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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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besorgten Gesichtsausdruck zurück.
    »Ich hätte mit ihm zum Wasserfall gehen sollen. Dann könnte ich wenigstens bezeugen, dass er unschuldig ist.«
    Wenn ich in meinen Körper zurückkehren könnte, könnte ich seine Unschuld bezeugen.
    »Hmm, das ist das nächste Thema, über das wir reden müssen. Wie bekommst du sie aus deinem Körper raus?«
    Ich habe keine Ahnung. Ich versuche immer wieder, sie irgendwie aus meinem Körper zu schieben. Aber wie du siehst, schaffe ich es nicht, durch Menschen hindurchzugreifen. Ich kann nicht in sie hinein, also kann ich sie auch nicht aus meinem Körper schubsen.
    »Wie ist sie überhaupt in dich reingekommen?«
    Das ging nur, weil ich nicht in meinem Körper war. Vielleicht hat sie mich am Wasserfall gesehen und gedacht, dass sie bei mir zu Hause schnell in mich hineinschlüpfen kann, während ich am Wasserfall bin.
    Rei denkt nach. »Also bist du in einer anderen Dimension?«, fragt er schließlich.
    Ich denke schon. Es ist der gleiche Ort, an den ich immer gehe.
    »Und Taylor hat deinen Körper gekidnappt?«
    Ich nicke still.
Ich denke, du solltest ihr nicht zeigen, dass du
weißt, dass sie nicht ich ist.
    »Du hast recht. Ich werde nichts sagen.«
    Ich habe keine Ahnung, wie sie damit durchkommen will. Können Menschen mit einer Gehirnerschütterung wirklich so einen schlimmen Gedächtnisverlust haben? Sie kannte nicht mal meinen vollen Namen.
    »Das kann schon passieren. Und jetzt kennt sie deinen vollen Namen. Ich habe ihn ihr gesagt.«
    Ich habe das Gefühl, dass sie dir noch ganz schön auf die Nerven gehen wird.
    »Das ist schon in Ordnung. Weißt du«, sagt er ganz ruhig, »ich dachte die ganze Zeit, dass etwas an dir komisch ist. Deine Augen. Sie sahen irgendwie … fremd aus.«
    Ich frage mich, ob meine Mutter einen Unterschied bemerken wird oder ob Rei mich von allen Menschen auf der ganzen Welt am besten kennt. Rei presst für eine Minute fest gegen einen Punkt zwischen seinen Augenbrauen und seine rot-grüne Aura färbt sich indigoblau.
    »Okay, lass uns das Ganze mal logisch betrachten. Was hätte sie gemacht, wenn sie nicht in deinen Körper gekommen wäre?«
    Sie hätte ins Licht gehen sollen. Aber ich habe keines gesehen. Ich weiß nicht, ob ich einfach unaufmerksam war oder die Sonne zu hell geschienen hat. Oder es gab einfach kein Licht für sie.
    »Gut, also aus irgendeinem Grund ist sie nicht in das Licht gegangen. Was ist sie also: ein Geist, der von dem Körper eines Lebenden Besitz ergriffen hat.«
    So, wie er es sagt, klingt es ziemlich finster. Ich nicke.
    »Kannst du nach ›besessen + Geist‹ suchen? Lass uns doch mal sehen, was das Internet dazu sagt.«
    Ich gebe die magischen Worte ein und drücke auf die Enter-Taste … und, voilà, es erscheinen unglaubliche neun Millionen Ergebnisse.
    Ich schaue übertrieben erstaunt, und er lächelt zum ersten Mal seit Langem. Kein breites Grinsen, aber genug, um mir für die nächsten Minuten Energie zu geben.
    »Vielleicht sollte ich mir die Ergebnisse mal näher ansehen. Kannst du nachsehen, wo Seth steckt?«
    Ich mache Word wieder auf.
Und was soll ich tun, wenn ich ihn gefunden habe?
Rei will sicherlich nicht, dass Seth mich sieht.
    »Finde ihn einfach, guck nach, ob es ihm gut geht, und erzähl mir, wo er ist.«
    Gut, ich bin gleich wieder da.
    Seth ist jetzt ein bisschen weiter Richtung Süden gewandert. Ich finde ihn in einem Wald, nicht mehr als 40 Kilometer von uns entfernt. Er bewegt sich schnell. Ich wünschte, ich würde sein Ziel kennen. Wo bekommt er etwas zu essen und zu trinken her? Was geht in ihm vor? So schlimm die Situation im Moment auch für ihn sein mag, ich will gar nicht daran denken, wie furchtbar es werden kann, wenn ich nicht mehr in meinen Körper zurückkomme.
    Ich kehre in Reis Schlafzimmer zurück, bevor er den ersten Artikel über Geister fertig gelesen hat. Sobald er mich sieht, macht er mir am Computer Platz.
    Es geht ihm gut. Er läuft durch den Wald zwischen St. Alban und Milton.
    »Also ist er gar nicht so weit von hier. Komm, lass ihn uns herholen.«
    Ich brauche einen Moment, um zu erkennen, dass Reis Idee gefährlich ist.
    Was willst du mit ihm machen, wenn du ihn gefunden hast?
    »Ich überzeuge ihn, dass es am besten ist, wenn er zur Polizei geht und die Sache klarstellt«, antwortet er. »Du hast selbst gesagt, dass es nicht seine Schuld war.«
    Es spielt keine Rolle, was ich sage – keiner kann mich hören. Die Polizei wird der anderen Anna Rogan zuhören,

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