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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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trainieren.“ Der Jungdrache ließ die Zunge aus dem Rachen hängen und Orion unterbrach sich selbst, „Hier riecht es nach Kratzefuß.“
    „Eigentlich wollte ich sie ja heute baden“, fiel es Leon ein, „aber meine Pläne sind im Sande verlaufen.“
    „Zu viel Wasser schadet in diesem Falle vielleicht auch“, brummte Drac’o, „Harpyien sind keine Fische.“ Hilfreich war es in jedem Fall so weit, dass es Orion keine Mühe machte, der Spur zu folgen.
    „Ein Gemäuer? Hier?“, seine Brille zurechtrückend, inspizierte der Greif das Gebilde. „Höchst interessant.“
    „Und Kratzefuß? Und Kleopatra?“, wollte Drac’o wissen.
    „Sind höchst wahrscheinlich hineingegangen.“
    „Und Akiko?“, murmelte Leon, doch nun schüttelte Orion den Kopf, die Amazone konnte er nicht erschnüffeln. „Warum sind sie dann hineingegangen?“
    „Wir werden es herausfinden“, beschloss Orion, „und Akiko wird in der Zwischenzeit hoffentlich Gelegenheit haben, sich abzureagieren.“
    „Himmeldonnerwetter!“, die Amazone stopfte die Kristallkugel zurück in ihre Umhängetasche und trat mit Wucht gegen den Stein, in dessen Schatten sie verweilt hatte. Nun biss sie die Zähne zusammen und schnaubte. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein! Soeben hatte sie mit Morgana Kontakt aufgenommen und das ätherische Wesen hatte ihr versichert, dass ein Fehler bei der Auswahl der Brüder und Schwestern im Zeichen des Taiji unmöglich sei. Außerdem hatte sie Akiko gebeten, zur Gruppe zurückzukehren, denn ihrer Auffassung nach konnten die Auserwählten nur gemeinsam ihr Ziel erreichen.
    „Unfug!“, Akiko ballte die Fäuste. „Sie hat doch in ihrer eigenen Prophezeiung verkündet, dass zwar alle Auserwählten die Zukunft beeinflussen, doch nur einer Person wird es gelingen, den Feind zu besiegen! Ich bin am qualifiziertesten dafür! Ich bin stark und eine gute Dämonenjägerin.“ Als sie noch lamentierte, näherten sich von hinten mehrere hochgewachsene Wesen auf leisen Katzenpfoten.
    „Ich gehe zuerst hinein“, verkündete Orion, „ich bin der Älteste und habe die Verantwortung – he!“ Drac’o hatte sich wortlos an ihm vorbeigeschummelt, er ließ kleine Flammen aus seinen Nüstern aufflackern, um einen Weg zu beleuchten. „So warte doch!“, Orion eilte hinterher, auch Leon wollte folgen, doch er passte nicht so recht durch den schmalen Einstieg und sein Partner riet: „Du brichst dir noch die Beine. Es ist besser, du wartest hier.“
    „Hilfe!“, langsam aber sicher wurde es Kleopatra zu kurios, sie war zwar aus ihrem kurzen Nickerchen erwacht, doch auch mit geöffneten Augen war es dunkel um sie herum. Der Raum war viel zu eng und die Wände seltsam warm, ganz als würden sie leben. Sofort kam ihr ein schrecklicher Verdacht. „Hilfe! Ich wurde gefressen! Zu Hilfe!“ Im selben Augenblick wurde es wieder hell um sie herum und man hatte sie auf einem klobig gezimmerten Tisch abgesetzt. „Nicht gefressen – den Göttern sei Dank!“ Sie atmete tief durch und ihr Blick fiel erst auf die großen, schweren und dunklen Hände des Entführers, wanderten über seine muskelbepackten Arme hinauf zu dem unglaublich breiten Hals, auf dem der massive Kopf eines schwarzen Stieres mit weit ausladenden, spitz zulaufenden Hörnern thronte. Unweigerlich schreckte Kleopatra zurück, nun starrte sie auf die breiten Plattfüße des Wesens. „Ein Zweibeiner mit einem Stierkopf? Das kann doch nur ein Minotaurus sein … sind das Pflanzenfresser oder doch nicht?“ Schon saß ihr ein Kloß im Hals und es wurde nicht besser, als auch noch ein zweiter Minotaurus aus einem hinteren Teil des unterirdischen und nur durch wenige leuchtende Steine erhellten Zimmers nahte. Im Gegensatz zu dem ersten Exemplar trug dieser Minotaurus keinen Lendenschurz, sondern ein grünbraunes Kleid aus derbem Stoff, das Fell des Kuhkopfes war beigeblond und die Haut recht hell. Einen Moment lang betrachteten sich die Rindermenschen eingehend. Die verkleinerte Kleopatra schluckte trocken. „An mir ist eindeutig zu wenig dran für ein Festessen!“
    „In der Sonne drohte der Schmetterling zu vertrocknen“, begann nun der Minotaurus schleppend zu sprechen, während die Kuhaugen der Frau auf Kleopatra hafteten.
    „Das ist kein Schmetterling, sondern eine Fee!“
    „Sehr richtig“, konnte jene nicht an sich halten, demonstrativ verschränkte sie die Arme, „ich möchte sofort dorthin zurück …“ Mit lautem Getöse erschienen drei weitere

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