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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
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Beginn
einiger Ermittlungen durch vielversprechende Spuren oder Hinweise von einer
Euphorie getragen wurde, die ihn dann Vieles übersehen ließ.
    Er sah zu Gerber hinüber, der mit seinen Leuten
etwas abseits an einem großen Baum stand. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe
kreiste zu ihren Füßen. Er winkte Hanson zu sich her. Sie hatten etwas
entdeckt.
    Nummerntafeln, schwarze Ziffern auf weißem
Grund, steckten schon im Schnee. Sie bezeichneten die Reifenspuren, die
Rangierspuren, die Zigarettenkippen. Die Ziffer vier markierte eine Stelle, die
von Gerbers Taschenlampe beleuchtet wurde. Es war klar, hier hatte jemand
gepinkelt. Goldgelbe Abtropfspuren waren in den Schnee eingesickert.
    „Wenn wir Glück haben, Hanson, lassen sich im
eingesickerten Urin noch Übergangsepithelien aus der Harnröhre nachweisen und
wenn hier nicht der Raucher, von dem die vier Kippen stammen, gepinkelt hat,
haben wir ein zweites DNA-Muster von einer anderen Person.“
    Damit der tauende Schnee nicht noch mehr den
eingesickerten Urin verdünnen konnte, befahl er einem Kriminaltechniker,
vorsichtig den löchrigen, goldgelb gefärbten Schnee abzutragen. Die darunter
liegenden großen Mooskissen stach der Beamtee mit einem Spaten aus und sicherte
sie mit einer Plastikschachtel.
    „Kippen und Mooskissen gleich heute früh zur
Analyse ins LKA, und“, bat Hanson weiter, „über die Staatsanwaltschaft den
entsprechenden Gerichtsbeschluss beantragen“.
    „Apropos Staatsanwaltschaft, hat einer überhaupt
schon die Staatsanwaltschaft von den beiden Doppelmorden in Kenntnis gesetzt“,
fragte Gerber zu Hanson gewandt.
    „Ich denke, dass Wolff oder sein Adjutant sich
darum gekümmert haben. Verwundert bin ich schon, dass noch keiner von der
Anklagebehörde hier erschienen ist. Hoffentlich schicken sie uns nicht den Voß
auf den Hals. Dieser Klugschwätzer würde die Ermittlungen mehr blockieren als
vorantreiben,“ gab Hanson leise zurück, dass kein anderer die Antwort hören
konnte.
    Nachdem alle Spuren vermessen, fotografisch
dokumentiert und gesichert waren, machten sich die beiden Freunde zu Fuß auf
den Rückweg. Den Wagen ließen sie zurück, denn die eingesetzten Kräfte mussten
noch alle Sicherungsutensilien und Beleuchtungseinrichtungen sowie den alten
Generator wieder zusammenpacken. Hanson übergab den Fahrzeugschlüssel einem
Kriminaltechniker.
    Der Mond hatte den Zenit schon überschritten,
warf aber immer noch genügend Licht in den Waldweg.
    Hanson und Gerber stapften durch eine immer
dünner werdende Schneedecke.
    „Wenn das Tauwetter weiter so anhält, werden wir
wohl in den frühen Mittagsstunden die Lichtung spurentechnisch absuchen können.
Und jetzt, Dag, möchte ich mich mit zwei Technikern von hier absetzen, denn der
Mercedes mit dem Leichnam wartet in der Polizeigarage auf eine Spurensuche, mit
der ich hoffentlich gegen zehn Uhr fertig sein werde“.
    „Gut, dann machen wir um elf Uhr einen zweiten
Versuch zu einer ersten Besprechung. Schauen wir mal, was wir bis dahin alles
zusammen getragen haben. Informiere bitte alle anderen über den
Besprechungstermin. Anschließend, eventuell nach der Besprechung, möchte ich
mit dir in die Wohnung des toten Dr. Beyer fahren“.
    „Wo hat der eigentlich gewohnt?“
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Gerber.
    „Haller soll sich darum kümmern. Hagen, wenn du
bei dem Toten Ausweispapiere findest oder ihn einwandfrei identifiziert hast,
melde dich bei mir“.
     
    Als Hanson dem toten Bachner näher kam, sah er
ihn, lang aufgeschossen, in feinsten Zwirn gekleidet, Voß, Staatsanwalt seines
Zeichens.
    „Mist“, fluchte Hanson vor sich hin, „wie ich
befürchtet habe, hat man uns doch tatsächlich den Voß, diesen Schwätzer, als
zuständigen Staatsanwalt beschert. Wenn der mir diesmal wieder blöd kommt“,
zürnte Hanson weiter, „bekommt er eine volle Breitseite von mir verpasst und
wenn er zehnmal der Herr des Strafverfahrens ist“.
    Der erschossene Bachner wurde gerade von einem
Bestatter geborgen und abtransportiert. Hanson und Pelka, der bei den
LKA-Beamten geblieben war, tauschten sich kurz aus. Nennenswertes konnte sein
Stellvertreter nicht berichten.
    „Wie immer werden wir auf die
Spurensicherungsberichte einen Tag warten müssen“, war mit einem Schuss
Resignation von Pelka zu hören.
    Diese Leute ließen sich einfach nicht zur Eile
treiben. Und wenn der Himmel auf die Erde fiele, sie benötigten ihre Zeit. Ohne
Hast und Eile machten sie ihren

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