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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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in Richtung Treppe, »hat mich in der Nacht immer wieder geweckt.«
    »Du solltest es meiner Mum mal zeigen.«
    »Warum? Ist sie Ärztin oder was?«
    »Wow, du musst dir deinen Kopf wirklich schlimm angehauen haben.« Rei setzt sich eine Stufe weiter nach unten auf die Treppe, aber auch so ist er immer noch größer als ich.
    »Ich habe ihn mir wirklich verdammt hart gestoßen. Ich kann mich an ganz schön viele Dinge nicht mehr erinnern.« Taylor kämmt mit ihren Fingern durch ihr Haar. »Au!«
    »Lass deinen Kopf mal in Ruhe und lass mich deine Pupillen sehen.« Er nimmt ihr Gesicht zwischen seine Hände und sieht für eine Minute in ihre Augen. Für eine Sekunde runzelt er ganz leicht die Stirn. »Sie haben ihre Größe nicht verändert. Macht dir das Licht etwas aus?«
    »Nein. Bist du jetzt auch Arzt?«
    Rei schüttelt den Kopf, ohne zu lächeln, und redet in einem Tonfall weiter, der verrät, dass er nicht sagt, was er denkt. »Manchmal landet jemand beim Aikido auf seinem Kopf. Man lernt, worauf man achten muss.« Er schaut noch mal ein paar Sekunden lang in ihre Augen. Seine Brauen ziehen sich leicht zusammen.
    Sie lehnt sich vor und sieht direkt in Reis Augen. »Hallo? Nach was suchst du da drinnen?«
    Rei zwinkert und lässt seine Hände in den Schoß fallen. »Ich weiß nicht so genau. Bist du wirklich vom Stuhl gefallen?«
    »Ja. Hast du dir das Ding schon mal angesehen. Es fällt schon fast auseinander.«
    »Ich weiß. Deine Mum wollte dir schon lange einen neuen kaufen.«
    »Aha.«
    »Was meinst du damit, dass du dich an manche Dinge nicht mehr erinnern kannst? An was erinnerst du dich denn nicht mehr?«
    »Hmm … an meinen vollen Namen zum Beispiel – ist Anna nicht eine Kurzform?«
    Rei reißt seinen Mund vor Erstaunen so weit auf, dass er sich dabei fast den Kiefer ausrenkt. »Du erinnerst dich nicht einmal an deinen eigenen Namen?«
    »Ich weiß, dass ich Anna Rogan heiße.«
    »Annaliese Grace Rogan.«
    »Oh.« Sie nickt gedankenverloren. »Das klingt schön. Wo ist mein Führerschein?«
    Rei grinst. »Du
hast
keinen Führerschein.«
    »Du machst Witze.«
    »Tja, deine Mutter hatte nie Zeit, dir das Autofahren beizubringen. Mein Vater wollte dir diesen Sommer Stunden geben.«
    Taylor schaut entnervt an die Decke und lehnt sich zurück. »Kein Führerschein. Das ist verdammt scheiße! Wie soll ich denn in die Schule kommen?«
    »Du nimmst mit mir zusammen den Bus.«
    »Den Bus.« Sie erschaudert. »Großartig. Und was ist mit dem Typ im Wohnzimmer?«
    »Dein Vater?«
    Sie zuckt mit den Schultern. »Wahrscheinlich.«
    Rei sieht sie nervös an und flüstert: »Anna, dein Vater ist seit Jahren Alkoholiker. Erinnerst du dich denn nicht daran?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Was ist mit meiner Mutter?«
    »Sie ist in Ordnung, aber selten zu Hause. Weißt du noch? Sie verkauft Immobilien.«
    »Ist er ein fieser Alkoholiker oder ein friedlicher?«
    Rei presst die Lippen aufeinander. Er zögert und zuckt dann mit den Schultern. »Man kommt am besten mit ihm zurecht, wenn man ihm aus dem Weg geht.«
    »Was meinst du damit?« Wieder wirft sie sich ihr Haar über die Schulter.
    »Ich meine das.« Rei reicht hoch und zeichnet mit seinem Zeigefinger die Narbe auf meiner Stirn nach. »Das ist passiert,als du ihm einmal nicht aus dem Weg gegangen bist. Er hat dich geschlagen und du bist gegen die Küchentheke geprallt. Es ist nur ein einziges Mal passiert, und er hat versprochen, dass es nie wieder vorkommt. Anna, weiß deine Mutter, dass du dich an so viele Dinge nicht mehr erinnern kannst?«
    Taylor zuckt mit den Achseln. »Die Ärzte denken, dass es nur ein vorübergehender Gedächtnisverlust ist.«
    »Aber was, wenn es nicht wieder weggeht? Das sind keine kleinen Sachen, die man einfach so vergisst. Das sind wichtige Dinge! Erinnerst du dich an mich?«
    »Denke schon. Sind wir nicht zusammen?«
    Rei grinst. »Wow! Na ja, ich bin dein Freund, aber zusammen sind wir nicht. Für dich bin ich vermutlich eher so was wie ein Bruder.«
    »Wirklich?«
    Wirklich?
    »Ja.«
    So ist das also. Daran kann ich mich gar nicht erinnern. »Was sind wir dann? Einfach Nachbarn?«
    Rei lächelt immer noch. Offensichtlich findet er den Gedanken, dass wir zusammen sind, sehr lustig. »Wir sind seit Ewigkeiten befreundet.« Er hört auf zu lächeln und seufzt. »Eigentlich ist das gar nicht witzig.«
    »Nein«, stimmt sie zu und zieht die Knie an. »Ganz und gar nicht.«
    »Seth ist heute auch nicht in der Schule gewesen. Ich glaube

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