Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)
rein gar nichts erinnere, seit ich mir den Kopf gestoßen habe.
»Ich versuche gerade zu verstehen, warum ich im Krankenhaus bin«, sage ich schnell. »Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich von meinem Schreibtischstuhl gefallen bin, und jetzt finde ich mich mit lauter Piercings im Krankenhaus wieder. Was ist passiert?« Rei grinst mich hinter dem Rücken meiner Mutter an.
»Oh, meine Süße.« Sie läuft zu meinem Bett und umarmtmich. »Ich habe dich vermisst!« Diese Aussage überrascht mich nach all dem Spaß, den meine Mutter im Einkaufszentrum mit Taylor hatte. Ich dachte, die beiden hätten so viel gemeinsam. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, meine Süße. Du warst gar nicht du selbst. Erinnerst du dich nicht, dass du dir Löcher in deine Ohren hast stechen lassen?«
»Nein.«
»Erinnerst du dich, dass du dich hast tätowieren lassen?«
»Ein Tattoo? Wann habe ich mich tätowieren lassen?« Ich vermeide es, Rei anzusehen. Ich könnte ihm unmöglich ins Gesicht sehen und dabei ernst bleiben.
»Oh, meine Kleine. Erinnerst du dich daran, dass du Dad eine Flasche auf den Kopf geschlagen hast?«
»
Was
habe ich gemacht? Warum hätte ich das tun sollen? Geht es ihm gut?«
»Na ja«, ihre Augen füllen sich mit Tränen. »Sie haben ein paar Tests mit ihm gemacht. Und was du getan hast, ist wahrscheinlich seine Rettung. Sie haben herausgefunden, dass seine Leber schwer geschädigt ist. Wenn er weiter so viel getrunken hätte, dann wäre er wahrscheinlich sehr bald gestorben.«
Oh. Auch wenn ich nicht gerade verrückt nach diesem Typen bin, wünsche ich ihm doch nicht den Tod. »Wird er wieder gesund?«
Sie schnieft. »Es ist komisch. Als sie heute Morgen seinen Verband gewechselt haben, ist ihnen aufgefallen, dass die Wunde viel schneller heilt als erwartet. Sie haben ihm heute Morgen Blut abgenommen. Jetzt müssen wir auf das Ergebnis warten, um zu sehen, ob seine Leberwerte besser geworden sind.«
Ich denke an letzte Nacht und die Energie, die ich meinem Vater gegeben habe. Es ist die gleiche Energie, mit der ich Reis Kopfschmerzen vertreibe. Auch wenn Rei behauptet, dass ich besser als Aspirin bin, weiß ich nicht genau, welche Wirkung die Energie hat. Kann es sein, dass ich etwas mit der schnellen Heilung der Wunde zu tun habe? Während ich mir darüber Gedanken mache, funktioniert mein Mund wie auf Autopilot. »Wann wird er wieder nach Hause kommen?«
»Er hat noch viel vor sich, Liebling. Es wird eine Weile dauern, bis sie ihn wieder nach Hause lassen. Aber wenn er zu Hause ist, müssen wir ihm helfen.«
Ich hasse den Gedanken, mit meinen Eltern und einem Therapeuten Friede, Freude, Eierkuchen zu spielen, aber trotzdem muss ich es vorschlagen: »Vielleicht sollten wir eine Familientherapie machen.«
»Ich denke, das ist eine gute Idee.«
Bis um halb sieben füttert Rei mich Löffel für Löffel, um mich dazu zu bringen, mein Abendessen zu mir zu nehmen. Einen für Rei, einen für Saya … Dann kommen Yumi, Robert und Saya. Nachdem sich alle begrüßt haben, entschuldigt sich meine Mutter, um meinen Vater zu besuchen. Aber irgendetwas ist komisch an der Art, wie meine Mutter und Yumi sich begrüßen. Zwischen ihnen gibt es eine Art Spannung, die ich zwar fühlen kann, aber deren Ursache ich nicht kenne. Ich sehe Rei an, aber er scheint es nicht zu bemerken.
Saya hüpft auf dem Bett auf und ab und spielt mit den Knöpfen, die das Bett hoch und runter bewegen, während Yumi und Robert mitleidige Kommentare über meine allergische Reaktionmachen. Wenn Yumi sich unbeobachtet fühlt, bemerke ich, wie sie mich misstrauisch mustert. Ich frage mich, wie viel sie weiß und ob sie gesehen hat, wie Taylor und Rei sich in der Auffahrt geküsst haben. Nach einer Weile zeigt Robert Saya eine Box mit Plastikhandschuhen, die an der Wand hängt. Er erklärt ihr, wie man sie aufblasen und loslassen kann, sodass sie ein anstößiges Geräusch machen und durch den Raum … und bis in den Flur fliegen. Saya, Robert und ich finden das viel lustiger als Yumi, Rei oder die Krankenschwester, die hereinkommt und sagt, dass die Besuchszeit vorbei ist. Dabei ist es erst Viertel vor acht.
Als die Krankenschwester sie herausscheucht, beugt sich Rei vor und kitzelt meinen Fuß. »Denk an das, was ich dir über das Herausploppen gesagt habe.«
Verdammt, das ruiniert meine Chance auf Schlaf. Der Doktor will mich über Nacht zur Beobachtung dabehalten. Aber was passiert, wenn Taylor mehr Zeit damit
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