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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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der lügt eigentlich nie. Wir sind wirklich keine Ungetüme.“
    „Es gibt eben zwei Arten von Monstern“, grinste der Satyr, „die einen sind wirklich bösartig, die anderen werden nur falsch verstanden.“

Kapitel III - Die Höhle der Bestien

    „Ohne mich rechtfertigen zu wollen“, gesellte sich der Oberbonze nach ausgelassenem Tanz wieder zu den Wanderern, „das Chimärenmännchen erbeutete vor wenigen Tagen einen der unseren, daher machten wir Jagd auf es.“ Orion nickte verständig, er wusste aus eigener Erfahrung, wie unbeliebt sich Fleischfresser machen konnten.
    „Typisch“, brummelte Kleopatra gelangweilt vor sich hin, „wenn alle Vegetarier wären, so wie ich, dann gäbe es solche Probleme nicht.“
    „Richtig“, kam es von Calep, was sie sehr verwunderte, „dann hätten wir schon längst sämtliche Pflanzen vertilgt und wären alle zusammen ausgestorben.“
    Bedauernd zuckte der dicke Ziegenelbhäuptling mit den Schultern. „So ist die Wildnis nun einmal: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Kralle gegen Huf. Manchmal gewinnt der Jäger, manchmal der Gejagte und hin und wieder wird aus dem Raubtier selbst eine Hauptmahlzeit.“ Angewidert verzog Kleopatra das Gesicht.
    „Und wie soll es nun weitergehen?“, brummte Orion nach einer ganzen Weile. „Die restliche Chimärenfamilie habt ihr euch zum Feind gemacht.“
    „Mit denen werden wir schon fertig“, glaubte der Satyr, der mit seinen Kumpels nahte. „Wir brauchen nur noch einen gescheiten Plan, wie wir ohne zu stehlen an Mais und Kartoffeln kommen.“
    „Doch wer ernten will, muss vorher sähen!“, krähte Calep dazwischen und plötzlich sahen alle zu Kleopatra.
    „Ich werde diesen Gestalten bestimmt kein Feld herbeizaubern“, beschwerte sie sich.
    „Weil du es nicht kannst!“
    „Kann ich wohl!“ Während sich die beiden wieder zankten, nickte der Greif:
    „Recht hat sie! Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen.“
    „Wir ja haben Ackergerät“, erinnerte sich der Silen, „aber wir nicht können umgehen damit.“
    Als Flux das hörte, grinste er und stieß seinen Bruder an: „Keine Panik, Leute, wir zwei sind Profis.“ Schleunigst wurden nun Hacken, ein Pflug und Saatgut herbeigeschafft, dazu auch noch der Puka in Stiergestalt und nachdem man eine geeignete Stelle gefunden hatte, zeigten die Brüder dem Faulenzerpack, wie man ein ordentliches Feld anlegte.
    „Ich frage gar nicht erst, wem ihr das ganze Zeug abgeluchst habt“, brummelte Calep, stattdessen half er lieber tatkräftig mit, genau wie Orion und Pazu. Nur Kleopatra blieb zurück, für solch niedere Arbeit war sie sich viel zu fein. Nichtsdestotrotz nahm auch sie den Dank der Ziegenelben nach getaner Arbeit vier Tage später gerne an:
    „Das war doch selbstverständlich!“ Ziemlich böse wurde sie, als alle nur grinsten und man den wahren Helfern dankte. Die Ziegenelben nahmen die vergangenen Tage ungewohnt harter Feldarbeit natürlich wieder als willkommenen Anlass für eine neue Freudenfeier.
    „Ob unsere Eltern wohl auch gerade von der Feldarbeit heimkehren?“, fragte sich Flux und folgte Leons Blick, der auf Pazu gerichtet war. Die kleine Dämonin kaute gedankenverloren an ihren Fußnägeln und schien eine der wenigen noch kompletten Familien im Camp anzuhimmeln.
    „Wir müssen unbedingt eine Heimat für sie finden“, seufzte Leon, „die Frage ist nur, wer wohl eine Dämonin adoptieren würde?“
    „Das wird nicht einfach“, sah Flux es genauso, doch Leon blieb zuversichtlich:
    „Ich hatte damals auch schon fast die Hoffnung aufgegeben … Niemand wollte mich adoptieren. Elfenkinder, Feen, Wichtel, alle fanden eine neue Familie. Ich sah sie gehen und neue Waisenkinder kommen, die dann auch adoptiert wurden, aber ich blieb immer übrig. Damit hatte ich mich schon fast abgefunden, bis eines Tages zwei Elfen vor mir standen. Ich glaubte, sie wären wegen eines anderen Kindes gekommen, doch sie wählten mich. Mir war sofort klar, sie mussten etwas ganz Besonderes sein und so ist es ja auch.“
    „Wie rührend!“, der Faun brach in Tränen aus, der Silen und der Satyr schluchzten mit ihm um die Wette.
    „Was für eine Geschichte!“, auch ihr Boss war schwer bewegt, nur Kleopatra kullerte wild mit den Augen, sie konnte es gar nicht erwarten, von den bocksbeinigen Wilden endlich wegzukommen. Dieser Wunsch wurde ihr auch schon bald erfüllt, doch was folgte, war ein Gewaltmarsch durch die Savanne.

    Gegen Mittag wurde es immer sehr heiß, Kleopatra

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