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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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gewesen sein. Die Kreaturen der Unterwelt werden ihn wohl für zu gering geschätzt und ihn zurückgelassen haben. Später muss dann der Heuler hier vorbei gekommen sein. Der Kleine war für ihn bestimmt eine mickrige, aber leichte Beute.“
    Als Antwort darauf zischte Beelzebub durch die Zähne und Recht hatte er. Wenn er diesem Köter noch einmal begegnete, würde er ihm die Leviten lesen.
    Betreten ließ Reinecke die Ohren hängen. „Das ist gemein!“, jammerte er. „Ich will bei dir bleiben, großer Meister! Ich kann noch so viel von dir lernen!“
    Sein Idol atmete schwer, er würde die Jungs vermissen, alle miteinander.
    „ Kommt ihr auch mal wieder zurück?“, fing Flux da an zu brüllen. „Mir wird langsam tierisch langweilig! Außerdem würde ich zu gerne wissen, was es da die ganze Zeit zu tuscheln gibt! Ich will die Geschichte auch hören!“ Zu seinem Verdruss bekam er aber nur eine abgespeckte Version des Ganzen zu hören. Der alte Kater berichtete freilich auch ihm von seinem Entschluss, verlor sich dabei aber nicht in Details. Der kleine Flux fand das alles sehr merkwürdig, aber was erwartete er? Der Mantichora war schließlich ein Erwachsener und die verstand er nur höchst selten lückenlos. Eines war ihm aber klar, die Reise musste weitergehen, ob nun mit oder ohne ihren Bewacher. Reinecke war da leider nicht so schnell abzuspeisen, er bettelte und bat, so lange, bis sein Meister ein Einsehen hatte.
    „ Also schön. Begleite mich, wenn es dein Wunsch ist. Wir werden in mein altes Revier zurückkehren. Wenn wir Glück haben, verlieren meine Verfolger auf dem Weg unsere Spur.“
    Schweifwedelnd begrüßte Reinecke dieses Entgegenkommen: „Und dann zeigst du mir alles, was ich wissen muss! Wenn sich dann noch ein Bösewicht blicken lässt, dann zerreiße ich ihn in der Luft!“
    Nun machte Flux doch noch ein langes Gesicht, schließlich hatte er den quietschlebendigen Enfield sehr gern gewonnen.
    „ Wir sehen uns wieder!“, versprach dieser zum Trost und reichte ihm das rechte Vorderbein zum Abschied. „Ganz bestimmt!“
    Sein selbst gewählter Lehrer nickte zustimmend: „So wird es sein.“
    Trotzdem, sehr leicht fiel Flux der Abschied nicht und da war er nicht der Einzige.
    Sogar Beelzebub begann leise zu mosern.
    „ Wir finden eine Mutter für dich“, versicherte Leon.
    Calep war der Einzige, der sich nichts anmerken ließ. „Freunde kommen und gehen“, war sein Motto, „auf meinen Reisen musste ich schon oft Abschied nehmen. Die nächsten Freunde sind nicht weit, das wirst du schon sehen.“
    Flux nahm sich diese Worte zu Herzen, als sie nur kurze Zeit später aufbrachen und die beiden Weggefährten immer weiter hinter sich ließen.
     
    „ Folge mir nun, mein junger Schüler“, bat der Mantichora, als die anderen aus seinem Blickfeld entschwunden waren, „auch vor uns liegt noch ein weiter und beschwerlicher Weg. Wir statten meiner alten Freundin, der Amphisbaena einen Besuch ab … und mögen wir alle wohlbehalten unser Ziel erreichen.“
    Reinecke wedelte aufgeregt mit der Wolfsrute: „Ich folge dir auf dem Fuße, Meister.“
     
    „ Wie seid ihr dem alten Kater eigentlich begegnet?“, wollte Calep nur wenige Minuten später wissen, diese Geschichte kannte er schließlich noch nicht. Also erzählte Flux sie ihm bereitwillig.
    „ Wie bitte?“, unterbrach ihn der Hobgoblin zwischenzeitlich, er wollte einfach nicht glauben, dass Leon gegen den Mantichora in einem Kampf gewonnen hatte.
    „ Natürlich hat er das!“, protestierte Flux und es wurmte ihn sehr, dass sein Bruder wieder einmal kein Wort der Selbstverteidigung ergriff. Calep lachte nur erheitert, das wurmte den Jüngsten natürlich nur noch mehr. „Eines Tages wird Leon auch dich mächtig beeindrucken!“, war er sich schmollend sicher. „Ganz bestimmt!“
    Als würde die Sonne Flux Trost spenden wollen, schien sie an diesem Nachmittag und am folgenden Tag besonders strahlend und lockte damit allerhand Bewohner auf das Grasland. An dem türkis schimmernden Flusslauf stillten sie ihren Durst und auch die Luft war erfüllt von buntem Treiben. Flux konnte viele verschiedene Vögel ausmachen, darunter waren auch einige, die er zuvor niemals gesehen hatte. Auf Steinen und kleineren Felsen sonnten sich prächtig glänzende Eidechsen. Flux kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und entsprechend groß war seine Enttäuschung, als das bunte Gewusel gegen Nachmittag drastisch nachließ. Der Kompass wies ihnen den Weg und

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