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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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aus allem raushalten, auch wenn es dir schwerfällt. Deine Tante hat mir erzählt, dass die Keeleys vorhin angerufen haben. Sie haben vor, den Typen zu verklagen, der Logan das Koks gegeben hat. Vielleicht versuchen sie sogar, die Plattenfirma gleich mit dranzukriegen. Und falls es tatsächlich zu einem Prozess kommt, darf im Vorfeld nicht zu viel über das bekannt werden, was passiert ist.«
    »Aber wenn Logan wirklich schon in die nächste Sphäre übergewechselt ist, steht das Wort der Band gegen das von diesem A&R Manager. Und ich bin mir sicher, dass Warrant Records ein ganzes Heer von Anwälten in ihrer Rechtsabteilung beschäftigt.«
    »Vielleicht taucht Logan ja doch noch auf.«
    Es war falsch, zu hoffen, ihn wiederzusehen. Ich hätte dafür beten sollen, dass seine Seele sicher und unbeschadet im Jenseits angekommen war, so wie es meine zutiefst religiöse Tante Gina wahrscheinlich in diesem Moment machte. Mit Rosenkranz und Kerzen und einem dem heiligen Petrus geweihten Altar.
    Aber ich konnte nicht anders. Ich wollte Logan wiederhaben. Selbst wenn er jetzt ein Geist war.

Sechstes Kapitel
    Mein Wunsch ging nicht in Erfüllung. Logan kehrte weder als Geist zurück noch erschien er mir in der darauffolgenden Nacht wieder im Traum.
    Gut möglich, dass es an dem Valium lag, das Tante Gina mir in Form einer gelben Pille mit den Worten »Hier. Das wird dir helfen« in die Hand gedrückt hatte. Ich hatte gar nicht erst versucht, ihr klarzumachen, dass mir nur eine Medizin helfen konnte – nämlich Logan wiederzusehen –, sondern die Pille brav geschluckt. Und sie zeigte tatsächlich Wirkung. Zum einen ließ mich Gina, in deren Augen so viel Trauer lag, als hätte sie die Liebe ihres Lebens verloren, anschließend wieder in Ruhe, zum anderen schlief ich wie ein Stein und wachte erst auf, als am Sonntagmorgen mein Handy klingelte.
    Hoffentlich niemand aus der Schule, der wissen will, was wirklich passiert ist , dachte ich schlaftrunken, während ich auf dem Nachttisch danach tastete.
    Der Name im Display kam mir vage bekannt vor: Zachary M.
    »Aura?«, fragte eine tiefe, melodische Stimme, nachdem ich drangegangen war. »Hey, hier ist Zachary. Mir ist gerade klar geworden, dass du ja gar nicht weißt, wo ich wohne.«
    »Oh nein!« Erst jetzt fiel mir wieder siedend heiß ein, dass heute das Gespräch mit der Dozentin, die am College meine Facharbeit betreute, anstand, zu dem Zachary mich begleiten wollte. »Ich habe total vergessen, den Termin abzusagen. Verdammt!« Ich warf einen Blick auf die Uhr – das Treffen fand in genau einer Stunde statt.
    »Warum absagen?«, fragte er erstaunt. »Ist dir irgendwas dazwischengekommen?«
    Zachary war nicht Teil meines Mikrokosmos. Er wusste noch nicht, was passiert war. »Mein … mein Freund ist gestorben.« Es laut auszusprechen, fühlte sich an, als würde mir jemand ein Messer ins Herz stechen – ein sicheres Zeichen dafür, dass das Valium nicht mehr wirkte.
    »Was …? Mein Gott, Aura, das tut mir unendlich leid. Wie … wie ist es …?«
    »Ich möchte im Moment lieber nicht darüber sprechen«, unterbrach ich ihn hastig.
    »Natürlich, das verstehe ich«, sagte er mitfühlend und fügte dann zögernd hinzu: »Wie heißt denn die Dozentin, mit der wir den Termin haben?«
    »Warum fragst du?«
    »Ich könnte sie für dich anrufen und absagen.«
    In dem Moment ging die Tür auf und meine Tante spähte ins Zimmer. »Mit wem telefonierst du, Schatz?«
    »Mit jemandem aus der Schule.« Als sie abwartend in der Tür stehen blieb, verdrehte ich ungeduldig die Augen. »Es geht um etwas rein Organisatorisches, okay?«
    »Ist ja gut, ist ja gut. Bin schon wieder weg«, antwortete sie beschwichtigend, blieb aber trotzdem weiter in der Tür stehen. »Hast du vielleicht heute Lust auf Suppe? Ich habe uns eine zuppa di scarole gekocht. Die isst du doch so gern.«
    Ich wandte den Kopf ab, weil ich ihren mitleidigen Blick nicht ertrug. »Gern. Ich komme gleich runter.«
    Nachdem Gina endlich verschwunden war – die Tür hatte sie offen gelassen –, hielt ich mir das Handy wieder ans Ohr. »Entschuldige. Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich habe dich gefragt, wie die Dozentin heißt, und dir angeboten, den Termin für dich abzusagen. Vielleicht kannst du mir auch gleich ihre Telefonnummer geben, falls du sie zur Hand hast, sonst suche ich sie mir einfach selbst raus, kein Problem.«
    Bei dem Gedanken daran, einen weiteren Tag im Bett zu verbringen und nichts anderes zu tun, als

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