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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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mich nicht zu retten.“ Zwar verzog Kratzefuß ein wenig die Mundwinkel, doch dann sprang sie freiwillig auf den Fußboden herab. Die Mädchen waren unterdessen leicht schockiert und ihr Vater sehr verdattert.
    „Gehört das auch zu deinem Fußvolk?“
    „Also erstens heißt sie Kratzefuß und zweitens ja.“ Die Harpyie schnaubte verächtlich und spreizte leicht ihre Flügel, dabei fixierte sie den zuckenden Stierschwanz des Minotaurus, jederzeit zu allem bereit.
    „Nach meinem Oberleibwächter ist ihr der Schutz meines Lebens anvertraut und wie man sieht, geht sie ihrer Pflicht gewissenhaft nach.“
    „So“, der Minotaurus kratzte sich am Schädel, „ist das also.“
    „Ein Labyrinth und ich habe die Spur verloren!“, Orion war der Verzweiflung nahe. „Ich kann Kleopatra nirgends riechen!“
    „Wir irren hier schon viel zu lange herum“, brummte Drac’o und schnupperte erneut, er bog um eine Ecke, trat in den linken Gang einer Verzweigung, dann wieder nach rechts und nahm erneut Witterung auf. Nach der Fee roch es zwar nicht, dafür aber nach Moschus, das war ihm schon am Eingang aufgefallen. Ohne lange zu zögern folgte er der Spur, Orion schlich geknickt hinterher.
    „Was bin ich nur für ein mieser Verantwortungsträger! Erst lasse ich Akiko davonlaufen, dann verlieren wir auch noch Kleo und Kratzefuß aus den Augen, hoffentlich ist ihnen nichts geschehen, das würde ich mir nie verzeihen!“
    „Denen geht es garantiert prächtig …“
    „Ich würde jetzt wirklich gerne diese gastliche Stätte verlassen“, bohrte Kleopatra, doch erneut spitzte der Bulle die Ohren.
    „Verzeih’, dort draußen schleicht jemand durch die Gänge“, grunzte er, holte tief Luft und blökte durch die Wandöffnung in das Labyrinth hinein, zur Antwort erklang ein Zischen, ein Schatten folgte und nun kniff ein Raubtiergebiss dem Minotaurus in seinen Schwanz.
    „Mein Armer!“, jaulte die Mutter und auch die Kinder bemitleideten ihn sehr.
    „Drac’o!“
    „Fürchte dich nicht!“, Orion marschierte herein und sträubte die Federn. „Ich werde dich retten!“ Er warf den Kopf herum, starrte den hünenhaften Minotaurus an und zog den Kopf ein, dann aber riss er sich zusammen und hob die rechte Vorderpranke.
    „Halt, halt, halt! Großes Missverständnis!“
    „Wie?“, alle verharrten augenblicklich.
    „Darf ich vorstellen? Meine Freunde Drac’o und Orion – Herr Minotaurus und seine Familie“, Kleopatra schaute sich suchend um, „und wo ist mein treues Ross?“

Kapitel XII - Das Geheimnis der Amazone

    „Und das mir…“, Leon schaute zu den Dünen, dann zum Eingang des unterirdischen Labyrinthes. Er spitzte die Ohren, wieder hörte er etwas in der Ferne, war es etwa eine Frauenstimme? Sollte er bleiben oder gehen? Nun war auch noch Löwengebrüll zu vernehmen und es kam näher. „Wo bleiben sie nur?“, hektisch warf er den Kopf herum, das Keifen war nun deutlich zu vernehmen, mehrere große Gestalten nahten und zwei von ihnen trugen etwas, das sich heftig schlagend und tretend seiner Haut erwehrte.
    Zunächst traute er seinen Augen nicht, doch es war keine Fata Morgana, ganz in der Nähe galoppierten die Leontokentauren an der Ruine vorbei, angeführt vom Pascha und wenig beeindruckt von Akikos Verwünschungen. Wie in Trance sah Leon sie vorübereilen und sich langsam wieder entfernen, als ein Ruck durch ihn ging und er hinterhereilte, mit seinem Speer in der Hand und der Furcht im Nacken. „Wartet doch, ich bitte euch!“
    Doch erst als sich der Spieß dicht neben dem Anführer in den Sand bohrte, stoppte dieser und fuhr herum, er riss den Speer an sich und Leon schreckte vor seiner eigenen Tat zurück. Der Pascha zeigte ihm die Zähne, genau wie sein Harem, unter ihnen war leider nicht die Dame, die Leon vor dem Ameisenlöwen gerettet hatte.
    Geschmeidig setzte der Rudelanführer eine Tatze vor die andere, mit zitternder Hand wies Leon in Richtung Akiko, sein Kontrahent schüttelte das Haupt, dass sein wallendes Haar flog. Er nahm den Speer in beide Hände, spannte die Muskeln an, brach ihn entzwei und schleuderte die Teile davon. Unweigerlich trat Leon nach hinten. Akiko war gebändigt von drei starken Löwenfrauen und er fühlte sich schrecklich unterlegen.
    „Vielen Dank, dass Sie uns hinausgeführt haben und nichts für Ungut“, bat Orion, als sie wieder ins Tageslicht hinaustraten.
    „Nichts zu danken“, fand die Minotaurusfrau und ihr Mann nickte, die Kinderchen schauten mit großen Augen

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