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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Lotosblüten funkelten ihn ihre braunen Augen an und binnen Sekunden war ihr Gesicht purpurrot. Ein Stein traf ihn mitten an der Stirn, wüstes Geschrei folgte. „Flegel! Lustmolch! Wenn ich dich erwische, mache ich dich zur Schnecke!“ Ein zweiter Kiesel folgte dem ersten und Leon nahm die Hufe in die Hand.
    „Na, nu“, Orion spitzte die Ohren, „woher kam das Geschrei?“ Doch schon trat Leon aus dem Unterholz, kreidebleich und mit zwei kleinen Platzwunden an der Stirn.
    „Wer war das?“, fuhr Flux hoch und Kleopatra hielt inne.
    „Oh weh.“ Sie fing an zu schielen, Kratzefuß schielte zurück. „Hatte Akiko nicht was gesagt bevor sie ging …?“
    Hastig kramte Flux Orchideenblüten und Kräutersalbe hervor, doch er hatte die Wunden noch nicht einmal versorgt, als Akiko auch schon auftauchte, nun wieder bekleidet, aber immer noch mit hochrotem Kopf. Sie zückte ihren Kunai-Dolch und murmelte etwas von einem Frevel, der bestraft werden müsse. Sofort war Orion zur Stelle, bat darum, dass sie sich beruhige und nahm ihr auch die Waffe ab, er schaffte es jedoch nicht, sie zu packen. Schon war sie neben Leon und während er sie noch entsetzt anstarrte, fing er sich auch schon eine ordentliche Ohrfeige ein.
    „Spinnst du?“, wie von der Tarantel gestochen sprang Flux auf, sein Gesicht färbte sich grün und diese Verwandlung war schneller vollführt, als jede zuvor. „Was soll das?“, Funken sprühten aus seinen Nüstern, doch er fand keine Beachtung.
    „Spanner!“, sie kniff die Augen zusammen und trat kräftig zu, dahin, wo es besonders wehtat.
    „He!“, Drac’o holte mit seinem Schwanz wie mit einer Peitsche aus und nun hatte auch Akiko eine dicke Backe. Sie atmete tief durch und drehte den Kopf:
    „Zu deinem Glück sind den Amazonen Drachen heilig, aber das solltest du trotzdem nicht noch einmal tun!“ Wie ein Stier schnaubte sie, drehte sich herum, riss Orion ihre Waffe aus der Pranke und entfernte sich.
    „He!“, wutentbrannt folgte Drac’o ihr. „Das Gleiche gilt für dich!“
    „Dicke Luft“, Kleopatra ließ die Bürste sinken, ihrer neuen Freundin standen sämtliche Haare und Federn zu Berge. Schnaubend sprang sie auf und wetzte los, als hätte auch sie mit der Amazone noch ein Hühnchen zu rupfen. „Warte!“, nun wollte auch Kleopatra nicht tatenlos bleiben. Orion und Leon blieben als einzige zurück:
    „Wenn ich mir die Freiheit heraus nehmen darf, was zum Henker war nun los?“ Als die Schmerzen abgeklungen waren, sah Orions Partner beschämt zur Seite, das war alles sein Fehler. Wieder einmal war er mit traumwandlerischer Zielsicherheit mitten hinein ins Fettnäpfchen getreten.
    „Verstehe“, der Greif hörte sich die ganze Geschichte an und wusste zuerst nicht recht, ob er lachen oder weinen sollte. In seiner Weisheit vermied er dann beides.
    „Ich habe doch nicht gewusst, dass sie badet ...“
    „Natürlich nicht.“
    „Aber sie unterstellt mir einen Vorsatz ...“
    Der Greif ging nur kurz in sich. Es half alles nichts, abgesehen von der unangenehmen Wahrheit. Während seines Studiums in der Bibliothek hatte er vielerlei aus den Büchern erfahren, auch über das Volk der Kentauren war einiges im Laufe der Zeit vermerkt worden, jedoch kaum Positives. Wann immer die Lektüre von ihnen berichtete, wurden sie mit den dunklen, unbändigen Kräften der Natur verglichen. Wo sie auch auftauchten, bedrängten und verschleppten sie der Sage nach alle Frauen, die nicht bei drei das Weite suchten. Ungezügelt und triebgesteuert untergruben sie jegliche gesellschaftliche Moral, kannten keinen Respekt und führten sich schlimmer auf als jedes wilde Tier. Ehrfurcht kannten sie nicht, ihr einziges Ziel war die Befriedigung ihrer Gelüste – so hieß es zumindest.
    Abscheu packte Leon, als Orion ihm alles erklärte, er hatte doch in keiner bösen Absicht gehandelt. „Daher guckten mich schon im Heim viele Besucher ganz entsetzt an, als man mich ihnen vorstellte.“
    „Vorurteile sind tückisch und beinahe unsterblich. Ich spreche aus Erfahrung. Uns Greife beschreibt man in alten Werken als Ungeheuer, die vom Himmel herabkommen, um Ochsengespanne samt Pflug und Bauer zu verschleppen.“
    „Aber ich habe noch niemandem jemals etwas Böses gewollt … schon gar keinem Mädchen.“ Auf den Boden starrend dachte er an seine Tante Brunhilde und deren Herde. Es waren recht raue Gesellen darunter gewesen, aber sicher keine hirnlosen Unholde.
    „Das Problem besteht vornehmlich darin, dass

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