Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)
um den Tisch herum, um sie zu begrüßen, aber Gina schüttelte zuerst Zachary die Hand. »Es wurde allmählich auch Zeit, dass ich dich kennenlerne, junger Mann«, sagte sie mit gespielter Strenge. »Ich gehe Aura schon seit Wochen damit auf die Nerven, dass sie dich endlich mal mit zu uns nach Hause bringen soll.« Danach begrüßte sie seinen Vater.
»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, sagte Mr Moore lächelnd. »Wir beide haben eine wunderbare Gemeinsamkeit.«
»Aha?« Sie strahlte, als hätte er gerade verkündet, dass sie im Lotto gewonnen hätte. Anscheinend war wirklich niemand gegen diesen schottischen Akzent immun. »Und die wäre?«
Er zog galant einen Stuhl unter dem Tisch hervor und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, Platz zu nehmen. »Ihres und mein Leben ist heute vor siebzehn Jahren um einen wunderbaren jungen Menschen bereichert worden.«
Gina starrte ihn mit offenem Mund an, während sie sich auf den Stuhl fallen ließ. »Heißt das, dass du heute auch Geburtstag hast?«, fragte sie Zachary erstaunt.
Er nickte.
»Und du wirst auch siebzehn? Verrückt.« Ihre Stimme zitterte leicht.
»Es wird noch verrückter«, sagte Ian Moore. »Mein Sohn ist nämlich nur eine einzige Minute älter als Ihre Nichte.«
Tante Gina sah erst ihn und dann mich an, als würde sie mit dem Gedanken spielen, nach meiner Hand zu greifen und schleunigst von hier abzuhauen.
»Zach ist der letzte Mensch, der vor dem Shift geboren ist«, erklärte ich ihr. »Und ich der erste.«
»Und was … was bedeutet das konkret?«, stammelte sie. »Wie kannst du überhaupt so sicher wissen, dass du die Erste warst?«
In diesem Moment klopfte es erneut an der Haustür.
»Die Pizza!«, rief Zachary. »Ich hatte schon Angst, verhungern zu müssen.«
Er und sein Vater eilten hinaus, um Mr Pomeroy zu helfen, und kamen kurz darauf mit drei großen weißen Pizzakartons, einer Flasche Rotwein und ein paar Dosen Cola zurück, die sie auf den Tisch stellten.
Mr Moore zog einen Hundertdollarschein aus seinem Portemonnaie und reichte ihn Mr Pomeroy zusammen mit einem der Kartons. »Teilen Sie sich die Pizza mit dem Fahrer unseres Wagens. Er steht direkt vor dem Haus. Und wenn Sie vielleicht so freundlich sein könnten, uns noch Besteck zu besorgen?«
Ich musste grinsen. In der Schulcafeteria war mir schon aufgefallen, dass Zachary Pizza grundsätzlich immer nur mit Messer und Gabel aß.
Nachdem Mr Pomeroy das Besteck gebracht hatte, die Pizzastücke verteilt und die Getränke eingeschenkt waren, wandte sich Gina an Zacharys Vater. »Also, Mr Moore, wie haben Sie …«
»Bitte nennen Sie mich doch Ian.«
Sie ging nicht darauf ein. »Wie kommt es, dass Sie so viel über uns wissen?«
»Ich bin Sonderermittler beim MI-X . Der MI-X ist das britische Pendant …«
»Ich weiß, was der MI-X ist. Aber was hat das alles mit meiner Nichte zu tun?« Ihre Stimme klang angespannt, als ahnte sie schon, dass die Antwort ihr nicht gefallen würde.
»Aura ist für uns von ganz besonderem Interesse. Genau wie Zachary.« Er deutete mit der Gabel auf seinen Sohn. »Wenn auch in einem etwas geringeren Maße.«
Zachary verengte die Augen, dann legte er sein Besteck hin und griff mit der Hand nach dem Pizzastück.
Sein Vater nahm es stirnrunzelnd zur Kenntnis, bevor er fortfuhr. »Ich habe getan, was in meinen Kräften stand, um die Leute vom DMP davon zu überzeugen, dass Aura für sie von keinerlei Bedeutung ist. Das ist einer der Gründe, warum ich hierher in die Vereinigten Staaten versetzt wurde.«
»Nehmen Sie mir die Frage bitte nicht übel«, sagte Gina vorsichtig, »aber warum ist meine Nichte für Sie von solcher Bedeutung?«
Ian Moore trank seinen Wein in einem Zug aus und schenkte sich nach. »Als Aura noch nicht auf der Welt war, bin ich einmal ihrer Mutter begegnet. Ihrer Schwester, Maria.«
Ich sah ihn fassungslos an. »Aber vorhin im Auto haben Sie doch noch behauptet, Sie hätten meine Mutter nie persönlich kennengelernt.«
»Das habe ich auch nicht.« Er schwenkte nachdenklich den Pappbecher in seiner Hand. »Aber wir sind einmal zur selben Zeit am selben Ort gewesen, und ich habe den Verdacht, dass die Umstände der Geburten unserer beiden Kinder mit etwas zusammenhängen, das uns passiert ist – einem Ereignis, über das ich aus Sicherheitsgründen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sprechen darf. Bedauerlicherweise.« Er wich unserem Blick aus und trank noch einen Schluck von seinem Wein.
Ich nahm all
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