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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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wälzte sich als unheimlicher Stier ganz in der Nähe im Staub.
    „Eigentlich die Puka könnten sich auch verwandeln in Hunde, dann sein unser Problem gelöst“, überlegte der Silen, doch seine Kumpel winkten ab, dafür waren diese Gestalten viel zu unzuverlässig. Sie trieben lieber Späße mit den Pucks, als über die Musimons, Frauen und Kinder zu wachen. Gerade versammelten sich die Vier und gaben mächtig an mit ihren Schandtaten. Der Hengst prahlte damit, ein Meister darin zu sein, sich in ein klappriges Pony zu verwandeln, das müde Wanderer zu einem Ritt einlud, doch kaum saßen sie auf seinem Rücken, schon startete er zu einem wilden Ritt, den sie ihr Lebtag nicht vergessen würden. Am Ende lagen sie alle jammernd am Boden und der Scharlatan hatte gut lachen.
    „So viel zu deinem Ponywunsch“, zischte Calep und Kleopatra schluckte trocken.
    Der Adler-Puka wiederum berichtete, dass er sich so groß aufplustern konnte, dass er ohne Mühe Zweibeiner auf seinem Rücken davontragen könne, natürlich nur, um sie über einem Sumpf oder einem Gewässer wieder abzuwerfen.
    „Kinderkram“, brummte da der Stier und brüstete sich mit einer besonders tückischen List. Einst, so sprach er, sei ein König gekommen, in dessen Land er wild gewütet hatte, um ihn zuzureiten. Der Mann war stark gewesen und der Puka hatte so getan, als wäre er ihm unterlegen. Daraufhin hatte der König ihm das Versprechen abgerungen, nie wieder sein Volk zu belästigen oder deren Eigentum zu verwüsten, ausgenommen waren Übeltäter und Trunkenbolde. „Ich habe dem König das Versprechen gegeben! Natürlich nur, um es zu brechen! Denn hernach habe ich erst recht wie wild gewütet, Pferdeställe dem Erdboden gleich gemacht und Weidezäune niedergerissen … Tja, ich habe so gesehen das Versprechen nur ein wenig umgedreht“, grinste er. „Ich habe alle belästigt, abgesehen von Trinkern und Tunichtguten!“ Angewidert verzog Kleopatra das Gesicht, diese groben Gestalten passten wunderbar in ihr Bild der bösartigen Wilden, erneut verspürte sie großes Heimweh. Besonders gemein war auch der Spaß, den sich der Ziegen-Puka bisher jeden Winter geleistet hatte. Als aalglattes, feistes Pferd war er in weiter Ferne einem unschuldigen Dorfvolk immer zur selben Jahreszeit erschienen und hatte zu ihnen als Prophet gesprochen. Sie hatten tatsächlich geglaubt, er könnte weissagen, was innerhalb eines Jahres geschah und jedem von ihnen hatte er das Blaue vom Himmel gelogen, da sie aber so fest daran glaubten, war das Meiste bisher auch immer eingetreten und wenn nicht, hatten sie sich selbst die Schuld dafür gegeben.
    „Ja, das waren noch Zeiten“, meckerte der Bock, „doch solche Einfallspinsel gibt es kein zweites Mal. Die Wichtel hier würden mir kein Wort glauben.“
    „Recht hat er“, fand auch der Faun, „unser altes Zuhause war ideal. Hier ist es zu karg, Essen zu beschaffen ist harte Arbeit und es gibt nicht einmal Nymphen, denen man nachstellen kann.“ Komischerweise empfand niemand von den Auserwählten besonders großes Mitleid, nicht einmal Leon.
    „Freiwillig wären wir nie von dort weggezogen“, schnaubte der Satyr, „doch wären wir geblieben, hätte niemand überlebt.“ Anscheinend waren sie nun am Ziel angekommen, denn die drei Führer blieben stehen. Auf einem Stein vor ihnen hockte ein besonders feister Silen, gekleidet in ein edles Fell, auf den zweiten Blick war unübersehbar, dass es von einer Chimäre stammen musste.
    „Dies ist unser Oberbonze“, erklärte der Faun, „wir nennen ihn auch ‚Sohn des Dionysos’, sicher kennt ihr den Gott des Weines. Er wird von uns verehrt und unser jeweiliger Anführer gilt als seine Verkörperung.“
    „Ja, ja, im Wein ist Wahrheit“, seufzte Orion.
    „Wenn dem doch nur so wäre“, zischte Kleopatra, „doch Pustekuchen, alles was dieses Gesöff kann, ist Wahnsinn zu verbreiten!“ Statt sich zu ärgern, lachte der Oberbonze, dass sein Schwabbelbauch wackelte:
    „Endlich ein Mädchen, das sich traut zu sagen, was es denkt! Das gefällt mir! So mutig sind sonst nur Ziegenelbinnen.“ Dieses Kompliment konnte der Fee aber nicht schmeicheln, im Gegenteil, sie wurde noch eingeschnappter.
    „Spaß beiseite“, brummte nun der „Sohn des Dionysos“, „wieso sind diese Kinder hier?“
    „Sie wollen hören unsere Geschichte.“
    „Wollen wir?“, brummte Calep, wurde aber von Flux in die Seite geknufft und schwieg. Sicher war es gut auch einmal die andere Seite der

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