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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
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soeben berichtet
wurde, und zu ihrer raschen Genesung kann ich nur gratulieren, weiter so“.
    Dann begann Wolff zu erzählen, wie er sich die
weitere Arbeit der Mordkommission vorstellte. Ihm war anzumerken, wie
spitzbübisch er sich freute, seine eigenen Dienstanweisungen elegant
unterlaufen zu haben. Hanson tat erstaunt. Wolff brauchte nicht zu wissen, dass
Gerber ihm diese Nachricht schon hinterbracht hatte.
    „Haben Sie sich mit der neuen
Informationstechnik schon angefreundet?“ fragte Wolff und deutete mit seinem
Kinn auf den aufgeklappten Laptop.
    „So leidlich“, antwortete Hanson.
    „Den Kollegen in Kiel und hier in Berlin habe
ich auch solche Dinger zur Verfügung stellen lassen. Sollen ganz passable
Führungsinstrumente sein, über weite Entfernungen selbstverständlich. Ich
glaube, Sie werden sich schnell in diese Technik reinfummeln, Dag“.
    Irgendwie hatte Hanson plötzlich ein Gefühl,
dass etwas Wolff nervös werden ließ. Nicht dass Rebecca mit Jörg, ihrem Chef,
abseits standen und von Wolff wenig Beachtung fanden. Nein, Wolff selbst schien
etwas in petto zu haben, das ihm offensichtlich schwer viel, es auszusprechen.
Er redete um den heißen Brei. Wäre er jetzt in seinem Büro, würde er sich
wieder umständlich seinen Hänger stopfen und erst zur Sache kommen, wenn die
ersten Rauchwolken aus seiner Pfeife quollen.
    Hanson überlegte, was den Alten belastete. Waren
es die zurückliegenden Mordermittlungen, die nicht von der Stelle kamen. Sicher
stand der Alte deswegen unter Druck. Keine Frage, sicher setzten ihn die Medien
in arge Bedrängnis, weil die Morde immer noch einer Aufklärung harrten. Politik
und Öffentlichkeit waren diesbezüglich nicht zimperlich. Für einen Hund, der
geprügelt werden soll, findet sich schnell ein Knüppel, dachte Hanson. Wie
gerne würde er für den Alten die Dresche kassieren, war er es doch, der für das
Versagen der Kommission verantwortlich war.
    „Dag, haben Sie sich mein Angebot einmal gründlich
überlegt? Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?“
    Auch du liebe Zeit, was für ein Angebot meinte
der Alte, überlegte Hanson angestrengt. Nichts, aber auch gar nichts fiel ihm
ein. Verzweifelt und mehr hilfesuchend schaute Hanson zu Rebecca. Sie lächelte
zurück. Wie auch sollte Rebecca ihm helfen. Jedoch, Rebeccas Lächeln erinnerte
ihn an etwas. Genau, es war das gleiche wissende Lächeln von Eingeweihten, wie
es ihm Mitte April von Röschen entgegen strahlte, als er bei ihr im Vorzimmer
saß und unfreiwillig von Wolffs Plänen erfuhr.
    „Eilt es denn so sehr, ist Herr ...“
    „Vorgestern gestorben“, antwortete Wolff. Ich
muss bis spätestens zum Monatsende einen Nachfolger präsentieren. Dag, das ist
ihre letzte Chance, Chef der Kieler Kriminalpolizei zu werden, greifen Sie zu“.
    Hanson überlegte und wurde nachdenklich, war
völlig in sich gekehrt und schloss die Augen.
    Plötzlich, wie auf einer anderen
Bewusstseinsebene, eilte seine bisherige Dienstzeit an ihm vorbei, lag sein
ganzes bisheriges Leben vor ihm, jeder Lebensabschnitt, aufgereiht wie an einer
Perlenschnur.
    Er erinnerte sich, wie er als junger Kommissar
Karriere machen wollte. Alles musste sich damals diesem Ziel unterordnen,
nichts schien ihm zu jener Zeit wichtiger. Ein Fakt, der die Ehe mit Hellen in allen
Fugen ächzen ließ. Hellen hatte alles mit stoischer Gelassenheit ertragen und
so den Fortbestand der Ehe gerettet. Dann sah er in die Zukunft, sah wieder
Stress auf sich zukommen, sah die vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen,
die er als Chef der Kripo wahrnehmen musste und sah wieder die gleichen Geister
auftauchen. Dann sah er Rebecca vor seinem Bett stehen und ihn anlächeln und
wusste, diese neue Liebe würde es schwer haben und sah das Scheitern dieser
Verbindung wie ein böses Omen voraus, nähme er Wolffs Angebot an. Nein, er
musste es ablehnen. Sonst würde sich alles wiederholen, das konnte er sich und
Rebecca nicht antun, zu schnell würde das neue Glück zerbrechen. Und dann die
Administration der Kripo, angebunden auf dem Chefsessel, nichts war
langweiliger. Wie sollte er seine Beutegier auf diesem Sessel befriedigen?
Nein, er wollte das Angebot ausschlagen, er brauchte die Jagd.
    Hanson schaute flehentlich zu Rebecca, so als
sollte sie Wolffs Drängen irgendwie beantworten.
    Wenn Hanson bis eben noch glaubte, Rebecca war
eingeweiht, wusste er es jetzt besser. Sie war genauso überrascht wie sein
Freund Jörg. Beide lächelten ihn jetzt erstaunt

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