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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Minotauren, zwei Mädchen, die einander glichen wie ein Ei dem anderen und die sicher noch nicht einmal so alt wie Kleopatra waren und dazu noch ein höchstens dreijähriger Knabe.
    „Papi hat uns etwas mitgebracht! Wie schön!“, sofort bestaunten alle drei den Besuch und Kleopatra wurde noch mulmiger. „So schöne Flügel! So ein schönes Kleid!“, die Mädchen waren hingerissen und eine nahm sogleich ohne zu fragen Kleopatra auf ihre Handfläche. „Wie eine Prinzessin!“
    „Einen Moment!“, platzte es nun aus ihr heraus. „Ich bin eine Prinzessin!“ Doch anstatt sich zu fürchten, lachten die Mädchen nur und tanzten ausgelassen im Kreise herum, dass Kleopatra ganz schwindelig wurde. Die Eltern warfen sich derweil fragende Blicke zu und der Bulle zuckte unbeholfen mit den Schultern.
    Anfänglich sprang auch der Kleinste ausgelassen durchs Zimmer, doch plötzlich hielt er inne und begann dicke Tränen zu weinen, sofort kamen seine Schwestern herbei und die eine hielt ihm Kleopatra hin. „Sei vorsichtig“, bat das Mädchen, Kleopatra kullerte noch mit den Augen, nun wurde sie auch schon recht unsanft ergriffen und hatte die Faxen endgültig dicke.
    „Verflixt noch einmal!“, Kleopatra war binnen einer Sekunde gewachsen und der Knabe fand sich neben ihr am Fußboden wieder. „So springt man doch nicht mit einer Prinzessin um!“
    Für wenige Sekunden war es still, dann bettelten die Mädchen sie auch schon um ihr schönes Kleid an. „Das passt und steht nur mir“, war die Antwort, „seid froh, dass ich euch nicht in Grottenolme verwünsche.“ Dabei kniff sie die Augen zusammen und starrte alle drei böse an, doch anstatt vor Ehrfurcht etwas von ihrer hellbraunen Farbe zu verlieren, kicherten die Mädchen nur.
    „Wenn wir die Fee weiter verärgern, macht sie ihre Drohung wahr“, hauchte die Mutter und endlich fühlte sich Kleopatra so respektiert wie es ihr gebührte.
    „Ihr habt großes Glück, dass ich heute in Gönnerlaune bin.“ Strafend sah sie zu dem Bullen, der tatsächlich zurückwich.
    „Verzeih’ meinem Mann, dem dummen Kerl und meinen Kindern“, eilig schaffte die Mutter ihre Sprösslinge zur Seite, „was können wir tun, um deinen Zorn zu mildern?“
    „Mal überlegen …“, Kleopatra legte übertrieben die Stirn in Falten und der Minotaurus schlug vor:
    „Ich könnte loseilen, um einem Löwenkentauren das Fell über die Ohren zu ziehen und es dir zu schenken.“ Statt sich zu freuen, schüttelte sich die Fee jedoch.
    „Das ist kein gutes Geschenk für eine Prinzessin“, zischte die Frau, „außerdem sind sie gefährlich, sie haben doch schon deinen Bruder auf dem Gewissen.“
    „Aber das Fell und der Skalp, den wir haben, sind schon mottenstichig und …“
    „Danke, nein“, mit einem Ruck erhob sich Kleopatra, „lieber wäre es mir, man brächte mich wieder hinaus.“
    „In die Wüste?“, die Zwillinge hielten kurz die Luft an. „Dort ist es doch viel zu heiß und gefährlich!“
    „Mein Gefolge gibt gut Acht auf mich“, konterte Kleopatra, „mein edles Ross und mein Leibwächter waren nur kurz … austreten.“
    „Ein Ross? Eine Garde? Vielleicht auch ein Schloss?“, die Mädchen waren verzückt und ihr Brüderchen zog die Schnauze kraus. „Und eine Kutsche? Ein schmucker Prinz?“
    Mit Würde nickte Kleopatra, „Alles, wie es sich gehört!“ Die Minotaurusfrau stieß ihren Mann an, er machte eine kurze Verbeugung, näherte sich dann und bot Kleopatra die Hand.
    „Der Weg hinaus führt durch ein Labyrinth, ich bringe dich hindurch.“ Er fasste sie bei der Hand, vernahm ein Knurren und spitzte die Ohren, wieder ertönte der Warnruf und vom Zimmereingang her sprang ihm blitzschnell etwas auf die Schulter. Spitze Zähne bohrten sich in sein Ohr und die Frau fing fürchterlich an zu kreischen.
    „Auf den Tisch, Kinder!“, die Mädchen folgten dem Befehl, die Mutter setzte den Buben hinzu, bevor sie sich selbst auf einen der stabilen Stühle rettete. „Lasst euch nicht beißen oder kratzen, Kinder, hört ihr mich? Das ist ein dreckiges, kleines Ungeheuer! Die Wunden werden sich entzünden! Prinzessin, schnell!“
    Doch Kleopatra dachte ja gar nicht daran. „Kratzefuß!“ Der Wirbelwind hielt inne und der um sich schlagende Minotaurus auch. Die kleine Harpyie ließ vom Stierohr ab, legte den Kopf schief und gab einen Laut der Freude von sich. „Ja, ich bin auch glücklich, dich zu sehen. Aber nun lass’ den guten Mann in Frieden, vor dem brauchst du

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