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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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verbringt, mich zu beobachten als die Krankenschwestern? Wenn ich während eines Traums meinen Körper verlasse und Taylor wieder hineinschlüpft, dann würde sie wahrscheinlich nicht nur gegen Seth aussagen, sondern auch Rei für ihre allergische Reaktion büßen lassen. Ich kann nicht zulassen, dass das passiert. Zum Glück ist es einfach, in diesem fremden Bett wach zu bleiben. Aus dem Flur kommen lauter seltsame piepsende Geräusche. Außerdem schaut alle paar Stunden eine muntere Krankenschwester herein und misst Fieber.
    Als meine Mutter und Rei am nächsten Tag kommen, um mich abzuholen, ist mein Gesicht schon wieder fast komplettabgeschwollen. Ich kann es kaum erwarten, diese dämlichen falschen Fingernägel zu entfernen. Aber als Erstes will ich meine Anziehsachen wechseln. Meine Mutter hat mir eines von Taylors T-Shirts mitgebracht und diesen grauenhaften roten Tanga von Victoria’s Secret.
    Auch zu Hause in meinem Schrank und in meinen Schubladen finde ich nur Taylors Zeug.
    »Mum!«, brülle ich. »Wo sind alle meine Klamotten?« Ich hätte so gerne meine normale Unterwäsche und meine Wanderschuhe, für die ich sechs Wochen arbeiten musste.
    »Du hast sie in Müllbeutel gepackt und mir gesagt, dass du sie loswerden willst«, erklärt meine Mutter, die vor dem Leinenschrank steht und nach einem Nagellackentferner mit Aceton sucht.
    »Nein, nein, nein! Bitte sag mir, dass du sie nicht weggeworfen hast!«
    »Sie sind noch in der Garage.«
    »Juhuu!«
    Rei zwickt mich in den Nacken. »Ich hole sie«, bietet er an.
    Während er losgeht, wische ich mit meinem Arm Taylors Make-up von meiner Kommode und in den Mülleimer. Ihr teurer iPod Touch liegt auch dort, zusammen mit Schmuck, und ich frage mich, was ich damit tun soll. Verdammt! Wo ist die Schachtel mit den Kondomen? Ich muss sie loswerden, bevor meine Mutter sie findet!
    »Hier«, Rei lässt zwei volle Plastik-Mülltüten auf den Boden fallen.
    »Gott segne dich!« Ich reiße eine Tüte auf und halte glücklich meine Anziehsachen im Arm. Sie riechen nach Garage.
    Als ich meine weiße Baumwollbikini-Unterwäsche, Jeans, ein T-Shirt und den mir so vertrauten Kapuzenpulli von Rei anhabe, setzen Rei und ich uns an den Küchentisch und ich bade meine Finger in einer Schüssel mit Nagellackentferner. Ich will mit Rei über Seth reden und darüber, was ich dem Staatsanwalt sagen soll. Soviel ich weiß, muss ich immer noch vor Gericht aussagen. Aber meine Mutter setzt sich zu uns, und so dreht sich unsere Unterhaltung darum, wie sehr Aceton stinkt und wie stark die Kopfschmerzen sind, die man davon bekommt.
    »Also Rei«, ihre Stimme hat den gleichen angespannten Tonfall, den sie annimmt, wenn sie jemandem ein Haus mit zu hohen Strahlungswerten verkauft, »deine Mutter und ich haben uns unterhalten, und sie ist ein bisschen besorgt, dass du und Anna … dass ihr zusammen seid.«
    Wenn ich könnte, würde ich Rei jetzt helfen, seinen heruntergefallenen Kiefer vom Tisch abzukratzen, aber leider nehmen meine Hände gerade ein Acetonbad.
    »Nicht, dass
ich
ein Problem damit hätte. Ich dachte immer, ihr würdet ein süßes Paar abgeben«, betont sie.
    »Mum!«
    »Ich war mir nicht sicher, ob du dich erinnerst, also wollte ich es lieber ansprechen.«
    »Mum!«
    »Denn Reis Mutter hat gesehen, wie ihr euch in der Auffahrt geküsst habt … «
    »MUM!« Wie schaffe ich es nur, dass diese Frau zu reden aufhört? »Mach dir keine Sorgen darüber! Wir sind nicht zusammen.«
    »Anna, mein Schatz. Yumi macht sich Sorgen über Reis vollen Stundenplan, und sie will sichergehen, dass er nicht abgelenkt wird, wenn er sich für die Uni bewirbt. Ich bin mir sicher, du verstehst das.«
    Ich wende mich Rei zu. »Lenke ich dich ab?«
    »Nein.«
    »Okay. Dann werde ich jetzt meine Krallen los und dann lass uns spazieren gehen.«
    Es ist ein sonniger, warmer Tag und alles ist grün. Ich liebe Grün. Es ist meine Lieblingsfarbe.
    »Wie geht es deinem Kopf?«, frage ich, als wir den Weg zwischen unseren Häusern entlang Richtung Wald laufen.
    »Es geht schon.«
    »Es tut noch weh, oder?«
    »Ein bisschen«, gibt er zu.
    »Okay, lass uns ausprobieren, ob ich es immer noch kann.« Ich schließe meine Augen, verharre still und sauge die Energie um mich herum auf. Die Bäume scheinen ihre Energie gerne mit mir zu teilen. Ich strecke mich Richtung Sonne aus und merke, dass ich immer noch das Gute aus dem Universum aufnehmen kann. Umgeben von einer Wand aus Fleisch, ist es nicht so einfach,

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