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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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und die wird erzählen, dass Seth Taylor in den Wasserfall gestoßen hat.
    »Er ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist.«
    In der Schule ist er für seine Verhaltensauffälligkeit bekannt. Und alle Freunde von Taylor haben gesagt, dass sie sich mit ihm treffen wollte, und sie haben ihn nicht gerade besonders positiv beschrieben.
    »Woher weißt du das?«
    Ich war in der Schule und habe gehört, wie sie mit der Polizei geredet haben.
    »Okay.« Rei lehnt sich zurück und rollt auf dem Bürostuhl hin und her, während er die schlechten Nachrichten verdaut. »Wie kann ich Seth dann helfen? Ich kann ihn nicht einfach alleine da draußen herumlaufen lassen.«
    Er scheint einen Plan zu haben. Lass ihn machen. Er war schon oft beim Camping und er kann sich selbst verteidigen. Wenn er sich bis morgen Nachmittag noch nicht bei dir gemeldet hat, bringe ich dich zu ihm.
    »In Ordnung.« Rei macht ein Pokerface und dreht sich zu seinem Computer. Aber seine Farbe verrät mir, dass er mit dem Kompromiss absolut nicht glücklich ist. Eine Aura der Ablehnung umgibt ihn.
    Die Luft fühlt sich an, als wäre eine negative Welle in den Raum geschwappt. Ich bin mir sicher, dass meine Weigerung, ihn zu Seth zu bringen, der Grund für Reis verändertes Energielevel ist. Plötzlich höre ich, wie eine Autotür zuschlägt, dann eine zweite. Ich schwebe genau in dem Moment zum Fenster, als es an der Tür klingelt.

13
    Beim Ton der Klingel schaue ich warnend zu Rei rüber.
    Er sieht, wer vor der Tür steht, und murmelt eines dieser japanischen Wörter, die er mir nie übersetzen will.
    »Warte hier«, sagt er zu mir.
    Keine Chance! Ich schwebe an der obersten Treppenstufe – außer Sichtweite. Als Rei die Tür öffnet, schaut die Polizei erwartungsvoll herein.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sind Sie Rye Ellis?«, fragt der kahlköpfige, kleine Beamte, den ich schon in der Schule gesehen habe.
    »Rei Ellis«, korrigiert er.
    »Okay, Rei. Wir sind von der Polizei. Ich bin Officer Daigle und das ist Officer Mooney. Wir wollen Ihnen ein paar Fragen über Seth Murphy stellen.«
    Selbst wenn Taylor direkt zur Polizei gegangen wäre, wären die beiden Beamten nicht so schnell vor Ort. Außer …
    Ich beame mich schnell zu der Stelle im Fluss, wo sich Taylors Körper befindet. Der Birkenzweig hängt ins Wasser, und auf dem durchweichten Boden am Ufer sind Dutzende Abdrücke von schweren Stiefeln.
    Sie wissen Bescheid.
    Rei kann der Polizei nur sehr wenig über Seth sagen. Er erzählt von dem gestohlenen Handy, der Nachricht auf seinem Spind und berichtet, dass er seit gestern Abend nichts mehrvon ihm gehört hat. Die Polizei fragt Rei über mich aus. Wahrscheinlich hat Taylor keine Zeit verloren und die Polizei angerufen, sofort nachdem Rei gegangen ist. Rei erzählt ihnen von meiner Gehirnerschütterung und meinem Gedächtnisverlust. Er sagt das den Polizisten sogar zweimal. Bevor sie gehen, gibt der kleine, glatzköpfige Polizist Rei seine Karte und bittet ihn anzurufen, wenn er von Seth hört.
    Rei zerknüllt die Karte langsam in der Hand und sieht zu, wie der Streifenwagen rückwärts aus seiner Einfahrt fährt und sich auf mein Haus zubewegt. Dann rennt er die Treppe hinauf und nimmt dabei zwei Stufen auf einmal. »Anna!« Er stoppt kurz bevor er durch mich hindurchläuft. »Sorry. Die Polizei ist auf dem Weg zu Taylor. Kannst du zuhören gehen, was sie sagt?«
    Ich? Bei einer privaten Konversation zuhören? Klar, warum nicht.
    Zwanzig Minuten später bin ich zurück – wütend auf Taylor und besorgt um Seth. Rei steht an seinem Schlafzimmerfenster und beobachtet, wie das Polizeiauto wegfährt. Er hört, wie sich die Tastatur bewegt.
    Sie hat beschrieben, was Taylor anhatte und wie die Knöpfe von ihrem Oberteil abgesprungen sind und sich ihre Fingernägel zurückgebogen haben. Keiner kann das wissen, außer er war da oder hat die Leiche gesehen. Sie haben sie übrigens gefunden – ich habe nachgeschaut.
    Rei sitzt auf der Bettkante und liest, was auf dem Monitor steht.
    »Warte mal. Du meintest vorher, dass ihre Bluse zerrissen ist, als Seth sie gepackt hat. Sind wirklich
alle
Knöpfe abgerissen?«Ich kann erkennen, dass sein Versuch, sich die Szene vorzustellen, ziemlich drastisch ausfällt. »Wow, das ist echt … schlecht.«
    Es war eine wirklich dünne Bluse. Aber das wirkt trotzdem ziemlich belastend.
    »Ja, da hast du recht.«
    Wenn ich sie aus meinem Körper herausbekomme, gibt es keinen Zeugen.
    »Weißt du, was?«, sagt

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