kommt einer unserer eigenen Songs.«
    Brian zählte den Takt an und dann setzten die ersten Akkorde von The Day I Sailed Away ein. Ich zwang mich, den Rand der Bühne loszulassen.
    »Die Jungs sind verdammt gut heute!«, brüllte Megan mir ins Ohr. »Los. Lass uns tanzen.«
    »Ich bin zu nervös!« Die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Ellbogen

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