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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Brust.
    »Das ist echt nett von dir, aber wie willst du das anstellen?«, fragte ich. »Du kennst hier an der Schule doch noch niemanden.«
    »Überlass das ruhig mir.« Sein Blick wanderte über die Schüler, die sich beeilten, noch vor dem Gong ihre Klassenräume zu erreichen. »Ich habe da so meine Methoden.«
    Nachdem Tante Gina am Abend auf den Parkplatz des Beerdigungsinstituts von Megans Eltern eingebogen war und den Wagen abgestellt hatte, legte sie mir eine Hand aufs Knie und sah mich besorgt an. »Glaubst du, du schaffst es?«
    Ich sah ein paar pulsierende violette Gestalten vor dem großen weißen Gebäude auf der North Avenue herumirren und holte tief Luft, um mich innerlich zu wappnen. Solange keiner von den Geistern auf dem Weg war, zum Schatten zu mutieren, konnte ich es zur Eingangstür schaffen, ohne ohnmächtig zu werden oder mich übergeben zu müssen. Drinnen würde ich sicher sein. Das ganze Gebäude war eine BlackBox und vollständig versiegelt, sodass die Geister uns nicht hineinfolgen konnten.
    »Ja, aber beeilen wir uns lieber«, seufzte ich und öffnete die Wagentür.
    Ich sah den Geistern nicht ins Gesicht und hielt so viel Abstand wie möglich zu ihnen, was gar nicht nötig gewesen wäre, da man ja nicht mit ihnen zusammenstoßen konnte. Es war mir einfach unangenehm, durch sie hindurchzulaufen. Tante Gina kommentierte meinen Zickzackkurs nicht, sie war daran gewöhnt.
    »Warum lassen die mich nicht rein?«, beschwerte sich ein violett leuchtender alter Mann, der versuchte, mit mir Schritt zu halten. »Da drin ist meine Frau!«
    »Meine Frau liegt dort aufgebahrt!«, sagte fast gleichzeitig ein junger Mann in altmodischer Soldatenuniform zu mir. »Ich habe so viele Jahre auf sie gewartet. Warum ist sie nicht zu mir gekommen?«
    Offenbar fanden an diesem Abend neben der von Logan noch weitere Aufbahrungen statt. Ich war sehr froh darüber, dass Geister einander weder sehen noch hören konnten, sonst hätten sich die beiden Männer wegen der armen verstorbenen (und anscheinend zweifach verwitweten) Frau, die dort drinnen in ihrem Sarg lag, womöglich noch geprügelt.
    Auf der Bank neben dem Haupteingang saß ein Mann, den ich nicht kannte, und rauchte eine Zigarette. Er grüßte uns mit einem Nicken, ohne zu bemerken, dass direkt neben ihm ein schluchzender Geist saß.
    Nur noch ein paar Schritte. Durch die Glastür sah ich Megan in der Eingangshalle stehen. Ich würde es gleich geschafft haben.
    »Mein armer, kleiner Logan.«
    Der Klang der Stimme fuhr mir durch Mark und Bein. Gina hielt mir die Tür auf, aber ich blieb wie angewurzelt stehen und drehte mich um.
    »Grandma Keeley?«
    Der Mann sprang erschrocken von seinem Platz auf der Bank auf. »Großer Gott!« Er hustete. »Sitzt da etwa einer von denen direkt neben mir?«
    Die alte Frau ignorierte ihn und tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch ab. »Ach, hallo, mein Mädchen. Ich fürchte, ich habe deinen Namen vergessen.«
    »Ich bin Aura. Wir haben uns öfter im alten Haus der Keeleys in der Calvert Street gesehen, wenn Sie Ihre Familie heimgesucht haben.«
    Der Mann drückte seine Kippe in dem mit Sand gefüllten Aschenbecher vor der Tür aus. »Ich werde mich nie daran gewöhnen«, brummte er und ging schnell durch die Tür, die meine Tante immer noch aufhielt.
    »Sie lassen mich nicht rein«, beklagte sich Logans Großmutter. »Ich darf nicht zur Aufbahrung meines eigenen Enkels.«
    »Aber am Mittwoch können Sie zur Trauerfeier kommen«, versuchte ich sie zu trösten. Zufälligerweise wusste ich, dass die Kirche, der die Keeleys angehörten, nicht versiegelt war. Noch nicht. Logan hatte mir erzählt, dass der Pater eine Spendenaktion plante, um das nötige Geld für den Umbau zur BlackBox zu sammeln.
    »Pah!« Sie winkte ab. »Da gibt es doch nichts als den Sarg zu sehen. Ich würde ihm so gern noch einmal in sein hübsches Gesicht blicken.«
    »Ich auch«, flüsterte ich. Den ganzen Tag lang hatte es mir davor gegraut, Logans Leichnam zu sehen, doch jetzt verspürte ich auf einmal heftige Sehnsucht danach, ihn noch einmal zu berühren und mir sein Gesicht einzuprägen, bevor es zu einer eindimensionalen Erinnerung auf Hunderten von Fotos verblasste.
    Die übrigen Geister hatten mittlerweile mitbekommen, dass ich stehen geblieben war, und glitten von allen Seiten auf mich zu.
    »Tut mir leid, aber jetzt muss ich leider wirklich rein«, entschuldigte ich mich bei Logans Großmutter und ließ sie schluchzend in der Dunkelheit

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