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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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flüsterte ich. »Aber ich hoffe, du lächelst gerade.«
    Einen Moment später kniete meine Tante sich neben mich. Ich hörte, wie die Metallverschlüsse an ihrer Handtasche klirrten, als sie sich bekreuzigte, und wusste, dass sie inbrünstig dafür betete, Logans Seele möge in die nächste Sphäre überwechseln und dort Ruhe finden.
    Ich halte das nicht mehr aus.
    Es grenzte an ein Wunder, dass ich es schaffte, aus dem Saal zu laufen, ohne dabei jemanden über den Haufen zu rennen. Megan rief meinen Namen, als ich an ihr vorbei durch die Eingangshalle stürmte, aber ich blieb nicht stehen.
    Grandma Keeley saß immer noch draußen auf der Bank. Ich setze mich neben sie und endlich konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Während wir gemeinsam weinten und trauerten, hielten die fremden Geister um uns herum ihre ganz eigene stumme Totenwache.
    Hinterher luden Logans Eltern ihre Verwandten und etwa hundert der engsten Freunde zu sich nach Hause ein. Brian, Nadine und Emily waren auch da, sprachen aber kein Wort mit mir. Selbst als Brian mich am Büfett versehentlich anrempelte und ich die Hälfte meiner Fruchtsaftbowle über mein Mini-Schinkensandwich schüttete, murmelte er nur eine hastige Entschuldigung und flüchtete anschließend aus dem Raum. Allerdings blieben die drei sowieso nicht lange. Wahrscheinlich weil sie als Minderjährige bei den Keeleys keine alkoholischen Getränke bekommen würden.
    Trotz meiner überstürzten Flucht aus dem Beerdigungsinstitut hielt ich mich ganz gut und schaffte es sogar, mich halbwegs normal mit Connor und ein paar von Logans Cousins zu unterhalten. Während ich ihnen mit halbem Ohr zuhörte und sogar ein paar Sätze zur Unterhaltung beitrug (es ging darum, ob die Ravens in der aktuellen Spielzeit eine Chance auf einen Meisterschaftstitel hatten), kam mir plötzlich der Gedanke, mich heimlich in Logans Zimmer zu schleichen und in seinem Bett zu verkriechen. Ich sehnte mich so sehr nach seinem Geruch. Wenn Mrs Keeley sein Bett noch nicht abgezogen hatte, konnte ich mir vielleicht den Kissenbezug stibitzen und mit nach Hause nehmen.
    Ich entschuldigte mich auf die Toilette und stahl mich gerade leise die Treppe hinauf, als über mir schrilles Gekreische und Kinderlachen laut wurde. Oben angekommen sah ich ein etwa achtjähriges Mädchen in einem dunkelgrünen Samtkleid und schwarzen Lackleder-Mary-Janes den dämmerigen Flur entlanglaufen, das sich vor Lachen ausschüttete. Im gleichen Moment streckte ein ungefähr gleichaltriger Junge den Kopf aus dem Schlafzimmer von Mr und Mrs Keeley und winkte ihr aufgeregt zu. »Jetzt ist er hier!«, rief er. »Schnell, komm zurück!«
    Das kleine Mädchen blieb schlitternd stehen, rutschte auf dem Teppich aus und fiel auf den Hintern. Während der Junge prustend mit dem Finger auf sie zeigte, tauchte hinter ihm ein etwas älteres Mädchen auf, das ich kannte. Es war Logans Cousine Elena.
    »Achtung, Danny! Gleich haben wir ihn.« Elena strich sich eine ihrem Zopf entwischte dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht. »Er kommt durch die …«
    »Autsch!«, drang in diesem Augenblick eine Stimme aus der Wand.
    Mir blieb beinahe das Herz stehen.
    Logan trat in den Gang und rieb sich die Nase. »Verdammt, ich hatte vergessen, dass das Bad versiegelt ist. Diesmal habt ihr gewonnen …« Er hielt abrupt inne, als er mich sah.
    »Logan.« Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Aura!« Logan breitete strahlend die Arme aus und ich lief wie in Trance auf ihn zu. Plötzlich war um mich herum nichts als violetter Nebel, der mich verschluckte und vollkommen in sich aufnahm. Aber als ich die Augen schloss, fühlte ich nichts. Absolut nichts.
    Logan trat erschrocken einen Schritt zurück. »Sorry, ich hab total vergessen, dass das nicht mehr geht. Oh Gott, es ist so schön, dich zu sehen.«
    Mein Herz zog sich bei seinem Anblick schmerzhaft zusammen, aber gleichzeitig war ich so glücklich, ihn zu sehen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lächeln. »Wo warst du? Ich dachte, du wärst vielleicht schon … hinübergewechselt.«
    »Wer, ich ? Ganz bestimmt nicht«, sagte er, als hätte ich ihm vorgeschlagen, sich eine Ballettaufführung mit mir anzuschauen. »Dafür hält mich hier einfach zu viel.« Er trat wieder einen Schritt auf mich zu und sah mir tief in die Augen. »Besonders du.«
    »Aber wo warst du die ganze Zeit? Warum hast du mich nicht … du weißt schon …?«
    »Warum ich dich nicht heimgesucht habe?« Logan zupfte

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