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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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Hängesessels erinnert ihn an meinen nächtlichen Besuch.
    »Letzte Nacht hast du gar nicht geträumt, richtig?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Und Taylor war schon tot, oder?«
    Ich nicke.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    Ich habe nichts gesagt, weil ich zuerst meinen Körper zurückbekommen wollte und Angst hatte, dass er sich zu viele Sorgen macht, und weil ich mich dafür geschämt habe, dass ich meinen eigenen Körper verloren habe. Und der eigentliche Grund? In dieser Dimension habe ich keine Stimme, keine Worte, keine Möglichkeit, ihm die komplizierten Details des ganzen Dramas zu berichten.
    Ich muss ziemlich zerknirscht aussehen, denn Reis Stimme wird ganz sanft. »Es tut mir leid«, sagt er, als er sich auf sein Bett setzt. »Das muss ein ziemlicher Schock gewesen sein, als du nach Hause gekommen bist und jemand in deinem Körper war.«
    Ich reiße meine Augen ganz weit auf, um ihm zu zeigen, dass das Wort »Schock« dafür noch untertrieben ist.
    »Hast du versucht, sie aus deinem Körper herauszubekommen?«
    Ich nicke heftig.
    »Was ist das Problem? Es ist dein Körper. Kannst du sie nicht einfach herausziehen?«
    Ich schüttle den Kopf. Es macht mich langsam halb verrückt, nicht sprechen zu können. Ich muss einen Weg finden, um mit Rei besser zu kommunizieren. Sein Zimmer ist so sauber, man könnte vom Boden essen. Das ist verdammt schade, denn im Staub könnte ich mit den Fingern schreiben. Auf dem Tisch liegt ein Bleistift. Es gelingt mir zwar, ihn aufzuheben, aber ich kann ihn nicht gut genug kontrollieren, um mit ihm zu schreiben. Alles, was ich zustande bringe, sind ein paar Striche. Ich lasse den Stift wieder auf den Tisch fallen und sehe mich verzweifelt um.
    »Schon okay, Anna«, tröstet er mich. »Wir finden einen Weg. Du kannst einen Stift heben, aber nicht damit schreiben … «
    Rei legt mit dem Fuß den Hebel der Steckdosenleiste um und wartet, bis der Computer hochfährt. Währenddessen gibt er mir ein paar einfache Aufgaben. Kannst du das Buch bewegen? Nein. Kannst du ein Blatt Papier hochheben? Ja. Er scheint nach einem magischen Gewichtslimit zu suchen, das nicht zu schwer für mich ist. Ich will ihm nicht seine Illusionen rauben, aber ich glaube, dieses Limit gibt es gar nicht. Ich kann die Dinge um ihn herum nur bewegen, weil er mir Energie gibt. Rei scheint ein viel höheres Energielevel zu besitzen als die meisten anderen Menschen. Wahrscheinlich liegt das an der Meditation, die er in seinem Schlupfwinkel macht. Bei mir zu Hause ist das ganz anders. Meine Eltern und Taylor haben einen so negativen Einfluss auf mich, es fühlt sich an, als müsste ich die Energie mühevoll durch einen dünnen Strohhalm saugen.
    Bei mir zu Hause könnte ich den Stift wahrscheinlich nicht hochheben.
    Der Computer ist hochgefahren und Rei klickt auf das Word-Symbol. Auf dem Bildschirm erscheint ein weißes Dokument. »Kannst du tippen?«
    Er rückt mit seinem Stuhl ein Stück vom Bildschirm weg und lässt mich an die Tastatur. Aber plötzlich sieht er mich neugierig an und fragt: »Kannst du eigentlich durch mich hindurchgleiten?«
    Keine Ahnung. Ich strecke meine Hand nach seiner aus, um herauszufinden, ob sie sich so solide anfühlt wie Taylor oder wie ein lebloses Objekt, durch das ich hindurchgreifen kann, wenn ich will. Er bewegt seine Hand auf meine zu, und als wir uns berühren, fühlt er sich fest und beruhigend an, wie ein Anker, der mir Halt gibt.
    »Das ist so cool! Es ist, als würdest du vibrieren.« Er starrt staunend wie ein kleines Kind auf meine Hand an seiner. Als seine Finger sich wie immer um meine legen wollen, sinken sie jedoch durch meine Hand hindurch und bilden eine lockere Faust. »Das ist komisch.« Er klingt enttäuscht. »Aber du kannst deine Hand nicht durch meine hindurchbewegen.«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Seltsam.« Rei lehnt sich in seinem Stuhl nach hinten. »Zurück zur entscheidenden Frage. Kannst du tippen?«
    Ich sauge ein bisschen von Reis Energie auf, bevor ich mit meinen Fingern unkoordiniert auf dem Keyboard herumhacke …
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.
    Ja, ich kann tippen.
    »Gut! Das macht alles einfacher. Also fang von vorne an. Erzählmir, was passiert ist, seit ich dich gestern Nachmittag zu Hause abgesetzt habe.«
    Ich brauche eine ganze Menge von Reis Energie, um die Geschichte aufzuschreiben, aber das scheint für ihn okay zu sein. Er lehnt sich vor und liest mit. Ab und zu unterbricht er mich mit einer Frage. Als ich fertig bin, lehnt er sich mit einem

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