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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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nicht, mach auf.«
    »Scheinen sehr ruhige Schlangen zu sein.«
    »Sie sind eben besonders heimtückisch oder vielleicht auch tot.«
    Als er an der Schleife zog und die Schachtel öffnete, erschien ein breites Lächeln auf seinem Gesicht. »Wow. Du hast mir Kekse mitgebracht!«
    »Italienische Biscotti. Meine Großmutter hat eine Konditorei, die ziemlich berühmt ist – na ja, jedenfalls in Philadelphia.«
    Zachary nahm einen halbmondförmigen Keks heraus und biss vorsichtig davon ab, worauf ein kleines Schneegestöber aus Puderzucker auf seinen braunen Pulli rieselte. Ich widerstand dem Impuls, mich vorzubeugen und den Zucker wegzublasen.
    »Mhm, Mandel«, sagte er. »Und … Rum?«
    »Ja, aber keine Sorge. Der Alkohol verflüchtigt sich beim Backen und außerdem hast du ja mich als deine Chauffeurin.«
    »Superlecker.« Er stellte die Schachtel neben uns auf die Decke. »Vielen Dank.« Seine Stimme klang seltsam gepresst, und er starrte nachdenklich in die Ferne, während er die andere Hälfte des Kekses aß.
    Ich fragte mich, ob ich womöglich einen unverzeihlichen kulturellen Fauxpas begangen hatte. Schenkte man in Schottland Jungs keine Kekse?
    »Alles okay?«
    »Hm? Ja.« Zachary rieb Daumen, Zeige- und Mittelfinger aneinander, als wolle er den Zucker in die Haut einarbeiten. »Meine Mutter hat auch gern gebacken.«
    Ich spielte mit dem Bleistift herum und fragte mich, ob ich nachhaken sollte oder ob das Thema zu heikel war, um es zu vertiefen. Schließlich entschied ich mich dafür, ihn direkt darauf anzusprechen, statt es verkrampft zu übergehen. »Und du weißt wirklich nicht, wo sie jetzt ist?«
    »Ich weiß nur, dass sie sich entschieden hat, nicht bei uns zu bleiben. Der Job meines Vaters ist …« Er zögerte einen Moment. »Ich darf dir nicht sagen, was genau er macht, aber als ich dir erzählt habe, er sei Professor an der Uni, habe ich gelogen.« Zachary warf mir einen entschuldigenden Blick zu. »Tut mir leid.«
    »Das ist schon okay. In Baltimore ist der Hauptsitz der National Security Agency, hier gibt es eine Menge Leute, die Jobs haben, über die sie nicht sprechen dürfen.«
    »Jedenfalls ist es ein Beruf, nach dem er sein ganzes Leben ausrichten muss. Mom hatte es satt, immer die zweite Geige zu spielen und ständig umziehen zu müssen. Als mein Vater den Auftrag bekam, hierherzukommen, war das wohl der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Sie hat ihn verlassen.«
    »Warum hat sie dich nicht mitgenommen?« Autsch. Ich hätte die Frage gern zurückgenommen, aber jetzt war es schon zu spät.
    »Ich wollte nicht mit.« Zachary spielte mit der Lasche an der Keksschachtel. »Ich dachte, wenn ich mit ihr gehe, würde sie nie mehr zu ihm zurückkehren. Deswegen habe ich gesagt, dass ich lieber bei meinem Vater bleiben will.«
    »Stimmte das denn?«
    »Nicht unbedingt. Er ist total okay und wir haben keine Probleme, aber er ist nun mal ein unheilbarer Workaholic. Na ja, die beiden sind ja immer noch verheiratet, vielleicht …« Er presste die Lippen aufeinander und schwieg, als hätte er Angst, seine Hoffnung laut auszusprechen.
    »Und wie hat sie reagiert, als du ihr gesagt hast, dass du bei ihm bleiben willst?«
    Zachary schwieg. »Sie hat geweint«, antwortete er schließlich leise.
    Er tat mir so leid, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte. Obwohl ich mich manchmal fragte, ob ich vielleicht schuld daran war, dass mein Vater uns verlassen hatte, wusste ich gleichzeitig genau, dass dieser Gedanke absurd war, weil ich damals ja noch gar nicht auf der Welt gewesen war. Aber Zachary musste mit der Tatsache klarkommen, dass er die Entscheidung getroffen hatte, ohne seine Mutter weiterzuleben.
    »Hast du seitdem mal wieder Kontakt mit ihr gehabt?«
    »Gesehen habe ich sie nicht mehr.« Er kratzte sich am Ohr. »Manchmal mailt sie mir, aber sie schreibt nie, wo sie ist.«
    »Was glaubst du, warum sie nicht gefunden werden will?«
    Zachary stemmte die Hände hinter sich, lehnte sich zurück und sah zum Himmel auf. »Scheiße, es ziehen Wolken auf.«
    Im Osten schwebte eine einzelne dünne Zirruswolke vor dem Oriongürtel. Das war alles. Es war offensichtlich, dass Zachary nur das Thema wechseln wollte.
    Hatte er vielleicht Angst, dass er sonst zwangsläufig zu viel über den geheimen Job seines Vaters hätte preisgeben müssen? Ich hatte Verständnis für seine Vorsicht. Viele meiner Freunde hatten Eltern, die für die NSA , das DMP oder eine andere staatliche Behörde arbeiteten,

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